UNSERE ROUTE WIRD BERECHNET…

Am 15. September begann endlich unser Freiwilligendienst und meine Route wurde erstmals neu berechnet. Natürlich haben wir mit den (leider nur) digitalen Vorbereitungsseminaren schon vorher einen für uns neuen Weg eingeschlagen, jedoch wartete mit dem Beginn der Akademie in Benediktbeuern (kurz: Bene) noch einmal etwas komplett Anderes auf uns. Deshalb war ich auch entsprechend aufgeregt, als ich um 7:00 Uhr morgens am Bahnhof stand und auf meinen Zug wartete. Allerdings wurde ich zum Glück von dieser Aufregung etwas abgelenkt, als mich zwei meiner Freundinnen doch tatsächlich noch am Bahnhof überrascht haben! Jedoch hielt diese Freude nur so lange an, bis es plötzlich hieß, dass mein Zug ausfällt und wir noch in aller Eile zu einem anderen Bahnhof fahren mussten. Nach dieser kleinen Panne zu Beginn war die Bahnfahrt allerdings sehr schön, weil auf dem Weg immer mehr Freiwillige einstiegen und wir uns schon einmal besser kennenlernen konnten.

In Benediktbeuern angekommen, wurden wir alle dann erst einmal von Wolfgang, Francesco und Niklas herzlich empfangen, konnten unser schweres Gepäck (es war wirklich unfassbar viel Gepäck) erst einmal abstellen und uns direkt schon einmal ein bisschen umsehen. Natürlich durften dann am Abend auch die obligatorischen Kennenlernspiele nicht fehlen! Und obwohl wir uns noch nie in echt gesehen hatten, war es von Beginn an so, als würden wir uns schon viel länger kennen.

Die Ankunft in Benediktbeuern war somit der erste Schritt auf unserer neuen und noch sehr ungewissen Route, auch, weil wir uns selbst noch sehr wenig unter der nun bevorstehenden Zeit in Benediktbeuern vorstellen konnten. Doch das sollte sich in den nächsten 2 ½ Wochen langsam ändern, als sich der Inhalt der Akademie mit jedem Tag mehr aufklärte.

KEINE AKADEMIE SONDERN EIN VOLLEYBALL-CAMP?!

Wenn ich Anderen von der Akademie erzählt habe, hieß es ganz oft: Und was macht ihr jetzt eigentlich in der Akademie? Das kann ich ganz leicht beantworten: Volleyball spielen! Nein, Spaß, natürlich haben wir in den verschiedenen Seminaren viel gelernt und auch ganz andere Sachen gemacht, allerdings hieß es wirklich fast jeden Tag mehrmals: „Kommt jemand mit Volleyball spielen?“. Und obwohl ich wirklich kein Talent für Volleyball habe, hat es immer wieder sehr viel Spaß gemacht, sich nachmittags auf dem Volleyballfeld zu treffen, u.a. auch, weil wir dabei viele Studenten und die Inlandsvolontäre kennengelernt haben.

Inhaltlich ging es bei der Akademie vor allem um die SDGs, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Damit haben wir auch direkt am 1. Seminartag angefangen, indem wir u.a. Probleme im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit gesammelt und uns über die SDGs informiert haben. Natürlich ging es in den Seminaren auch um andere Themen, wie z.B. das Thema „Pädagogik“. Und obwohl die Seminare alle sehr interessant waren, fiel es uns immer schwerer uns zu konzentrieren, weil wir nicht besonders viel geschlafen haben. Deshalb durfte bei den Seminaren auf keinen Fall der ein oder andere „Energizer“ fehlen, bei denen z.B. über den ganzen Klosterinnenhof geschrien oder getanzt wurde. Außerdem haben uns auch die vielen praktischen Einheiten immer wieder aufgeweckt, in denen wir z.B. Übungen (nicht Spiele!) der Erlebnispädagogik selbst ausprobiert oder verschiedene Situationen nachgespielt haben.

Aussicht aus unserem Zimmer

UNSER TAGESABLAUF

8:00 oder 8:15 Uhr: Morgenimpuls
Einige von uns Volos (ich auch) haben uns oft zu einer Art Morgenimpuls getroffen, um z.B. mit einem Poetry-Slam oder einer Geschichte in den Tag zu starten. Meistens haben wir auch noch zusammen gesungen (das hat v.a. sehr lustig geklungen, als wir alle erkältet waren).

8:15 bis 9:00 Uhr: Frühstück (oder auch nicht, je nachdem, wie wach man war)

9:15 oder 9:45 Uhr: 1. Seminareinheit

Ca. 12:30 Uhr: Mittagessen in der Jugendherberge bzw. am Wochenende im Kloster

14:30 Uhr: 2. Seminareinheit

Um ca. 16:30 Uhr oder 17:00 Uhr hieß es dann: Freizeit!
Je nach Wetterlage haben wir Volleyball gespielt oder uns einfach draußen auf die Wiese in den Klosterinnenhof gesetzt, wo eigentlich immer was los war.
Oft hat auch jemand angefangen, Gitarre zu spielen und wir haben alle zusammen dazu gesungen.

20:00 Uhr oder 21:00 Uhr: Gute Nacht
Eine Tradition Don Boscos, bei der sich alle abends noch einmal in Ruhe zusammenfinden und gemeinsam den Tag ausklingen lassen. Wir haben uns z.B. einmal gegenseitig lange direkt in die Augen gestarrt, einen Marathon mit unserer momentanen Situation verglichen, über den Lebensweg und die Liebe geredet oder auch mal gemalt.

Abends waren wir meistens zusammen in unserem Gemeinschaftsraum, wo wir oft noch getanzt oder gesungen haben. Einmal haben wir auch einen Spieleabend gemacht, bei dem ich z.B. indischen Tischkicker kennengelernt habe. Manchmal haben wir den Abend aber auch etwas ruhiger mit einer entspannten Werwolfrunde ausklingen lassen… Naja, so entspannt ist Werwolf bei uns eigentlich nicht, weil so lange diskutiert wird, bis niemand mehr weiß, wem man noch glauben soll. Ab und zu hatten wir auch ein „Abendprogramm“, wie z.B. ein Lagerfeuer, einen Film, eine Tanzstunde oder eine Wahlparty.

WOCHENENDE!!!

Unser erster Samstag war sehr abwechslungsreich: So hat uns Niklas z.B. Benediktbeuern gezeigt und nachmittags gab es ein Volleyballturnier (wie sollte es anders sein?). Den Tag haben wir dann noch mit einem von Arnes organisierten Lagerfeuer abgeschlossen, bei dem viel Gitarre gespielt und gesungen wurde.
Am Sonntag sind wir dann morgens warm eingepackt, weil es hier echt um einiges kälter ist als zu Hause, zum Familiengottesdienst in den Klosterobstgarten gegangen.
Nach dem Mittagessen sind wir spontan in das Alpenwarmbad gefahren. Dass ein Freibad mit 28 Grad Wassertemperatur allerdings doch nicht so warm ist, haben wir leider erst dort bemerkt. Deshalb sind wir alle auch relativ schnell wieder aus dem Wasser raus und im Regen nach Hause gelaufen. Spaß hatten wir allerdings trotzdem.
Das war wohl auch der Auslöser, warum wir Volos uns alle nacheinander erkältet haben. Im Endeffekt haben wir uns alle gegenseitig, aber auch manche Inlandsvolos und Referenten mit dieser „Seuche“ infiziert.

Viele Grüße

Johanna

Erkundungstour durch Bene

Ausflug ins Alpen“warm“bad