Weihnachten in Indien ist anders als daheim, was nicht nur an den sommerlichen Temperaturen von 30 Grad liegt. Nicht alle feiern hier Weihnachten, da Don Bosco aber eine christliche Organisation ist, kam auch bei uns weihnachtliche Stimmung auf.


Ziemlich spontan gab es im BVK eine Weihnachtsfeier. Dort arbeite ich am morgen und gebe Erwachsenen in der Computer oder Jute Class eine Ausbildung. Am Donnerstag bereiteten wir alles vor. Von Schmuck bis zum Einüben von Tänzen.
Und am Freitag war es dann auch schon so weit. Eingekleidet im Saree stand ich wie immer um 9 Uhr im BVK. Die Weihnachtsfeier begann erst um 11 Uhr weshalb noch Zeit zum Vorbereiten war. So wurde auch mir noch ein Tanz aufgedrückt. Zum Glück musste ich aber nicht alleine Tanzen und so überstand ich auch das ohne größere Probleme. Nach Reden, Liedersingen und Tänzen gab es mittags Essen und dannach noch Spiele.

Wir Volontäre machten eine eigene kleine Weihnachtsfeier auf der Dachterasse. Wir hatten uns viel zu viel Essen gekocht und waren nach großen Mengen Kartoffelpfanne, Käsespätzle, Nudel- und Kichererbsensalat pappsatt.
Das absolute Highlight war die Bescherung. Wir alle hatten fleißig ein Wichtelgeschenk für einen Mitvolontär gebastelt oder ausgesucht. So konnte sich jeder über ein Geschenk freuen und es war wirklich für jeden das Richtige dabei. Das hat sich noch am ehesten wie Weihnachten daheim angefühlt. Wir hatten sogar unserem großen Weihnachtsbaum der von alten Volos noch in der Flat ist, oben aufgestellt und es war ein wirklich schöner Abend.

Etwas stressiger ging es bei der Weihnachtsfeier am 22. im Chiguru zu.
Ungefähr 600 Kinder kamen aus den unterschiedlichen Projekten zusammen. Bei der Feier wurden, wie es sich für Indien gehört, ordentlich Tänze aufgeführt. Die Jungs aus dem Lilly Mogga hatten die Weihnachtsgeschichte eingeübt und spielten sie vor und auch das traditionelle Cakecutting, also das anschneiden eines Kuchens, kam natürlich nicht zu kurz.
Nach dem Mittagessen gab es dann noch Spiele und meine Mitvolontärin verteilte Weihnachtsbriefe an die Kinder, die ihr aus der Heimat geschickt worden waren.

Und dann kam auch der 24. Dezember. Für uns ein ganz normaler Arbeitstag. Nachts gingen einige Volontäre in die Kirche. Hannah und ich gingen zusammen mit den Lilly Moggas. Die Kirche startete um 11 und ging bis 2 Uhr. Das ganze war auf Telugu. Prinzipiell war der Kirchenablauf der Gleiche, unterstützt von lauter, musikalischer Begleitung.
Dannach gingen wir noch mit ins Lilly Mogga. Dort gab es dann noch Snacks um 2:20 Uhr.

Auch bei mir gingen die Weihnachtstage also gut vorrüber. Und obwohl die Hindus und damit der größte Teil der Bevölkerung kein Weihnachten feiert, waren viele Häuser mit ordentlich Lichterketten dekoriert.

Ich wünsche euch noch nachträglich frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Liebe Grüße,
Theresa