Franka in Bolivien

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Mein Alltag

Immer wieder wurde ich von meinen Freunden gefragt: Hey was machst du da jetzt eigentlich so? Arbeitest du auch oder „chillst“ du nur mit den Kindern? – Meine Antwort darauf lautete: Mit den Kindern zu „chillen“ ist die Arbeit! Den Rest erfahr ich dann dort. Jetzt, da sich nach über einem Monat, einigermaßen ein Alltag eingependelt hat, kann ich sagen, dass mit den Kindern zu „chillen“ durchaus zur Arbeit gehört. Aber natürlich nicht nur.

Wir Volontäre arbeiten sieben Stunden am tag, außer Freitags. Unseren freien Tag verbringen wir meist in der WG in Santa Cruz mit den anderen Volontären. Aber da ich auf der Granja direkt im Projekt wohne, bin ich praktisch den ganzen Tag mit den Jungs zusammen.
Unter der Woche sind die Arbeitszeiten in Morgens- (7-14 Uhr) und Abendschichten (14-21 Uhr) aufgeteilt. Man arbeitet immer mit zwei Erziehern zusammen.

Zusammen mit den Erziehern, wecke ich die Jungs in der Früh auf und verteile Zahnpasta an jeden. Außerdem kontrollieren wir, ob die Jungs ihre täglichen Aufgaben erledigt haben. In der kleinen Kapelle, mitten auf der Granja, wird der Tag besprochen und mit einem Gebet begonnen. Von hier aus geht es Schnurstracks zum Frühstück, das aus zwei kleinen Semmeln besteht. Meine Aufgabe ist es, die Semmel gerecht zu verteilen, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Denn wie man sich vorstellen kann, versuchen natürlich alle, durch verschiedenste Tricks, eine Semmel mehr zu ergattern. Nach dem Frühstück machen alle ihre Hausaufgaben oder sollten es zumindest tun. Manchmal helfe ich den Jungs bei ihren Aufgaben. Aber wenn meine Hilfe nicht benötigt wird, lerne ich mit denen, die nichts zu tun haben ein wenig Englisch oder spiele etwas mit ihnen. Vom Mittagessen gestärkt, geht es dann für die Jungs unter die Dusche und sie machen sich für die Schule fertig. Ich teile Shampoo aus, beaufsichtige die restlichen Arbeiten und dann gehts für die Jungs auch schon los.

Mittags arbeitet man erstmal nicht mit den Jungs, da diese in der Schule sind. Entweder macht man mit den Erziehern zusammen ein wenig Gartenarbeit, von der es auf der Granja genug gibt oder man überlegt sich Programm fürs Wochenende oder bereitet eine Merienda vor. Meriendas sind Zwischenmahlzeiten für die Jungs. Hier können wir zum Beispiel Gelatine, Wassereis, Obstsalat oder manchmal auch Pfannkuchen für alle vorbereiten. Ich fahre dann meistens mit, um die Jungs aus der Schule abzuholen. Die Fahrt ist immer sehr spaßig, alle sind froh über den Schulschluss und freuen sich auf die Granja. Dort angekommen sammle ich die Schuluniformen ein, damit diese für den nächsten Tag gewaschen werden können. Ihre eigene Kleidung müssen die Jungs selbst waschen, aber bei den Uniformen wird eine Ausnahme gemacht. Dann haben die Jungs Freizeit und spielen entweder Fußball, Murmeln oder etwas anderes. Mein Handy wird hierbei natürlich auch gerne gesehen. Wenn es für die Jungs Abends unter die Dusche geht, geht es für mich in die Küche, um das Abendessen für alle vorzubereiten. Vorbereiten natürlich nicht im Sinne von Kochen, sondern auf die Teller verteilen und es, dann wenn alle zum essen kommen, auszugeben. Der Arbeitstag endet damit, dass wir mit den Jungs zusammen das Geschirr spülen und die Küche aufräumen. Danach „chillen“ wir mit den Jungs noch ein bisschen und unterhalten uns mit ihnen, sofern sie nicht lernen müssen.
Am Wochenende bringen wir uns entweder mit Spiel- oder Bastel-Ideen ein. Gibt es mal kein festes Programm wird Fußball oder mit Murmeln gespielt. Oft wird, für eine Weile auch der Fernseher eingeschaltet und Pokémon oder ein Film angeschaut.

Obwohl es manchmal auch etwas anstrengend ist, macht es mir wirklich sehr viel Spaß mit den Jungs zu spielen, zu reden und zu lachen.

Viele Grüße aus Bolivien!

Franka

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  1. Gaaaanz schön gemein was du da so machen musst

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