Bonne Arivée – So wurden wir in den ersten Tagen in Benin häufig begrüßt. Mittlerweile sind wir seit über drei Wochen hier in Parakou und haben schon viele Menschen kennengelernt, die ersten traditionellen Kleider gekauft und an einem Gemeindeseminar teilgenommen. Auch wenn uns das Französisch große Schwierigkeiten bereitete und dadurch anfangs häufig nur kürzere Gespräche zustande kamen, merken wir, wie wir jeden Tag Fortschritte machen und uns immer weiter einleben.
Gleich am ersten ganzen Tag in Parakou klingelte für uns morgens um 5:30 Uhr der Wecker und wir machten uns fertig für die Morgenandacht, welche um 6:00 begann. Dem folgte der alltägliche Morgengottesdienst um 6:30 und das gemeinsame Frühstück mit den anderen Mitbrüdern. Anschließend fuhren wir mit dem Einrichtungsleiter Pere Cyprien in die Stadt um Geld abzuheben und eine SIM-Karte zu kaufen. Mittags aßen wir wieder gemeinsamen und entschlossen uns dann trotz extremer Hitze mit einigen Jugendlichen Basketball zu spielen. Erst später merkten wir, dass wir damit auch direkt ins anschließende Basketballtraining hineingeraten waren, was uns bei solch ungewohnter Hitze an unsere Grenzen getrieben hat. Es machte jedoch extremen Spaß und so konnten wir auch den ersten Kontakt zu den Jugendlichen vor Ort herstellen, was uns natürlich sehr freute. Mit einem kurzen Abendgebet in der Kapelle und dem gemeinsamen Essen, welches wie sonst auch, von einem Koch für die Brüder und uns zubereitet wurde, endete unser erste richtige Tag in Parakou.
Nach diesem Rhythmus liefen ungefähr auch die weiteren Tage für uns in der paroisse ab, nur dass wir die morgendliche Gebetszeit auf den Gottesdienst beschränkten, um noch eine halbe Stunde länger schlafen zu können. Die paroisse in Parakou ist ziemlich groß und so befinden sich auf dem Gelände neben der Kirche, einigen Gemeinderäumen und dem Pfarrbüro auch noch viele weitere Gebäude. Dazu gehört eine Grundschule, welche dieses Jahr mit einer einzelnen Klasse neu eröffnet wurde, ein Sportplatz und natürlich der Wohntrakt für die Brüder und uns. Insgesamt leben dort neben uns noch vier Brüder, die alle verschiedene Aufgaben haben. Père Cyprien, unser Ansprechpartner, ist Leiter und Pfarrer der paroisse, père Maurice ist Schulleiter der Grundschule, père Gildas leitet die Don-Bosco-Berufsschule, welches sich ca. einen 20-minütigen Fußmarsch von der paroisse entfernt befindet und frère Godwill befindet sich im 6. Jahr seiner Ausbildung zum Salesianer und übernimmt sowohl Aufgaben in der Gemeinde, als auch in der Berufsschule
In den ersten beiden Wochen hatten wir ziemlich viel freie Zeit. Die Schule hatte noch nicht begonnen und auch sonst gab es wenige Aufgaben, die wir übernehmen konnten. So spielten wir häufig Basketball oder Fußball mit den Jugendlichen, welche auf den Sportplatzt der paroisse kamen. Ebenso übten wir Französisch und versuchten uns Stück für Stück einzuleben. Denn vor allem das Französisch bereitete uns große Probleme. Anfangs war es echt frustrierend, bei den gemeinsamen Essen und anderen Unterhaltungen, nur einen Teil zu verstehen und uns nicht entsprechend ausdrücken zu können. Eine weitere Umstellung war für uns das Essen, welches viel aus Fleisch besteht. In der paroisse gibt es sowohl mittags, als auch abends Fleisch bzw. Fisch und so gut wie kein frisches Gemüse, so dass wir uns riesig freuten, als es eines Mittags Salat gab. Leider blieb es bis jetzt aber auch bei diesem einen Mal. Doch auf eine andere Sprache, ein anderes Klima und andere Gepflogenheiten hatten wir uns im Vorhinein eingestellt. Auch wenn alles etwas Zeit braucht sich daran zu gewöhnen und dies nicht immer einfach ist, macht dies gerade auch das Spannende aus. Mit was wir zu vor jedoch nicht gerechnet hatten, war die viele freie Zeit, mit der wir nicht so richtig umzugehen wussten. Alleine sollten wir die Stadt noch nicht erkunden und auf dem Gelände der paroisse gab es keine Aufgaben, die wir übernehmen konnten. Ebenso kannten wir zu dem Zeitpunkt noch wenig Andere, mit denen wir etwas hätten unternehmen können.
So waren wir umso froher, dass wir am zweiten Wochenende in Benin an einem Gemeindeseminar mit 40 Personen teilnehmen konnten, welches in einem kleinen Ort, nahe Parakou stattfand. Bei diesem Seminar ging es sowohl um Themen rund um das tägliche Gemeindeleben als auch um große Zukunftsvisionen für die paroisse, welche in einem 5 Jahres Plan festgehalten wurden. Dabei wurde viel und heftig diskutiert, so dass es auch mal lauter wurde und die Sitzungen im Plenum immer länger wurden, als angedacht. Besonders eindrücklich für uns war die große Anzahl an Jugendlichen, welche am Seminar teilnahm. So war wirklich jeder Kreis der Gemeinde und jede Altersgruppe gut vertreten. Ebenso war dies eine großartige Möglichkeit Kontakt mit weiteren Jugendlichen aufzubauen und uns schneller in die Gemeinde einzuleben.
Nach diesem Wochenende fing dann auch die Grundschule an, in dem 17 fünfjährige Kinder die erste Klasse besuchen. Der Umgang mit dem gesamten Thema Grundschule, sagte aus unserer Sicht viel über die Mentalität der Menschen hier aus. „Alles wird kommen wie es kommt und man wird schon sehen wie es wird“, so oder so ähnlich könnte man die Einstellung vieler Leute hier beschreiben und das soll nicht negativ klingen, sondern es stellt einfach einen extremen Kontrast zu der deutschen Kultur da, in der es, wenn man ehrlich ist doch sehr geordnet manchmal vielleicht sogar etwas zu geordnet zugeht.
Hier war es beispielswiese so, dass, eine Woche vor Eröffnung der Grundschule, zum ersten Mal ihr Angebot offiziell bekanntgegeben wurde, in dem in der Kirche Flyer verteilt wurden. Und dann wurde geschaut ob und wie viele Schüler sich wohl anmelden würden. Doch irgendwie hat alles geklappt und so sind wir jetzt beim ersten Jahr dieser neuen Schule dabei. Für den Anfang haben wir, nach Absprache mit den Brüdern, die Betreuung der Kinder während der Essenszeit, sowie während der Pausen übernommen. Nachdem die Kinder sich dann an den Schulalltag gewöhnt haben, können wir hoffentlich auch weitere Aufgaben im Unterricht übernehmen. Hierfür haben wir auch schon einige Ideen, die wir bis jetzt aber noch nicht weiter planen und umsetzten konnten. Denn wie es so schön heißt „On va voir“.
Ein weiters Erlebnis für uns war die Stadtbesichtigung von Parakou, die wir gemeinsam mit zwei Jugendlichen, welche wir auf dem Gemeindeseminar kennen gelernt hatten, machten. So ging es auf ihren Mopeds gemeinsam durch die Stadt, wobei wir einige „Sehenswürdigkeiten“ von Parakou, wie die Kathedrale und die Universität, besichtigten und uns am Ende sogar noch typische Kleidung schneidern ließen. Dies war wirklich sehr schön, da wir so endlich mal etwas mehr von Parakou zu Gesicht bekamen, was sich in Zukunft hoffentlich auch wiederholen lässt.
Mit dem Schulbeginn diesen Montag (24.9.) an der Don-Bosco-Schule wird es dann bestimmt auch mehr Aufgaben geben, die wir übernehmen können und hoffentlich werden wir mit der Zeit auch weitere Ecken von Parakou erkunden können. On va voir.
Nachtrag: Mittlerweile sind schon 2 Wochen vergangen und die ersten beiden Schulwochen liegen hinter uns. Leider hatten wir mit dem Internet einige Probleme, den Blog hochzuladen. Wir haben jetzt schon einige feste Aufgaben, die wir übernehmen können, mehr davon im nächsten Eintrag.
Martin Hohler
Bonsoir mes frères!
Je suis plus que content de vous lire.
Merci pour votre rapport et les images de „lá-bas“ ! J’aime bien que vous avez déjà des habilles (très zoo 😉 ). Profitez de vos temps libre et n’hésite pas a parler même si tout le monde rire… (C’etait vraiment même chose pour moi). Yakkooo et Courage. Ca va aller!
Meilleures Sallutations et á tout moment (peut-etre vous pouvez m’ecrire sur WhatsApp – J’ai plus vos Numeros…)
A la prochaine
Martin-le petit Blanc.