Einkaufen & Schneiderbesuch

Ein mini-Fleckchen Frankreich mitten in Afrika. So haben wir uns gefühlt, als wir an unserem freien Samstag beschlossen haben, einkaufen zu gehen. Man hatte schon viel davon gehört, aber was wir gesehen haben, hat dann trotzdem all unsere Erwartungen übertroffen. Über dem Eingang prangt ein riesiges „U“, auf dem Parkplatz lauter blitzblanke, beulenlose SUV’s, man tritt durch die gläserenen, automatischen Eingangstüren. Zwei Sicherheitsbeamte schauen kurz in unsere Rucksäcke, erneut Glastüren und dann liegt er vor uns. Der riesige, klimatisierte „Super U“, ein Supermarkt, den man in fast jedem französischen Dörfchen findet.  Auswahl: Europäisch. Preise: Europäisch. Kundschaft: Im Vergleich zu den restlichen 79m² Cotonous, eine deutlich überdurchschnittliche Dichte hellhäutiger Menschen. Für uns Nicht-mehr-100%-Europäer: Viele Gründe zum Staunen.

Ein weiterer Beschluss an diesem Samstag: mal wieder Stoffe auf dem Markt kaufen. Eine Stunde und einige schwere Entscheidungen später ging es also mit einem Supermarkteinkauf und 30 Laufmetern bunter Stoffe wieder nach Hause. Kurzentschlossen gingen Johanna und Ich auch gleich darauf  los um einen neuen Schneider auszutesten. Stoffe in die Hand drücken, Skizzen vorzeigen und erklären, Maße nehmen lassen, eine Woche vorfreudig warten und fertige Kleider wieder abholen. An diese Art von „Shopping“ kann ich Shoppingmuffel mich wirklich gewöhnen! Mal ganz abgesehen von den Stoffen, die meinem Geschmack (wie viele von euch sicherlich wissen) deutlich mehr entsprechen, als deutsche Schwarz-Weiß-Mode…