Ob ihrs glaubt oder nicht- ein Jahr ist rum und ich bin wieder daheim!
Der Verkehr läuft ordnungsgemäß nach Straßenschilder, die Menschen wohnen in großen Häusern mit Gärten und Gartenzäunen, Briefkästen und Autos stehen vor der Tür. Es wird ständig über das Wetter geredet und über das „in Urlaub fahren“. Die bayrischen Berge leuchten schon im schönen Herbstlicht und das Wasser fließt sauber aus der Leitung. Die Wäsche muss sich wieder an die Waschmaschine gewöhnen, die Teller an die Spülmaschine, die Haut an das Klima und vor allem die Vroni an zuhause!
Ja, seit einem Monat bin ich nun schon wieder am Einleben, Freunde treffen, Heimat wieder entdecken und Ankommen.
Doch jetzt erstmal von vorne!

Denn seit dem letzten Blogartikel ist total viel passiert! So viel, dass ich noch nicht mal mehr Zeit hatte zu bloggen!
Wir spulen also zurück auf den 22.Juli! Ich stehe am Flughafen. Nicht um nach Hause zu fliegen, nein, sondern um meine Eltern abzuholen! Sie sind gekommen, um mich zu besuchen.

So konnten sie eine Woche meinen Arbeitsalltag miterleben, die Projekte kennenlernen, Motorradtaxi fahren, afrikanisch verhandeln, meinen Alltag verstehen, mit den Kindern spielen und Benin erleben. Angereist sind sie mit 2 großen Koffern voller Spiele, Klamotten, Kuscheltiere, Puppen, Spielzeugautos und Jonglier- Geräte für die Kinder, die wir dann auch sofort gemeinsam ausprobierten.


 

In der zweiten Woche gings dann auf Reise in den Norden Benins. Wir bewunderten die traditionelle Lebensweise auf den Dörfern, Wasserfälle, tropische Wälder und den Nationalpark.

Nach ein paar Tagen Erholung am Strand ging für meine Eltern die Zeit in Benin auch schon dem Ende zu. Doch noch nicht ihr Urlaub… Sie flogen direkt weiter nach Südafrika, um dort noch 2 Wochen Urlaub dranzuhängen, während bei mir der Countdown meiner letzten 2 Wochen in Benin anfing zu laufen… ja geradezu zu rasen!

Denn ich hatte noch so viel vor! Abschiedsfeste mit Kindern und Kollegen, nochmal ein neues Kleid beim Schneider machen lassen, noch schnell afrikanische Stoffe auf Vorrat kaufen, Mitbringsel besorgen, beninische Rezepte abschreiben, Fotos für die Kinder ausdrucken, Abschiedsbriefe schreiben, ein letztes Mal Freunde treffen, Koffer packen, und, und , und!

Nach diesen zwar stressigen aber schönen 2 Wochen, war dann am Ende die Trauer groß, sowohl bei den Kindern, Freunden und Kollegen, als auch natürlich bei mir selbst. Jetzt, wo man sich gerade so wohl fühlt, überall nette Leute kennengelernt hat, die Kinder einem so sehr ans Herz gewachsen sind und alles so vertraut ist, man muss diese 2. Heimat verlassen.
Besonders die Mädchen aus dem Heim, mit denen ich jede freie Minute meiner Freizeit verbracht habe, machten es mir natürlich nicht gerade einfach zu gehen. Mit einem letzten Theater-, Tanz- und Singnachmittag verabschiedeten uns alle Mädels herzlichst und begleiteten uns in Tränen bis ans Auto.

Doch trotz allem freute ich mich natürlich auch wieder auf zuhause, auf meine Freunde, meine Familie, mein Zimmer, deutsches Essen, auf die Berge, auf Bayern und natürlich auf Gauting! So stieg ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Flugzeug.
Doch eines stand in beiden Augen…Dankbarkeit! Dankbarkeit für dieses wunderbare Jahr voller Erfahrungen, voller Erweiterung des Horizontes, voller netter, spannender und lieber Begegnungen, voller Lebensfreude!

Und wenn wir schon beim Thema Dank sind, will ich doch die Gelegenheit gleich nützen, um mich bei euch Lesern zu bedanken!

Danke für euer Interesse, eure Kommentare, für die Zeit, die ihr euch genommen habt, um in meine Welt einzutauchen! Es ist nicht immer einfach, einen so anderen Lebensalltag in Worte zu fassen und zu beschreiben, doch ich hoffe es ist mir zumindest ein Stück weit gelungen, euch über mein Jahr auf dem Laufenden zu halten. Ich danke euch von ganzen Herzen!

Wie geht’s jetzt weiter?

Ein ganzes Jahr habe ich nun ohne einen Terminkalender gelebt. Doch schon in der ersten Woche zuhause wurde mir klar, jetzt geht’s wieder los… Termine von allen Seiten, ich brauche einen Kalender! Und so sieht er aus…

Letzte Woche war „Rückkehrer- Seminar“ in Benediktbeuern, wo sich alle Volontäre von meiner Organisation Don Bosco Volonteers“ trafen und sich gemeinsam über gesammelte Erfahrungen austauschten! Die Woche war super, um das Jahr abzuschließen und einen Punkt zu setzen. Außerdem war es total spannend zu hören, wie es Volontären in Indien, Südamerika oder auch Ghana ging.

Nach einer Woche Urlaub unter Volontären geht’s jetzt auch schon in großen Schritten Richtung Studium… Grundschullehramt in Augsburg ist der Plan! Darauf freue ich mich schon! Am 16.Oktober geht’s auch schon los.

Alles weitere, Bilder, Eindrücke, Videos gibt’s ab sofort persönlich, denn dieser Artikel war mein letzter Blog!

Freu mich euch alle wieder zu sehen!

Bis ganz bald,

Vroni

PS: Gerne antworte ich auch auf eure Fragen oder Kommentare per Mail: vronihein@ gmx.de