Mich überkommt gerade ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich bin vor einer halben Stunde in Buenos Aires angekommen und sitze jetzt gerade im Zimmer der Kommunität in Buenos Aires, das uns schon bei unserem letzten Aufenthalt, der über fünf Monate zurückliegt, zugeiteilt wurde.

Es fühlt sich komisch an, im selben Zimmer zu sitzen und so ganz andere Empfindungen zu haben, als beim letzten Mal. In meinem ersten Blogeintrag habe ich ja von unseren Kofferverlusten berichtet, von der damit einhergehenden Nervosität und Ungeduld ist nun nichts mehr zu spüren. Anna ist zwar noch nicht hier (wir waren die letzte Woche getrennt unterwegs, sie bei Freunden hier in Buenos Aires und ich mit meinem Onkel und seiner Familie am Strand in Monte Hermoso), aber auch dahingehend hat sich einiges verändert. Ich erinnere mich noch sehr genau an die ersten gemeinsamen Tage, die wir in diesem Zimmer verbracht haben und, wie wir uns aufeinander einstellen und gegenseitig kennenlernen mussten. Mit der jetzigen Vertrautheit und wirklich guten Freundschaft ist unsere damalige Beziehung nicht mehr zu vergleichen.

Und das wichtigste Gefühl damals fehlt: Die Mischung aus Aufregung, Ungeduld und Angst gegenüber dem Freiwilligendienst. Und wie jetzt doch alles ganz anders gekommen ist, als in meiner Vorstellung. Das klingt irgendwie so dramatisch, so ist das auf jeden Fall nicht gemeint. Ich merke nur, wie man sich einfach nie genug auf den Freiwilligendienst vorbereiten kann und ganz gleich, wie viel man vorher über das Projekt hört und liest, kann man sich doch keine Vorstellung machen, wie es wirklich ist. Ich schätze mal, dass mir dieses Gefühl in der nächsten Woche noch öfter begegnen wird.

Anna und ich werden nämlich morgen Argentinien zum ersten Mal seit fünf Monaten verlassen und nach Bolivien fliegen. In Santa Cruz werden wir das einwöchige Zwischenseminar haben, wo wir uns mit den anderen Volontären, die in Südamerika sind, treffen werden. Danach werden Anna und ich noch eine Woche in Bolivien herumreisen. Ich freue mich wirklich auf die kommende Zeit und darauf meine Mitvolontäre wiederzusehen, und auch darauf, wieder Anfang März nach Villa Regina zurückzukehren. Da geht die Schule nämlich wieder los und unser Alltag wird wieder unser Alltag sein.

Bis dahin werde ich mich allerdings vermutlich nicht mehr melden und das liegt einfach daran, dass bei dem vielen Unterwegssein, die Zeit (und die Mittel, ich schreibe nämlich am Laptop) zum Berichten fehlen werden. Also keine Sorge, ich habe wirklich vor meiner Verpflichtung als Bloggerin weiterhin nachzugehen und Euch auf dem Laufenden zu halten, ihr müsst euch die nächsten Wochen nur ein wenig gedulden!

Liebe Grüße aus der Ferne u

13/02/19: Vorfreude auf das Zwischenseminar

nd in die Ferne!
Carla

10/09/18: Erleichterung über aufgetauchtes Gepäck, Nervosität gegenüber dem, was uns erwartete