Da der Kosovo ein muslimisches Land ist und ungefähr 90% der Bevölkerung muslimisch ist, wusste ich schon, dass Weihnachten und die Vorweihnachtszeit nicht wie gewohnt werden würde. 

Doch nicht nur an Weihnachten, sondern auch bei der Vorweihnachtszeit wurden meine Erwartungen übertroffen. Ich dachte nämlich, dass es gar nichts weihnachtliches geben wird. Doch morgens wurde vor Unterrichtsbeginn Weihnachtsmusik gespielt, das Schulgebäude wurde mit Weihnachtsbäumen und Lichterketten dekoriert und auch unsere kleine Kirche wurde mit einem Adventskranz und einer Krippe ausgestattet.

In Gjilan gab es im Zentrum auch einen geschmückten Baum und die Bäume am Straßenrand wurden mit Lichtern dekoriert. In Pristina gab es sogar einen Art Weihnachtsmarkt, mit Ständen, vielen Lichtern und Weihnachtsbäumen. Uns wurde dann aber erklärt, dass das alles nicht mit Weihnachten verbunden ist, da das ja die meisten hier nicht feiern, sondern mit Neujahr. An vielen geschmückten Bäumen stand auch Frohes neues Jahr und in Gjilan sowie in Pristina waren große 2020´s aufgestellt.

Den halben Dezember lang haben wir auch mit den christlichen Schülern und den Animatoren das Engelsspiel gespielt. Dabei hatte jeder einen unbekannten Engel, von dem man dann anonyme Briefe und kleine Geschenke bekommen hat. Für Vroni und mich war das ein bisschen komplizierter, da wir die Briefe erstmal auf albanisch übersetzten lassen mussten, damit niemand bemerkt, dass wir deren Engel sind. 

Am 24. und am 25. Dezember hatte die Schule geschlossen und an Heiligabend hatten wir dann um 20 Uhr Gottesdienst in unserer kleinen Kirche mit ca. 40 Leuten. Danach sind wir noch alle in die Schulmensa gegangen, wo wir Snacks und Getränke vorbereitet hatten. Nach einer Stunde sind wir dann noch in ein christliches Dorf gefahren, da ein Salesianer dort noch einen Gottesdienst hatte. Der Gottesdienst war dann genauso wie man sich das in Deutschland vorstellt. Eine große, weihnachtlich geschmückte Kirche, ein Chor und Weihnachtslieder. Am Ende haben Kinder noch was vorgeführt und vor der Kirche gab es dann sogar noch ein kleines Feuerwerk.

Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir mit den Salesianern zu Don Bosco Pristina gefahren, wo wir dann zusammen mit den Salesianern von dort zu Mittag gegessen haben.