Bonne fête de Don Bosco!

Hallöchen, in diesem Beitrag geht es um den Don Bosco-Tag. Johannes Bosco ist der Namensgeber von Don Bosco Volunteers, meiner Entsendeorganisation, aber auch von meiner alten Schule in Deutschland und hier in Ruanda lebe ich gemeinsam mit Ordensmitgliedern Don Boscos zusammen. Er lebte von 1815 bis 1888. Der italienische Priester machte es zu seinem Lebenswerk, die Jugend zu unterstützen. So half er zum Beispiel Straßenkindern, erzog sie, brachte ihnen bei zu beten und bewahrte sie davor, im Gefängnis zu landen. Zudem gab er ihnen ein Zuhause und fand für sie Ausbildungsplätze. 1859 gründete er die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“, wessen Mitglieder sich die „Salesianer Don Boscos“ nennen. Jedes Jahr feiern der Orden sowie alle anderen Mitglieder der Don Bosco-Gemeinschaft ihm zu Ehren an seinem Todestag, dem 31.01., ein Fest, um an ihn und sein Lebenswerk zu erinnern.

Die Salesianer feiern immer zweimal, einmal am Tag selber mit den Schülerinnen und Schülern und dann nochmal am folgenden Sonntag in der Gemeinde, da es sich um die „Paruwasi Rango – Yohani Bosco“ handelt.

Der 31.01.2024 begann schon mit einem besonderen Frühstück. Anstelle von Brot gab es nämlich Crêpes. Danach hatten wir nochmal kurz Zeit, um uns auf die Messe um 9.30 Uhr in der offenen Kapelle des Noviziats mit der ganzen Schule vorzubereiten. Denn Elisa und ich sollten die Lesungen vorlesen, die natürlich auf Kinyarwanda sind. Es war unsere zweite Lesung in der Kirche. Die erste hatten wir Ende November in der Paroisse, der Kirche in Rango. Ich war zwar auch jetzt sehr aufgeregt, aber lange nicht so nervös wie beim letzten Mal. Wir hatten zwar nur zwei Tage Zeit zum Üben, davor war es über eine Woche, aber unser Kinyarwanda ist schon um einiges besser geworden und es waren anstelle von 500 Menschen nur ca. 200 da. Am Ende klappte es auch ganz gut und wir haben sehr viele Glückwünsche bekommen. Nach der Messe ging es weiter mit dem Finale des Fußballtuniers zwischen den Klassen, welches die ganze Woche davor stattgefunden hatte, und der anschließenden Siegerehrung. Um ca. 14 Uhr gab es dann Mittagessen. Danach ging es weiter mit einer Talentshow. Jeder musste etwas beitragen. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten einen ruandischen traditionellen Tanz, moderne Tänze, sangen und rappten Solo und im Chor, trugen selbstgeschriebene Gedichte über Don Bosco vor, schauspielerten einen Ausschnitt seines Lebens und zeigten selbstgemalte Bilder von ihm. Mein absolutes Highlight jedoch war die Fashion-Show. Wie Models sind die Schülerinnen und Schüler gelaufen und haben verschiedene Outfits präsentiert. Um ca. 18 Uhr war dann die Feier in der Schule beendet. Für uns ging es dann noch weiter, denn unsere Kommunität hatte die Kommunität des Noviziats zum Abendessen zu Besuch. Auch dort gab es kleine Gesangseinlagen. 

Bei der Lesung
Die Mädchen beim traditionellen Tanz
Ein Junge beim traditionellen Tanz
Zwei Mädchen bei der Fashion-Show

Die Feierlichkeiten gingen am folgenden Samstag weiter. Am Wochenende gehen wir immer in den Nachbarort Sahera, in welchem die Salesianer auch ein Grundstück haben. Dort leben viele sehr arme und sozial benachteiligte Kinder. Wir spielen gemeinsam mit ihnen, machen zusammen Sport oder bringen ihnen kleine Redewendungen auf Englisch und Französisch bei. Die Kinder sprechen nämlich nur Englisch. Zu Ehren Don Boscos sollte es auch dort eine kleine Feier geben. So sind wir vormittags mit unserem Ökonomen Père Thierry auf den Markt gefahren und haben Saft sowie Bonbons gekauft. Zuvor hatten wir schon bei den Schülern der Kochausbildung „Amandazi“ bestellt. Das sind frittierte Bälle aus Hefeteig. Am Nachmittag um 15 Uhr sind wir dann nach Sahera gefahren. Erst fand ganz normal das Oratorium, das Spielen mit den Kindern, statt. Dann gab es eine Vorstellung von ein paar älteren Jugendlichen in traditionellen und modernen Tanz sowie wieder einer Moden-Show.  Während wir am Wochenende immer mit den jüngeren Kindern, ca. 3 bis 12 Jahre alt, draußen spielen, trainieren sie dies und musizieren sie immer in dem Haus auf dem Grundstück. Nach der Vorstellung, bei der alle zugeguckt haben, haben wir dann alle gemeinsam getanzt, also auch die jüngeren Kinder. Wir haben auf einer Musikbox laut Musik angemacht und dann gab es ein wildes Durcheinander aus ungefähr 100 tanzenden Kindern. Anschließend hat Père Thierry noch eine kleine Ansprache gehalten und dann haben wir die Amandazi, die Bonbons und den Saft verteilt. Die Kinder haben sich alle sehr gefreut. Es war aber auch sehr anstrengend, da alle alles als Erstes wollten. Trotzdem war es sehr schön! Um 19.30 Uhr waren wir dann fertig und sind wieder nach Hause gefahren. Das Essen wurde durch Spenden finanziert. Denn am Don Bosco-Tag haben die Sechstklässler meiner alten Schule, dem Don Bosco-Gymnasium in Essen, Spenden für die Kinder in Sahera gesammelt. Vielen Dank nochmal an alle Beteiligten!

So, nun zur letzten Feier in der Paroisse. Die war dann am Sonntag. Nach dem Gottesdienst, der meines Erachtens mit drei Stunden viel zu lange ging, ging es dann direkt zum Noviziat. In dem „Grande salle“ dort, gab es wieder Tanz- sowie Gesangsvorstellungen von Kindern und Jugendlichen sowie Reden von wichtigen Mitgliedern der Gemeinde. Es waren insgesamt ca. 200 Gäste eingeladen, darunter zum Beispiel verschiedene Chöre und andere aktive Kirchenmitglieder. Für die gab es dann auch ein gemeinsames Essen und Getränke.

Ich muss sagen, dass mir erst durch die Feste bewusst geworden ist, was die Persönlichkeit Don Boscos ausmachte, obwohl er schon lange tot ist, und dass sich die Menschen ihn wirklich zum Vorbild nehmen. Es waren sehr schöne Tage, auch wenn sie sehr anstrengend waren. Vor allem hat mich überrascht, wie groß doch die Bindung zu Don Bosco ist, und das nicht nur von den Priestern. Nein, auch alle anderen haben ihn und sein Lebenswerk gefeiert. 

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  1. Vielen Dank auch für diesen Post. 🙂
    Liebe Grüße aus Europa!

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