Da ich zu Beginn noch nicht richtig wusste, was meine Aufgaben in der Wohngruppe sein werden, hier (nachdem ich ein bisschen Zeit hatte, mich einzugewöhnen) ein kleiner Überblick über meine Aufgaben und gleichzeitig auch über meine zweite und dritte Woche in Bamberg.

WIE SIEHT MEINE ARBEIT AUS?

Ich arbeite meistens von 12 bis 20 Uhr in der Wohngruppe und komme nur montags schon um 9 Uhr. Dafür darf ich dann allerdings auch früher gehen 😉

Mittags bin ich meistens schon da, bevor die Kinder aus der Schule kommen und informiere mich zuerst über die To-Do‘s für den Tag.

Nachmittags helfe ich oft bei den Hausaufgaben, einem Schulreferat oder einer Praktikumssuche oder lerne mit einem Kind für eine „Probe“ (Hochdeutsch: Klausur – das bayerische Schulsystem ist echt verwirrend!).

Ansonsten übernehme ich mit einem oder mehreren der Kinder an zwei Tagen der Woche meistens den Einkauf. Am Anfang (und jetzt auch noch) war es für mich ein bisschen ungewohnt, für so viele Personen einkaufen zu gehen. Denn, wenn man plötzlich mit ein bis zwei bis oben gefüllten Einkaufswagen an der Kasse steht, sodass man noch nicht einmal alles auf das Band bekommt, gleichzeitig aber auch noch bezahlen muss, ist das schon etwas gewöhnungsbedürftig…! Da wir meist allerdings zu zweit sind, stellt der Einkauf kein zu großes Problem dar und auch die Fahrt zum Supermarkt (, der zum Glück immer sehr viele freie Parkplätze hat!) ist immer unterhaltsam.

Abends helfe ich meistens dem Kind beim Kochen, welches an diesem Tag für das Abendessen zuständig ist. Deshalb habe ich in der letzten Zeit schon bei sehr vielen verschiedenen Gerichten mitgekocht, die manchmal mehr und manchmal weniger gut gelungen sind, weil wir auch oft einfach etwas improvisieren müssen. So habe ich z.B. auch im Rahmen einer „vegetarischen Woche“ das erste Mal mit Räuchertofu gekocht und versucht, daraus irgendwie eine vegetarische Currywurst zu machen (sie war gar nicht so schlecht, nur vielleicht ein bisschen scharf…). Außerdem habe ich auch das erste Mal Spätzle mit einer Spätzlepresse selber gemacht. Die Spätzle stellten sich allerdings auch als ein kleiner Fail heraus, weil unser Teig zum Schluss so dickflüssig war, dass nichts mehr funktioniert hat… Aber mit extra viel Käse konnte man die (nicht ganz so schönen) Spätzle zum Glück nicht mehr sehen…! Ansonsten habe ich u.a. auch gelernt, dass Pizza mit Birne echt nicht so eklig schmeckt wie es vielleicht klingt, sondern eigentlich echt lecker ist!

Oft stehen auch Arzttermine an, zu denen ich den jeweiligen Jugendlichen begleite. Deshalb bin ich in letzter Zeit oft mindestens zweimal am Tag mit dem VW-Bus unterwegs gewesen. Also Autofahren übe ich hier auf jeden Fall! Außerdem war ich in den letzten drei Wochen wahrscheinlich öfters beim Zahnarzt und Hausarzt als sonst in einem ganzen Jahr!

Manchmal steht allerdings auch nur wenig an. Dann setze ich mich ins Büro oder z.B. zu den Jungs auf die Couch und gucke mit ihnen Fernsehen oder sehe ihnen beim FIFA-Spielen zu.
Wenn ich gerade in der Küche bin, sage ich ab und zu auch mal den Jugendlichen aus der anderen Wohngruppe „Hallo“ und unterhalte mich ein bisschen mit ihnen.

FREIZEIT

In meiner Freizeit telefoniere ich oft abends mit Freunden und auch wir Freiwilligen haben auch schon ab und zu miteinander gezoomt, es aber nie geschafft, alle dabei anwesend zu sein, ohne rausgekickt zu werden. Am Wochenende haben Johanna und ich dann noch weiter Bamberg und Forchheim erkundet oder haben kreative Gerichte wie z.B. Wraps oder Nudeln gekocht. Ein Highlight war außerdem Johannas und mein Ausflug nach Erlangen, wo wir zuerst im Kino waren und danach noch durch die Stadt gelaufen sind (es war natürlich mal wieder ein Sonntag…) und schließlich im Schlosspark hängengeblieben sind, der sehr schön herbstlich aussah!

AUSFLUG IN DIE WÜRZE

Da wir gehört haben, dass die Ensdorfer am 23. Oktober in Würzburg waren, haben Johanna und ich uns auch (extra früh, damit wir die Ensdorfer noch vor ihrer Abreise sehen konnten) auf den Weg nach Würzburg gemacht. Dort gab es erst einmal ein großes (wenn auch müdes) „Hallo“ mit den wachen Volos, während die Anderen noch geschlafen haben (man munkelt, dass sie in der Nacht zuvor nicht besonders viel Schlaf abbekommen haben). Der Tag in Würze war toll und wir haben sowohl die schöne Stadt als auch die netten Patres kenngelernt. Das war echt interessant, weil die Würzburger ganz anders wohnen und auch arbeiten als wir. Während wir nämlich in Forchheim eher unter uns sind, wohnen die Würzburger mit den Patres zusammen sowie auch direkt neben ihrem Arbeitsplatz. Abends sind wir dann leider schon wieder nach Hause gefahren, obwohl wir natürlich gerne noch länger geblieben wären, weil es sehr schön war, mal wieder die anderen Volos zu sehen!

Viele Grüße

Johanna

Im herbstlichen Schlosspark in Erlangen
Ausflug nach Würzburg