Die Arbeit der Salesianer und auch unsere Aufgaben hier, können in verschiedenen Bereiche aufgeteilt werden. Hier bekommt ihr einen genaueren Überblick über das, was die Pères und Frères so machen und womit wir unser Jahr hier verbringen.


TVET School

Die TVET School ist eine Art Ausbildungszentrum für Jugendliche aus der Umgebung. Hier werden die Schüler*innen im Schreinern, Nähen, Schweißen, Maurern und Kochen ausgebildet. Im kommenden Schuljahr wird es auch ein Kleines Atelier für angehende Friseure geben. Zusätzlich gibt es noch – je nach Ausbildungsfach- verschiedenen Unterricht, beispielsweise in Englisch, Französisch, Swahili, Religion oder Mathematik. Jeder Ausbildungszweig hat hier auf dem Gelände sein eigenes „Atelier“ mit dem nötigen Werkzeug.

Wir werden wahrscheinlich ab dem kommenden Schuljahr (Januar 2020) auch in der Schule beim Englischunterricht helfen.

Da auch die TVET School von einem der Salesianer geleitet, das tägliche Mittagessen und die Ausbildungsmöglichkeiten vom Orden/Don Bosco Mondo finanziert wird, findet man auch hier einige Strukturen der Salesianer wieder. So zum Beispiel das „Mot du Matin“. Das ist ein Morgenimpuls, der auch unter dem Namen „Wort des Morgens“ oder „Good Morning“ in vielen Einrichtungen Don Boscos statt findet. Hierbei erzählt einer der Salesianer eine Geschichte, hält einen kurzen Vortrag über ein Thema oder gibt einen kleinen Gedankenanstoß. Zum Schluss wird gemeinsam gebetet und danach gehen die Schüler in den Unterricht.

Emma und Ich sind auch immer bei diesem Morgenimpuls dabei. Das „Mot de Matin“ wird zwischendurch auf Englisch, Französisch oder Kinyarwanda gehalten.

Oratorium

Storytime: Das Oratorium ist ein Konzept, das Don Bosco selbst entwickelte; ein Ort, der Kinder und Jugendlichen aufnimmt und ihnen ein Dach überm Kopf schenkt. Dort sollen Impulse fürs Leben und den Glauben gegeben werden, eine Schule auf das Leben vorbereiten und ein „Spielhof“ geschaffen werden. Dieser ist die Grundlage für freundschaftliche Begegnungen, nötige Zuwendung und eine Struktur im Leben der Kinder. Don Bosco glaubte daran, dass jeder Mensch einen guten Kern hat und, dass vor allem das Leben in der Gemeinschaft zur nötigen Fürsorge und Weiterentwicklung beiträgt.

Das Oratorium in Rango hat jeden Nachmittag offen und lädt alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Zusammenkommen, Austauschen, Spielen und Sportmachen ein. Hier haben alle die Möglichkeit auf einem der drei Spielfelder für Basketball, Volleyball und Fußball zu spielen oder sich einfach auf die umliegenden Wiesen zu setzten, zu zugucken oder zu reden.

Emma und Ich wagen uns langsam an verschiedene Angebote für die Kinder ran, sind aber meistens einfach nur anwesend, um auf die Bedürfnisse der Kinder ein zu gehen. Manchmal gesellen wir uns zu den Ballspielen dazu, sobald mehr Kinder kommen oder Studenten der naheliegenden Universität dazukommen, setzten wir uns meißtens an den Rand, schauen zu oder quatschen mit Kindern, die sich zu uns setzten. Zwischendurch lesen wir mit ein paar interessierten Kindern englische Geschichten, üben Liedtexte, machen Hausafgaben zusammen, spielen Klatschspiele oder singen Lieder.

Die Kinder hier sind sehr neugierig und offen. So entstehen schnell Gespräche- entweder mit unserem brüchigen und noch kleinem Vokabular an Kinyarwanda oder auf Englisch. Wir bekommen hier viele Wörter auf Kinyarwanda beigebracht und auch die Kinder sind sehr interessiert an anderen Sprachen. Es wurden uns schon viele kleine Spielchen mit Steinen und Zeichnugen gezeigt, die wir zwischendurch mit den Kindern spielen. Springseilspringen, Malen und zusammen mit den Jugendlichen singen, die Gitarre spielen können, gehört schon zu unserem Alltag.

Unsere Aufgabe ist es, einfach für die Kinder da zu sein und ihnen die Möglichkeit zu geben etwas zu lernen, sich zu entspannen, kleine Wunden zu versorgen oder einfach nur Spaß zu haben.

Auch im Oratorium gibt es einen kleinen Impuls, das „Mot du Soir“ (Abendwort): dieser findet um kurz vor 18:00 Uhr statt, damit dann um 18:00 Uhr das Oratorium geschlossen werden kann. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder zu diesem Anlass zusammen zu trommeln, schon einmal die ganzen Bälle und Utensilien einzusammen und uns darum zu kümmern, dass jemand das „Mot du Soir“ macht. Dafür findet sich entweder einer der Salesianer, der Aspiranten oder der älteren Kinder, die dann kurz etwas erzählen oder einfach zum Beten einladen. Manchmal müssen auch Emma oder Ich ran und unser Kinyarwanda zum Besten geben, um zusammen das Vater Unser zu beten. So wird auch hier den Kindern eine verlässliche Struktur gegeben.

Der Blick auf einen Teil des Geländes, auf dem das Oratorium stattfindet: Eine Rasenfläche und die Volleyball- und Basketballplätze

„Don Bosco Ejo Heza“-Projekt

„Ejo Heza“, das bedeutet „schönes Morgen“-So wurde dieses immer größer werdende Projekt im letzten Jahr inoffiziell genannt. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, das jeden Samstag mit den Straßenkindern der Umgebung statt findet. Das Programm zieht sich über den ganzen Vormittag und endet um ca 12:30 Uhr mit dem letzten Punkt; dem Mittagessen.

Zuerst haben die Kinder die Möglichkeit, sich und ihre Kleidung mit Seife und dem Wasser aus den Wassertanks auf dem Gelände zu waschen und danach einzucremen. Danach ist Zeit für Spiele in der Gruppe, Fußball oder einfach Quatschmachen. Auch hier besteht die Möglichkeit für einen kleinen Impuls, der von einem der Salesianer oder der Gäste gegeben werden kann, die sich im Moment in der Communauté befinden. Dabei kann es um Nächstenliebe und Hoffnung, aber auch um Vorträge über die Nachteile vom Leben auf der Straße oder andere Möglichkeiten für Kinder gehen.

Hier kann man auch Zeit finden, um etwas mit dem Kindern zu lernen, zu basteln, Spiele anzuleiten, zu tanzen oder zu singen. Den Part übernehmen dann wir Volunteers.

Vor dem Essen wird dann noch die Anwesenheit gecheckt; auch ein Punkt, der den Kinder ein Gefühl von Struktur und Wertschätzung geben soll. Außerdem bekommen wir so einen Überblick, wer von den Kindern regelmäßig kommt und, mit wie vielen Kindern man rechnen kann. Die Anzahl der Kinder pro Samstag ist sehr unterschiedlich. Auf der Namensliste, die zusammen mit einer Kartei aller Kinder und deren Beweggründe für das Leben auf der Straße angefertigt wurde, stehen momentan 120 Kinder. Davon kommen nie alle, aber es gibt schon viele Kinder, die regelmäßig kommen 🙂

Leben in der Communauté und die Gemeinde

Neben den oben genannten Aufgaben, kümmern sich die Salesianer auch noch um die Messen in Rango und Umgebung. Vorallem am Wochenende und Morgens in der Woche sind sie alle bussy unterwegs, da sie die Messen in mehrern umliegenden Kirchen, Ordnesgemeinschaften von Schwestern und in verschiedenen Veranstaltungsräumen zelebrieren. Zu diesen Messen gehören zum Besispiel auch die 3 Sonntagsmessen in der Rango Church, die nur 5 Miunten Fußweg von unserem Gelände entfernt liegt. Je nachdem, wie wir gerade drauf sind, besuchen Emma und ich die erste Sonntagsmesse früh am morgen oder die etwas später um 10:30 Uhr.

In der Woche gehen wir auch gerne in die Morgenmesse der Gemeinde, wenn bei uns in der Communauté keine Messe in der Kapelle statt findet.