Der letzte Blogeintrag ist ja schon ein Weilchen her…  In den letzten Monaten durfte ich wertvolle Erlebnisse sammeln und deswegen möchte ich euch, auch etwas verspätet, zunächst mal einen kurzen Einblick in unser beninisches Weihnachtsfest geben.

Leider hat mich die Weihnachtsstimmung in der Adventszeit nicht wirklich gepackt. Während ich mich in Deutschland immer auf die Besinnlichkeit, Ruhe und den Kerzenschein gefreut habe, sprühen die Jungs vor Vorfreude auf die laute Musik und das Tanzen nach der Nachtmesse. Dazu gleich mehr.

Am 24. Dezember wird hier noch nicht Weihnachten gefeiert. Das wird am 25. Dezember gemacht. Am 24. Dezember ist der Tag der Christerweckung. Um 22.00 gehen Jule und ich in die Kirche. Für unsere Verhältnisse machen wir uns für den besonderen Abend mal schick. Zum Glück- Denn wohin das Auge reicht sieht man hübsch gekleidete Menschen in den bunten traditionellen Stoffen. Auch die Jungs sind alle herausgeputzt und tragen farbenfrohe, mit Mustern übersäte Kleidung.

Der Gottesdienst wird vom Chor begleitet, der französische Lieder und Lieder auf „Goun“, der einheimischen Sprache in Porto-Novo singt. Die ganze Gemeinde singt und klatscht mit. Seit ein paar Tagen ist auch endlich die Krippe aufgebaut. Der Stall mit Maria, Josef und dem Jesuskind ist mit bunt leuchtenden Lichterketten umhüllt. Für meinen Geschmack ist das etwas kitschig- aber den Beninern gefällts. Das Krippenspiel darf natürlich auch nicht fehlen. Die Jungs haben schon Wochen vorher mit ganz viel Mühe die Weihnachtsgeschichte eingeübt.

Nach der Messe beginnt die Feier, von der die Jungs schon seit Wochen schwärmen. Sie dürfen bis in die Nacht aufbleiben, was einmalig für sie ist. Bei 30 Grad wird die Musik laut aufgedreht und die Kids tanzen, tanzen, tanzen, …Ich bin hier noch niemandem begegnet, der kein Rhythmusgefühl hat. Sobald Musik zu hören ist, wippen die Menschen mit ihren Füßen oder fangen an zu tanzen. Alle sind unheimlich gut drauf.

So verlief der Heilige Abend in Benin. Ganz anders als Zuhause in Deutschland, aber auf seine eigene Art und Weise ganz besonders.

Jule und ich haben eine kleine Andacht auf dem Dach gemacht für ein bisschen heimischen Weihnachtsflair

Am 25. Dezember wurde dann den ganzen Tag Weihnachten gefeiert. Die Jungs aus Catchi kamen ins Centre. Die Kids führen kleine Theaterstücke, Turneinlagen und Musikauftritte auf. Es wird wieder viel getanzt- und was den Jungs mit am meisten an Festtagen gefällt- ganz viel gegessen.

So verbrachten wir die Weihnachtstage…und machten uns anschließend auf den Weg zu unserer Reise in den Norden Benins.