Montag, 21. September 2020

8.15. Uhr. Der Wecker klingelt. Der mentale Kampf beginnt von Neuem. Steht man auf, versucht zum Frühstück zu gehen und den Tag einigermaßen frisch zu starten oder nutzt man jede mögliche Minute des Weiterschlafens, um den kommenden Tag zu überstehen? Ja, 08.15. Uhr ist nicht spät, das weiß aber der Müdigkeitspegel unserer Voluntär*innen nicht.

Vormittag

So oder so beginnt der Tag um 09.00 Uhr im Aktionszentrum mit einem hochmotivierten Christian (man munkelt, dass es nur an vier morgendlichen Kaffees liegt), der uns in Empfang nimmt. Christian ist Pädagoge, aber noch viel wichtiger, der Schutzbeauftragte des Hauses. Heute geht es zunächst um die Frage „Was ist wichtig für Dich?“. Es zeigt sich, dass gar nicht so eindeutig ist, ob Essen oder nicht doch die Lebensverwirklichung lebenserfüllendere Aspekte sind. Nach kurzer Überlegung haben wir die verschiedenen Belange in eine „Bedürfnispyramide“ sortiert. Von einer allgemeinen Festlegung ging es über zu einer subjektiven Einordnung der Bedürfnisse. Ist die Liebe der Eltern oder das eigene Bett wichtiger?

Bevor uns solch existenzielle Fragen endgültig in die Verzweiflung getrieben haben, fuhr Christian thematisch mit einer Analyse der SDG fort. Da die sogenannten Sustainable Development Goals das Leben aller Menschen auf der Welt verbessern sowie die Weltgemeinschaft stärken möchte, sind die Bedürfnisse jedes einzelnen natürlich von großer Bedeutung, um solche Ziele zu festzulegen. Infotexte zur Veranschaulichung der SDG galt es zu analysieren und eigene Gedanken, sowie Fragen zu den 17 Zielen zu formulieren. Hierbei kam es zu wirklich spannenden Diskussionen über die Umsetzung und Priorisierung der Ziele. Auch wenn wir uns nur in einem kleinen Keller in einer kleinen Ort wie Benediktbeuern befanden, kam durchaus das Gefühl auf, ein Stück weit Teil einer großen Welt zu sein und in ebenjener auch etwas bewegen zu können. Mentale Höchstleistungen forderten aber auch ihren Tribut und so war die Freude auf das Mittagessen doch groß.

Straßenbau

Eine Straße bauen hieß es. So richtig mit Schaufeln, Schubkarren und sogar einem Rüttler. Das weckt natürlich in jedem von uns das VolonTier und die Motivation für das Projekt. Eine Straße zu bauen kann ja wohl nicht so schwer sein, dachten wir. Nach einer Stunde Steine Schaufeln und Schubkarren Schleppen kam jedoch die Ernüchterung, vor allem weil nur ein fünftel der Straße geschafft war. So wussten wir zumindest, was uns die nächsten Tage noch an Arbeit erwarten wird und mit der richtigen Musik ließ sich jede Arbeit bewältigen. Ein VolonTier ist immer arbeitshungrig.

Jetzt wird es sportlich

Danach stand der große Fun Run mit Francesco an. Mit einem Marathonläufer joggen zu gehen, ist auf jeden Fall eine große Ehre. Ob es auch witzig ist, sei mal dahingestellt. Jedenfalls machten sich einige der schon erschöpften VolonTiere auf, mit Francesco eine kleine Joggingrunde zu drehen. Auch wenn es bisher noch kein zweites Mal gab, ist es auf jeden Fall auf der To-Do Liste. Und wer weiß, vielleicht wird es ja auch mal ein gemeinsamer Marathon?

Um sportlich noch einen draufzusetzen, mussten viele von uns noch ein Workout draufsetzen. Ob mit Hanteln und Gewichten oder motivierten Animateurinnen, anstrengend und auspowernd war es allemal. Wie Benni jedoch mit 40Kilo Hanteln und Gewichten es geschafft nach Benediktbeuern zu reisen , bleibt jedoch ungeklärt.

Eine besinnliche Gute Nacht und ein nettes Beieinandersitzen im Keller schließen einen langen und sportlichen Tag ab. Der Versuch heute doch mal etwas früher ins Bett zu gehen scheitert bei vielen, sodass morgen der Kampf gegen die chronische Müdigkeit von Neuem beginnen wird.