Montag, 13.08.2012, 07:00 Uhr: Ich sitze im Zug nach Berlin. Wieso ist das relevant für diesen Blog? Ganz einfach: Seit Anfang diesen Jahres stellt die Côte d’Ivoire nur noch biometrische Visa aus. Nur mit biometrischem Passbild. Nur mit Fingerabdrücken. Und für Deutsche nur in der ivorischen Botschaft in Berlin. Also auf in die Hauptstadt!
In der Botschaft angekommen wird mir die Tür von einem freundlichen Herrn geöffnet, der sich auch gleich um mein Anliegen bemüht. Ich solle doch noch ein Weilchen im Wartezimmer Platz nehmen, es hole mich dann jemand ab. Gesagt, getan. Kaum habe ich meine benötigten Dinge für das Visum herausgekramt, steht plötzlich eine Dame in typisch afrikanischer Kleidung vor mir. Super, denke ich mir, du kriegst ja hier schonmal einen Vorgeschmack auf den afrikanischen Kleidungsstil, der dich in Abidjan erwarten wird! Etwa eine Viertelstunde nachdem ich ihr dann meine Visaunterlagen gegeben habe, werde ich in die Chancellerie gerufen. Dort wird noch ein biometrisches Foto von mir geschossen und meine Fingerabdrücke werden genommen. „Kommen sie bitte morgen um 12 Uhr wieder.“. D’accord!
Am nächsten Tag schlage ich also um kurz vor 12 in der Botschaft auf. Der Herr, der mich auch am Vortag in die Räumlichkeiten der Botschaft geführt hatte, begrüßt mich auch heute wieder. Wenig später halte ich meinen Reisepass mit dem Visum in meinen Händen und kann es kaum fassen. So einfach ist das? Ungläubig frage ich lieber nochmal nach: „War das jetzt alles oder muss ich hier noch irgendwas unterschreiben oder ähnliches?“. Nein, das war’s, so der Herr. Heilfroh über diese afrikanische Unkompliziertheit stolziere ich aus der Botschaft. JETZT KANN ES LOSGEHEN!!!
Tobias
Benedict Steilmann
Na, das ist doch mal eine effiziente Bürokratie. Zugegeben, mit weiter Anfahrt. Aber dafür kurz und schmerzlos. Deine indischen Volunteers-Kollegen werden’s dir neiden. 😉
War spannend zu lesen. Ich freue mich auf die nächsten Beiträge aus Abidjan selbst.
Grüße
Benedict