Tage, die ausbrechen aus den Fäden des Alltags, der endlosen, schwerelosen Schleife des Daseins, Hierseins, Gesundseins, möglichst selten Krankseins, Ichseins.
Noch Immer Ich, Blicke auf sich ziehend, in der warmen Luft leuchtend als schneidendes weiß gegen die dunklen Hände der Kinder am Straßenrand. Ich, gehüllt in die bunten Farben des Südens, wandernd auf dem immergleichen Staub der Straßen, und doch, manchmal, ausbrechend aus den Fäden des Alltags.
Diese Tage, Ich nenne sie: Reisen und Bereist werden.
Eine kleine Zusammenfassung soll hier nun folgen.
Füße am Boden, Herz im Himmel – Zwischenseminar
Der längste dieser Tage wohl, führte mich über lange, allmählich eben werdende Straßen nach Ashaiman, Ghana. Togo durchquerend, um zu treffen die anderen, deren schneidend weiße Haut sich täglich abhebt. Im Westen der staubigen Wiege der Menschheit. 12 an der Zahl; Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste ihre Herkunft, versammelten sich dort eine Woche um zu erzählen, zu reflektieren, zu lachen, zu träumen, nachzudenken, beisammen zu sein. Füße am Boden, Herz im Himmel. Eine Familie im Zeichen Don Boscos, 12 junge Menschen, entsendet mit dem gleichen Auftrag, und doch Erfahrungen zwischen Himmel und Erde, geleitet wunderbar von Michal und Rebecca.
Unterwegs in einem „anderen Afrika“ – Ghana-Reise
Der letzte Abend bricht herein und drei mal Benin beschließt einen wagemutigen Plan. Auszubrechen aus den Fäden des Alltags, noch eine Woche zu erleben am Ende ferner, ebener Straßen. Selbst erstaunt über den ungeahnten Erfolg des Planes, geht es am nächsten Tag los, schon bald zu einer Anzahl von 9 Volontären, mit den Füßen am Boden und den Herzen im Himmel.
Auszubrechen an Orte in Ghana, an denen sich unser Weiß nicht abhebt von überraschend vielen anderen, schneidend weißen, jungen Händen. Sich neuen Sportarten hinzugeben, sich neuen Höhen der Natur auszusetzen, alten Spuren schneidend weißer, schrecklicher Geschichte, folgend und in ungewohnt westlich geprägten, grauen Städten umherwandelnd, gehüllt in die bunten Farben des Südens.
Bereist werden.
Ein anderes Kapitel. Nicht nur die Ferne Ghanas habe ich für eine Woche besucht. Auch die Ferne Cotonous wurde besichtigt – von Besuch aus Deutschland.
Begleitet von meinem Freund, machten die Kinder der Vorschule anfangs ängstliche, später völlig überschwängliche Bekanntschaft mit männlichen, großen „Yovos“. Vielen Dank, dass du gekommen bist. Dein gebasteltes, bärtiges HandHuhn hängt vermutlich noch immer an der Barackendecke.
Erfreut durfte ich einige Zeit später auch meine Eltern in meinem zweiten zu Hause begrüßen. Mit Ihnen ging es auf eine Reise durch den Norden Benins, auf Entdeckungstour alter Traditionen und Rezepte. Auch die vermutlich einzige, kulturelle Einrichtung Cotonous habe ich dank ihnen von Innen zu Gesicht bekommen: Die „Fondation Zinsou“, eine Kuntsgalerie, mit einer besonders von meiner Mutter sehr begeistert besichtigen Ausstellung zur Bedeutung der bunten Aufdrucke traditioneller Wachsstoffe.
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