habe ich mich auf die weite und lange Reise begeben! Ich kann es gar nicht glauben, dass ich jetzt wirklich schon so lange hier bin!

Es folgt ein kleiner Zwischenbericht über alle Sachen, die mich bis jetzt beschäftigen/beschäftigt haben und euch interessieren könnten:

Umgang der Kinder mit den Lehrern: sehr viel herzlicher als bei uns, manche Kinder umarmen und küssen die Lehrer zur Begrüßung und Verabschiedung auf die Wange

Essen: ich kann leider langsam keinen Reis mehr sehen 😀 , den es aber wirklich zu JEDEM Mittag- und Abendessen gibt, glücklicherweise gibt es aber eigentlich auch immer eine Alternative zu der ich greifen kann, wie zum Beispiel Suppe oder Gemüse

hier kauft man den Reis in 10kg Säcken… 😀

– bis vor einer Woche war an fast jedem Gericht ein Gewürz dran, dass mir nicht schmeckt, seitdem ich heraus gefunden habe, dass es „Culantro“ ist, achtet die Köchin darauf, auch Gerichte ohne Culantro zu machen 🙂


Vormittage: gefallen mir insgesamt sehr gut, manchmal fühle ich mich ein bisschen nutzlos, zum Beispiel wenn Miguel Frontalunterricht macht und Johanna und ich eigentlich nur daneben stehen, oder mit dafür sorgen, dass es ruhig ist, allerdings achtet Miguel drauf, dass wir mindestens einmal am Tag selbständig etwas anleiten, das bereitet mir jedes Mal viel Freude

Nachmittage: in den Klassen nachmittags ist es oft sehr sehr laut was manchmal ein bisschen anstrengend für mich ist, die Lehrerin (Maria) gibt sich allerdings immer Mühe, mich gut mit einzubeziehen, sodass ich eigentlich immer etwas zu tu habe, außerdem quatsche ich sehr gerne mit den Schülern, da diese ja fast in meinem Alter sind, und wir uns gut verstehen 🙂

Abende: sind wahrscheinlich zurzeit das Schönste, diese verbringen wir mit den anderen Volontären entweder mit Basketball- Fußballspielen, mit quatschen, Fernsehn gucken, Ecuavolley spielen oder singen

Ecuavolley

Spanisch Unterricht: Johanna und ich haben seit einer Woche zusätzlich jeden Vormittag eine halbe Stunde Spanisch Unterricht bei der Vizerektorin, dies hilft uns sehr, da wir dabei noch ein bisschen besser die Grammatik lernen, was insbesondere dann wichtig ist, wenn wir den Kindern im Unterricht etwas erklären wollen (da es schon sehr peinlich ist, wenn wir als Lehrerinnen grammatikalisch falsche Sätze verwenden)

Spanisch: am Anfang war ich sehr überrascht wie viel ich verstehen und sagen kann, auch jetzt mache ich nach wie vor Fortschritte, allerdings gibt es auch Tage, an denen ich ein bisschen fertig bin, weil ich so viel nicht verstanden habe, vor allem wenn Ecuadorianer untereinander reden, ist es oft sehr schwer für mich dem Gespräch zu folgen, die Padres und anderen Volontäre loben mich jedoch immer wieder, wie gut mein Spanisch schon sei, das baut mich auf 🙂


Was mich stört: zu unserer Comunidad gehören neben den Padres und Volontären auch noch drei Hunde, diese  sind zwar alle drei ganz süß, leben allerdings direkt im Vorgarten vor unserem Zimmer und sind wirklich sooo oft am Bellen, insbesondere abends, wenn wir schlafen wollen

Leben auf dem Kampus: dass wir direkt auf dem Kampus wohnen hat Vor- und Nachteile, Nachteil: man ist von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends von Schülern „umzingelt“, was wir besonders daran merken, dass direkt vor unseren Fenstern die Sportplätze und der Schulhof sind, dies stellt einen permanenten Lärmfaktor da, der mich immer mal wieder ein bisschen fertig macht

Vorteil: wir können zwei Minuten vor Unterrichtsbeginn loslaufen und sind trotzdem pünktlich, außerdem können wir immer wenn wir Gesellschaft brauchen/wollen raus gehen, und sind direkt von neugierigen Kindern umrundet, wir fühlen uns dadurch sehr zugehörig zur Schule und zur Comunidad

Nationale Volontäre: die vier anderen Volontäre habe ich wirklich sehr ins Herz geschlossen, wir sind zu sechst eine super coole Gruppe, haben immer viel Spaß miteinander und können auch echt gut zusammen arbeiten

Verhältnis zu Johanna: Johanna und ich verstehen uns super gut, natürlich gibt es öfter mal Punkte an denen wir verschiedener Meinung sind, da wir uns vorher viermal gesehen hatten und uns jetzt ein 16 Quadratmeter großes Zimmer plus kleines Bad teilen, wir reden jedoch über alles miteinander und finden immer gute Kompromisse, ich bin sehr froh darüber, sie mit hier zu haben, da es einfach sehr gut tut, jemanden zu haben mit dem man über alles reden kann und der sich in einer ähnlichen Situation befindet

Wetter: es ist schon wirklich sehr heiß und normalerweise würde ich bei solchen Temperaturen in kurzen Klamotten rumlaufen, hier trage ich, zumindest zum Unterrichten, immer eine lange Hose, was dazu führt, dass ich schon öfter mal schwitze und ich mindestens einmal täglich, wenn nicht sogar zweimal duschen gehe, unsere Dusche hat nur kaltes Wasser, aber das stört hier gar nicht 😉

Oraciones/Messen: gefallen mir wirklich sehr gut, auch wenn es bedeutet um 5:30 Uhr aufzustehen, mache ich das jeden Tag freiwillig und gerne, die Messe nach dem Abendessen gehört für mich inzwischen genauso dazu wie alle anderen Programmpunkte hier, gestern war ich zum ersten mal Ministrantin hier in der Gemeinde! 🙂

das ist die kleine Kapelle in der unsere Oraciones statt finden

Kontakt nach Hause: zurzeit habe ich relativ viel Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie in Deutschland, allerdings empfinde ich dies keinesfalls als aufhaltend oder einschränkend, mir persönlich tut es gut, meine vielen neuen Eindrücke und Gedanken teilen zu können

Sport: Johanna und mir tut es einfach sehr gut, uns zu bewegen, wenn wir abends nicht mit den Jungs Basketball, Fußball etc. spielen, rennen wir zu zweit ein paar Runden auf dem Kampus, das macht uns zum Einen den Kopf ein bisschen frei und ist zum Anderen ein guter Ausgleich für das sehr fettreiche Essen hier 😉

Insgesamt: ich fühle mich sehr wohl hier, besonders froh macht mich, dass ich so gut mit den anderen Volontären und den Padres zurecht komme, zudem gefällt mir das Zeitverhältnis von Arbeit und Freizeit sehr gut

 

Wünsche: am liebsten würde ich etwas weniger unterrichten und dafür mehr Jugendgruppen etc. anleiten, die anderen Volontäre verbringen die Nachmittage immer in Oratorien, das sind Orte, zu denen die Kinder nachmittags gehen können, um zu spielen, zu basteln, Sport zu machen… sobald ich besser Spanisch kann, darf ich mal mit einem der Jungs mitgehen und mir das Ganze angucken, vielleicht erfüllt sich dann mein Wunsch 🙂

ich würde außerdem gerne die Stadt Esmeraldas besser kennen lernen, wobei auch das erst funktionieren wird, wenn wir besser Spanisch können, da wir zur Zeit den Kampus noch nicht alleine verlassen dürfen

 

Jetzt heißt es für mich also: Weiter fleißig Spanisch lernen, da es auf jeden Fall eine sehr große Rolle spielt, dass wir die Sprache zurzeit noch nicht so gut können, sobald dies der Fall ist, eröffnen sich uns vermutlich noch weitaus mehr Möglichkeiten, von denen ich dann berichten werde 😉