Die Hälfte meines Jahres ist jetzt schon rum. Trotzdem hat der letzte Monat viele Veränderungen und neue Erfahrungen mit sich gebracht.


Zuerst einmal sind drei Volontäre, die schon ein Jahr in Indien waren wieder nach Hause, nach Österreich geflogen. Dies war für uns übrige Volontäre eine große Umstellung und die Flat erschien uns auf einmal richtig leer. Das sollte aber nicht lange so bleiben, denn ungefähr eine Woche später standen schon die nächsten beiden Volos, Anna und Valentin vor der Tür.


Anfang Februar waren wir auf einer riesigen Convention für Orphans Rights in Hyderabad. Dort sollten auch wir vor Kindern, Presse und Befürwortern einen kleinen Vortrag über uns und über die Situation in unseren Ländern, also Deutschland und Österreich halten. Als uns klar war, wie groß die Convention wirklich war (der ganze Raum war voll) waren wir dann schon ziemlich aufgeregt. Für mich war es auf jedenfalls die größte Menge vor der ich jemals geredet habe, und ich glaube bei den anderen war es dasselbe. Wirklich viel von den Reden der anderen konnten wir leider nicht verfolgen, weil der Großteil auf Telugu war. Trotzdem glaube ich, dass allein unsere Präsenz für die anwesenden Kinder und der Verbesserung zur Situation der Waisenrechte in Indien einen Unterschied macht. Außerdem war es eine wirklich andere Erfahrung, die auch viele Begegnungen mit sich brachte.


Mitte Februar hatten wir auch unser verpflichtendes Zwischenseminar von Don Bosco Volunteers, wieder in Hyderabad. Es war super schön die ganzen anderen Indien Volontäre wiederzusehen. Wir alle befinden uns ungefähr in der gleichen Situation und verstehen daher viel von dem was die anderen durchmachen und erleben. Es hat auch geholfen viele Themen und Dinge die einen belasten zu bereden und sich darüber auszutauschen.

Obwohl ich Ende März meinen eigentlichen Projektwechsel ins Vimukthi habe, habe ich Vormittag vom BVK ins Hilltop gewechselt. Im BVK unterrichtete ich nur noch vier Students aus der Jute Class, da die Computer Class abgeschlossen war und sich dort erst ein neuer Kurs sammeln muss. Daher ergab sich der Wechsel zu Anna ins Projekt. Das Hilltop ist ein Projekt in einer ärmeren Gegend von Vijayawada. Es wird versucht die jungen Menschen in ein anderes Projekt von Navajeevan überzuleiten. Die Mädels und Jungs kommen Vormittags freiwillig in eine kleine Hütte aus Bambus und einer blauen Plane. Nachdem Anna und ich uns die vielen Stufen hochgequält haben, startet jeder Tag dort damit, englische Lieder zu singen. Danach gibt es manchmal Unterricht und wir helfen dabei, indem wir Englische Buchstaben oder Wörter, aber auch einfachere Matheaufgaben, je nach Lernstand des jeweiligen Kindes, auf Tafeln schreiben. Den Rest von der Zeit bis 13 Uhr nutzen wir um mit den Kindern zu spielen. Memory, Puzzels und auch Caroomboard sind hoch im Rennen. Wenn die Kinder Lust haben, singen wir auch oft nochmal die Lieder vom Morgen.

Das sich in letzter Zeit so viel verändert ist zwar ein bisschen stressig, bringt aber auch neuen Wind in alles und ganz sicher auch viele neue, schöne Erfahrungen.


Sonnige Grüße aus Indien,
Theresa