In Argentinien beginnen die großen Sommerferien bereits im Dezember und alle Kinder und Jugendlichen fahren deswegen nach Hause. Somit war unser Oratorio ziemlich verwaist über Weihnachten und Silvester. Clara und ich bekamen eine Einladung unsere Weihnachtszeit bei einem Freund und angehenden Priester in Chile zu verbringen und somit machten wir uns auf dem Weg.

Vier Tage vor Weihnachten sind wir mit dem Auto und Bus in die Hauptstadt Chiles nach Santiago de Chile gefahren. Zuerst ging’s mit zwei Salesianern bis nach Mendoza. Ab dann mussten wir weiter mit dem Bus über die Grenze nach Chile fahren. Die 6-stündige Busfahrt zog sich zwar lange hin, aber die Fahrt mit dem modernen Reisebus war doch einigermaßen angenehm – abgesehen von der Kälte durch die immer voll aufgedrehte Klimaanlage.

In Santiago de Chile gab es erstmal drei Tage Sightseeing. Am vierten Tag hat uns unser Freund dort abgeholt und wir fuhren mit ihm nach Hause nach Linares. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt am Meer und fuhren mit dem Boot zu den Seelöwen. Leider hatten wir an diesem Tag kein sonniges Wetter, aber der Ausflug war trotzdem einmalig.

Weihnachten verbrachten wir mit unserem Freund und seiner Familie. Der Weihnachtstag, bei sehr sommerlichen Temperaturen, war anders, aber trotzdem schön. Natürlich habe ich meine Familie, die Plätzchen und unsere Weihnachtsdekoration und die ruhige „stade“ Zeit vermisst, aber es war trotzdem ein neues Erlebnis, Weihnachten mal anders zu feiern und wo anders zu verbringen. Hier ist Weihnachten ebenfalls ein Familienfest und ich war froh, dies im Kreise der Freundesfamilie feiern zu können und nicht allein zu sein. Zweimal an diesem Tag waren wir auch in der Kirche. Nach einem tollen Tag, schauten wir uns am Abend alle gemeinsam den amerikanischen Film „The Grinch“ an und danach gab es leckere chilenische Getränke und Essen. Anschließend gab es Bescherung, so wie bei uns. Wir wurden auch mit einem Geschenk überrascht; das war schon was Besonderes. Weihnachten war letztendlich ähnlich dem unseren Weihnachten (bis auf die Temperaturen).

Unser Freund hat uns an den folgenden Tagen ein bisschen seine Heimat Chile gezeigt und uns zu vielen Ausflügen mitgenommen. Es ist einfach eine tolle Gegend. Wir haben viele neue Leute kennengelernt.

Unter anderem waren wir auch in Vina del Mar (nordwestlich von Santiago de Chile). Wir waren wandern, schwimmen etc. – jeder Tag war neu und phantastisch.

Silvester war super schön – das Feuerwerk dagegen war nicht wirklich spektakulär, eher sogar enttäuschend. Wir waren mit Freunden zusammen und spielten Risiko, quatschten und haben viel gegessen. Das war ein richtiger lustiger Abend. Um Mitternacht wurde auf das neue Jahr angestoßen und wir haben uns das „Mini Feuerwerk“ der Nachbarn angeschaut; danach ging es dann schon ins Bett.

Les deseo una Feliz Navidad y un Próspero Año Nuevo 2024

Am 1. Januar ging es dann für Clara und mich mit dem Bus zurück nach Santiago de Chile, um von dort aus nach Patagonien zu fliegen. Das war natürlich schon ein Highlight.

Zuerst flogen wir nach Puerto Natales, um Patagonien von der chilenischen Seite her zu sehen. Der Traum einmal im Torres del Paine Nationalpark zu wandern wurde wahr. Die langen Wanderungen wurden mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Sechs Tage später fuhren wir mit dem Bus über die argentinische Grenze, um dann in El Calafate das argentinische Patagonien zu erleben. Hier war das Highlight: der Perito-Moreno Gletscher. Nach vier Tagen ging es dann über Buenos Aires zurück nach Santiago del Estero, um pünktlich für die jährliche Colonia auf dem Oratorio zurück zu sein.

Hier sind noch ein paar geniale Eindrücke und Erlebnisse von Patagonien.