Ich gebe mir gerade eine zweite Chance. Ich weiß, dass ich die erste wirklich völlig vergeigt hab, da ich es ja nicht einmal geschafft habe auch nur einen zweiten Blogeintrag zu schreiben, aber es ist ja nie zu spät. Gestern habe ich meinen ersten Zwischenbericht abgeschickt, den ich für die Don Bosco Volunteers in Bonn schreiben musste, und ich habe gemerkt, wie mir das berichten und schreiben doch echt Spaß gemacht hat und eigentlich sogar leicht gefallen ist. Daher werde ich ab jetzt versuchen regelmäßiger und in kürzeren Texten von meinen Erfahrungen hier in Argentinien zu berichten.

Dort weiterzumachen, wo ich im letzten Blogeintrag aufgehört habe, nämlich bei unserer Ankunft in Villa Regina, wäre, glaube ich, unsinnig. In den letzten fast fünf Monaten ist, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, einiges passiert und ich hab sehr viel zu erzählen. Das alles von vorne aufzurollen, würde allerdings viel zu lange dauern und würde, wie meine bisherige Blogaktivität zeigt, nicht funktionieren. Daher werde ich ab jetzt konkreter berichten. Anfangen werde ich mit dem Projekt und den einzelnen Einrichtungen hier in Villa Regina.

In diesem Blogeintrag wollte ich euch erst einmal einen kleinen Überblick geben.
Das Don-Bosco-Projekt in der Kleinstadt Villa Regina, in Argentinien, nennt sich „OrEsPa“. Der Begriff steht für „Organización des Escuelas Parroquiales“, was „Organisation für kirchliche Schulen“ bedeutet. Den Ursprung für den Begriff stellen einige salesianische Schulen in Villa Regina dar, welche vom Padre César Rondini gegründet wurden, der das Projekt in Villa Regina 1960 ins Leben gerufen hat. Mittlerweile wurde das Projekt in verschieden Richtungen erweitert und beinhaltet unter anderem fünf Kinderheime und einige Oratorien für Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Vierteln der Stadt.

Hier ein kleiner Überblick über einige Einrichtungen OrEsPas:

  • Iglesia Nuestra Señora del Rosario (Hauptkirche in Villa Regina)

In dieser Kirche finden sonntags Gottesdienste statt, die von Padre Lluis Maria, einem der fünf Salesianer der Kommunität, gefeiert werden.

  • Schulen:
    • Instituto Niño Jesús (Grundschule)
    • Instituto Antártida (Grundschule)
    • Instituto Don Bosco (Grund- und weiterführende Schule)
    • Instituto Nuestra Señora del Rosario (technische weiterführende Schule)

Diese katholischen Privatschulen vermitteln den Kindern und Jugendlichen die Erziehung  Don Boscos. Alle Kinder und Jugendlichen aus den Heimen OrEsPas besuchen eine dieser Schulen, mit Ausnahme derjenigen, die aufgrund von geistigen Benachteiligungen zu einer Spezialschule gehen.

  • Hogares:
    • Hogar Mini (Kleinkinder und Säuglinge von 0 bis 6)
    • Hogar Niño Jesús (Jungs im Grundschulalter; von 6 bis 13)
    • Hogar San José (Mädchen im Grundschulalter; von 6 bis 13)
    • La Casita del Padre César Rondini (Jungs im Gymnasialalter; von 13 bis 18+)
    • La Residencia Femenina (Mädchen im Gymnasialalter; von 13 bis 18+)

In den Heimen OrEsPas wohnen Kinder und Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr bei ihren Familien leben können oder dürfen. Da Anna und ich hier auch arbeiten, und auch in unserer Freizeit viel Zeit verbringen, habe ich über die Heime sehr viel zu erzählen. Ich werde in diesem Blogeintrag allerdings nicht weiter auf die Heime eingehen, da es den Rahmen meines knappen Blogeintrags sprengen würde. Ich glaube die Heime geben genug zu berichten, um einen Blogeintrag für sich zu füllen.

  • Oratorios:
    • Oratorio Jesús Buen Pastor (Barrio El Sauce)
    • Oratorio San Sebastián (Barrio San Sebastián)

Die Oratorien OrEsPas sind Treffpunkte für Kinder und Jugendliche eines Stadtviertels. Die meisten Oratorien, auch in anderen Don-Bosco-Projekten des Landes, und der Welt (Denn zu jedem Projekt Don Boscos gehört mindestens ein Oratorium.), haben oft nur am Wochenende Aktivitäten. So auch das Oratorio San Sebastian. Das Oratorio Jesús Buen Pastor, in dem Anna und ich neben den Heimen ebenfalls arbeiten, hat auch an den Wochentagen von 14-18 Uhr die Türen geöffnet. Auch das Oratorium ist ein Thema für sich, was ich in einem anderen Blogeintrag näher behandeln werde.

  • Talleres de Mamá Margarita (Workshops für alle Kinder in Einrichtungen OrEsPas)

In diesen Workshops, die sowohl von den Kindern aus den Heimen, aus den Schulen OrEsPas, als auch aus den Oratorien besucht werden, lernen die Kinder und Jugendlichen handwerklich und künstlerisch aktiv zu sein. Die Talleres gehen in die unterschiedlichsten Richtungen, so gibt es beispielsweise eine Bäckerei, eine Art Druckerei und eine Tischlerei. Auf diese Weise lernen die Kinder und Jugendlichen sich in die unterschiedlichsten Gebiete auszuprobieren.

An dieser Stelle werde ich meinen zweiten knappen Blogeintrag beenden. Ich hoffe, ihr freut euch über die Wiederbelebung meines Blogs und ich konnte euch einen kleinen Überblick verschaffen. Ich werde wirklich versuchen, bald wieder zu schreiben und die angeschnittenen Themen in nächsten Blogs näher zu behandeln. Ich gebe mir alle Mühe, also hoffentlich bis bald!