Hallo alle zusammen,

Nach inzwischen fünf veränderungsreichen Wochen in Medellín, haben wir inzwischen einen mehr oder weniger stabilisierten Alltag. Veränderungen, hauptsächlich im Bezug auf die Volontärsgemeinschaft hier in der Ciudad Don Bosco. Nachdem etwa zwei Wochen nach unserer Ankunft Diego (ein Volontär aus Holland) ankam, sind vor einer Woche unsere beiden Spanierinnen und unsere Venezolanerin nach Hause aufgebrochen. Somit sind wir jetzt nur noch 6 Volontäre, hinzu kommt, dass Leon und Georg (die beiden Jungs aus Österreich) unter der Woche in Amagá leben, eine Gemeinde in der Nähe von Medellín, in der ein weiteres Projekt, von der Ciudad Don Bosco stationiert ist. Das heißt, wir sind unter der Woche nur vier Volontäre hier, was eine große Umstellung zu unseren ersten Tagen ist. In etwa 2 Wochen wird unsere Gruppe dann wieder erweitert, wenn zwei neue Volontäre aus Spanien kommen und dann ist die Truppe, mit der wir das Jahr hier verbringen werden komplett. Danach werden vermutlich immer mal wieder Besucher für ein paar Wochen kommen, aber die Gruppe die bleibt wird dann nicht mehr größer.

Unser Arbeitsalltag hingegen stabilisiert sich mehr und mehr. Nachdem wir nun alle schon jedes der Projekte besucht haben sind wir jetzt alle jeweils einem zugeteilt worden. Das Barrio, dem ich zugeteilt bin heißt „Altos de la Torre“ und gefällt mir sehr. Hier fährt „Derecho a Soñar“ einmal die Woche am Dienstag hin, da werde ich von nun an jedes mal mitfahren. Montags und Donnerstags, fahre ich dann in andere Barrios mit, in welche entscheidet sich recht spontan. Mittwoch und Freitag sind die Tage für Oficina, das heißt, es gibt Büroarbeit und wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird, das heißt zwar häufig die klassische Praktikantenarbeit, die keiner machen möchte, ist aber auch nicht so schlimm.

Ansonsten ist mein Alltag in der Ciudad Don Bosco in meiner Freizeit sehr angenehm. Wenn gerade nicht Essenszeiten sind, bin ich häufig in der Turnhalle und spiele Basketball, Fußball oder anderes mit den Jungs. Hinzu kommt mein Langzeitziel Gitarre spielen zu lernen, womit ich auch einige Zeit verbringe. Ansonsten sind wir häufig zusammen im Gemeinschaftsraum, reden, spielen oder schauen fern (letzteres aber SUUUPER selten, Mama!!). Außerdem fing diesen Freitag das Fußballturnier an, indem sehr viele der Mitarbeiter mitspielen, ein Turnier, dass sich über mehrere Wochen hinweg ziehen wird.

Neben dem Alltag, gibt es aber natürlich auch ab und an sehr interessante Highlights. Eines davon, fand heute statt: Mit Samuel, einem Freund von Leon, der gerade durch Amerika reist und einige Wochen in Kolumbien verbringt, sind wir Voluntäre heute Paragliding gegangen! In einem kleinen Ort am Rand von Medellín, oben auf einem der Berge, gibt es das Angebot mit einem tollen Blick auf die Stadt Gleitschirm zu fliegen. Die Idee kam sehr spontan am Freitag Abend auf und heute haben wir es dann gemacht. Das ganze war definitiv ein sehr geiles Erlebnis, man hatte einen wirklich beeindruckenden Blick und sowieso ist Paragliding eine empfehlenswerte Aktivität. Auch jetzt noch, nachdem die anfänglichen, ultimativ starken Ambitionen den Gleitschirm-Führerschein zu machen bereits verflogen sind, bin ich noch immer begeistert von der Aktion.

Alles in allem, stabilisiert sich unsere Position in der Arbeit also zunehmend, ähnlich wie sich in Deutschland die Position vom FC an der Spitze der zweiten Liga Tabelle stabilisiert. Es bleibt hier weiterhin sehr schön, es macht mir immer noch großen Spaß und die Voluntärsgemeinschaft ist noch immer sehr angenehm und familiär.

Über eine kleine Spende würde ich mich wie immer sehr freuen :)!

Ich hoffe in Deutschland ist alles ok und euch allen geht es gut! Viele Grüße aus Kolumbien!

Jan