Indien geht durch den Magen
Eine völlig neue Küche erwartet einen Europäer in Indien, logisch. Geschmeckt hat mir soweit eigentlich auch alles, sehr gut. Es war aber abzusehen und zu erwarten, dass mein Körper auf das indische Essen irgendwie, irgendwann reagieren würde. Nach einer ersten Woche, ganz ohne diesbezügliche Beschwerden dachte ich mir: „Glück gehabt! Du bist drum herum gekommen…“ – PUSTEKUCHEN! Kaum den Gedanken zu Ende gedacht, erwischt es mich aus dem Nichts. Soviel dazu, Einzelheiten erspare ich euch und vertraue ganz auf eure Vorstellungskraft. Glücklicherweise war das Schlimmste auch genauso schnell wieder vorbei, wie es gekommen war. Nun taste ich mich langsam aber sicher wieder an gewohnte Mengen heran…
„What is your name?“
Zu den ersten Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung lässt sich soweit jedoch nur positives berichten. Offen, freundlich und sehr interessiert kommen die Menschen und vor allem die Kinder auf uns zu. Die Kleinen haben die größte Freude daran uns alles zu zeigen, uns einfach in fremde Haushalte mitzunehmen, uns den landesüblichen Sportarten vertraut zu machen oder auch einfach nur an uns hochzuklettern und Hand in Hand durch die Gegend zu rennen.
Auch in der Grundschule, in welcher wir seit einer Woche unterrichten, sind die Kinder mit größter Begeisterung bei der Sache. Sobald eine Klasse erfährt, dass wir sie in der nächsten Stunde haben werden, bricht sie in kollektivem Jubelgeschrei aus. Die oben aufgeführte Frage ist übrigens logischerweise das erste was Kinder und Jugendliche wissen wollen. Ob aber die fast genauso oft gestellte Frage „What is the name of your father/mother?“ seinen Ursprung in tatsächlichem Interesse oder dem geringen Wortschatz des Interviewers hat, ist mir jedoch noch nicht ganz klar…(doch, eigentlich schon)
Keine Details
Über Stock und Bordstein
hüpft der Bus die Straß‘ entlang
dabei wird mir Angst und bang
denn schmerzt nicht nur das Steißbein…
Nein, eben verzehrtes Ei mit Reis
verdaut bei solcherlei Hüpfpartie
wie bei so manchem heiligem Vieh,
erst nach wiederkäun‘ – keine Details
Doch ich Flasche halte stand
und den Vordersitz fest in der einen
meine Tasche in der anderen Hand
belasse ich meinen Platz im Reinen.
Triefend, igitt, gebadet in Schweiß
doch egal: angekommen, endlich am Ziel
verlasse ich artig den Bus steril
landet erster Schritt in wiedergekäutem – keine Details
Eben gehörtes Gedicht (hatte ich einfach Lust drauf) handelt von einer Busfahrt nach der Schule, wo wir auch zu Mittag essen. Es spiegelt eine solche ganz gut wieder, da die Straßen zwischen unserem Dorf und dem, in welchem sich die Schule befindet, zahllose Schlaglöcher aufweisen.
Und wenn über eine (gefühlt) 50 Jahre alte Straße ein (bestimmt) mindestens genauso alter Bus brettert, kommt es schon gerne einmal zu einer abenteuerlichen Fahrt. Diese nehmen die Einheimischen natürlich ganz entspannt hin, aber auch mir gefällt es tatsächlich. Denn ich denke, das gehört auf jeden Fall dazu, wenn man Indien wirklich ERLEBT haben will.
Dies waren ein paar Eindrücke aus aus ersten zwei Wochen in Indien. Zukünftig werde ich versuchen, mich so gut es geht für jeden Beitrag auf ein Thema zu beschränken, um dieses somit ausführlich behandeln zu können.
Alles Gute euch und bis bald,
euer Hendrik
Martin Hohler
Hey Meister Ruuuschder, hier Mart!eng aus der Elfenbeinküste! Echt nice deinen Blog zu Lesen, das macht viel Spaß. Da kann man echt mitfühlen. Die Afrikanische Küche hab ich jetzt schon 2 Wochen gut ausgehalten, aber wenn ich deinen Bericht so lese (ach du Sch…) bekomm ich doch noch Angst. 😉 Hoffe euch gehts genauso blendend wie mir. Bin gespannt mal wieder von dir zu lesen. Bon nuit et des salutations 😀 Mart!eng
Hendrik Schwörer
Ja servus Maddin! Vielen Dank für das nette feedback! Freut mich zu hören, dass es dir gefällt 🙂 Außer den Verdauungsbeschwerden gehts uns hier wirklich fabelhaft, ich hoffe du bleibst davon verschont. Ich gehe davon aus, dass die Kinder schon alle dank dir mit der Blasmusik Bekanntschaft gemacht haben und voll drauf abfahren! 😀
Beste Grüße aus Keela Eral
Jochen
Hallo Hendrik,
megaspannend dein Block. Kann Dir nur gratulieren, dass Du „in die Ferne“ gegangen bist. Diese Erlebnisse wird dir keiner mehr wegnehmen.😊Alles gute.
Jochen (Bassist vom FAC und Anhänger der Schwörerfamily)
Hendrik Schwörer
Hi Jochen,
dein Kommentar hat mich sehr gefreut, vielen Dank 🙂 Umso länger ich hier bin, desto mehr bin auch ich überzeugt, dass es die beste Entscheidung war, welche ich treffen konnte nach meiner Schulzeit.
Liebe Grüße an die ganze Familie,
Hendrik
PS: Ich hätte wahrscheinlich auch ohne deinen Hinweis gewusst, welcher Jochen mir da geschrieben hat.. 😀