Am Mittwoch, den 13.09.2023, ging es am Nachmittag mit Padre Silvio von Cordoba nach Santiago del Estero – in den Norden Argentiniens. Nach 5 Stunden Fahrt waren Clara und ich endlich im Oratorio spät abends angekommen und wurden dort sehr herzlich von allen Kindern empfangen. Das war eine tolle Überraschung.

Nach der Ankunft wurden uns direkt unsere Zimmer gezeigt, wobei ich erst einmal ins Nachbargebäude ziehen musste, da alle anderen Zimmer in der Voluntärs-Wohnung derzeit belegt sind. Clara teilt sich im Oratorio bis Mitte November mit noch zwei weiteren argentinischen Volontären „unsere“ Wohnung hier, bis ich dann auch einziehen kann. Nach der kurzen Begrüßung ging es anschließend auch schon zum Gute-Nacht-Wort (Buenas Noches) und dann sofort ins Bett.

Am nächsten Tag durften wir lange ausschlafen. Nach einem kurzen Frühstück, was hier aus Baguette und heißem Getränk besteht, wurde uns das gesamte Oratorio von der argentinischen Mitvolontärin gezeigt. Am Ende gab es noch eine kurze Besprechung mit Padre Silvio, der uns unsere Aufgaben und somit auch den täglichen Ablauf vorstellte; diesen stelle ich euch in meinem nächsten Blogeintrag vor. Nach dem Gespräch stand das Mittagessen an und dann der berühmte Nachmittagsschlaf, die Siesta. Da kann man sich dran gewöhnen :-). Abends ließen wir den Tag mit ein paar Gesprächen und einer ersten Runde Rummy ausklingen.

Unsere erste Arbeitswoche war relativ entspannt und diente zur Eingewöhnung, um die Gegend, die Mitarbeiter, das Oratorio und vor allem die Kinder kennenzulernen.

Nun möchte ich euch von meinen ersten Eindrücken bezüglich des Klimas und der Stadt, in der wir leben, erzählen und auch von unserem Kampf mit WLAN und SIM-Karte berichten.

KLIMA – Tagsüber ist es hier schon recht warm (ca. 28 Grad), aber die Nächte sind noch etwas kalt (ca. 14 Grad). Dieser Temperaturunterschied ist schon gewöhnungsbedürftig. Gut, dass ich kurze und lange Hosen und Pullis eingepackt habe. Es fällt auf, dass die Tage immer wärmer werden. Man merkt, dass es in Argentinien Ende September Frühling wird und leider auch die Mücken immer mehr werden. Clara und ich verwenden deshalb bereits täglich Mückenspray, nachdem wir gemerkt haben, dass den kleinen Tierchen unser Blut besonders gut schmeckt. Ein entscheidender Unterschied zu Europa ist hier der Niederschlag. Im Winter gibt es in der Region sehr wenig Regen, wobei dieses Jahr besonders schlimm war. Es hatte zwischen April und September kein einziges Mal geregnet. Dies hat gravierende Auswirkungen und erschwert vieles. Beispielsweise muss der Hausmeister täglich mehrere Stunden das gesamte Gebiet bewässern, damit der Boden nicht noch fester wird – dieser besteht bereits größtenteils nur noch aus Staub und ausgetrockneter Erde. Alle hoffen hier auf einen niederschlagsreichen Sommer.

SANTIAGO DEL ESTERO – Nun zur Stadt: wir befinden uns in der Hauptstadt des Staates Santiago del Estero (gleichnamig). Die Stadt ist vergleichsweise sicher und wir haben die Möglichkeit, uns bis spät abends frei außerhalb des Oratorios zu bewegen.

Vom Oratorio ist es zu Fuß ca. eine Stunde in die Stadtmitte, wobei zu günstigen Zeiten auch ein Bus fährt. Jedoch fahren diese sehr unregelmäßig. Ist man endlich in der Stadt angekommen, reicht es für die alltäglichen Bedürfnisse sich zu den beiden Hauptstraßen zu begeben. Dort findet man so ziemlich alles was man braucht. Wir sind also mobil und könnten uns theoretisch auch selbst versorgen – was wir essenstechnisch schon öfters brauchen :-). Eine angenehme Sicherheit.

WLAN – Nun noch zum geliebten WLAN. Das ist hier wirklich schlecht und die Verbindungen brechen immer ab. Deshalb haben Clara und ich uns erstmal eine SIM-Karte besorgt und gleich noch ein paar Einkäufe erledigt (zum Beispiel brauchten wir noch Adapter und passende Ladekabel), um für die Social Media Welt ausgestattet zu sein und euch mit unseren Blogs auf dem Laufenden halten zu können :).

Bezüglich der passenden SIM-Karte war es jedoch ein etwas längerer Kampf, bei dem wir dem Verkäufer mittels Google Translate versuchten, unsere Wünsche zu erklären. Nach dem Kauf der SIM-Karte kam das Problem mit dem Aktivieren, da man dazu eine argentinische ID-Nummer braucht. Nach mehreren Versuchen schafften wir dies mit Hilfe von Padre Silvio. Anschließend mussten wir erstmal einen Kiosk finden, um unsere Accounts aufzuladen. Da scheiterte es daran, dass viele dieser Geschäfte kein ausreichendes Tageskontingent haben. Nach mehreren Anläufen haben wir auch das endlich geschafft. Zwei Wochen hat unser Kampf gedauert, den wir dann letztendlich mit einem guten Deal abgeschlossen haben und der Aufwand hat sich somit schlussendlich gelohnt. Jetzt sind wir erstmal mit ausreichend Gigabytes versorgt.

Nun aber wieder zurück an die Arbeit und bis bald.

ADIOS Y NOS VEMOS ~ Servus und wir sehen uns