Die Zeit vergeht und vergeht. Über zwei Monate bin ich nun schon hier und es ist einiges passiert. Mal von dem normalen Wahnsinn auf der Granja abgesehen, haben wir mit den Jungs mehrere tolle Ausflüge erlebt.
Mein persönliches Highlight, war dabei der Ausflug ins Freibad. Um 9 Uhr in der Früh wurden alle, inklusive Mittagessen, in den Bus gepackt und es ging auf in Richtung Schwimmbad. Das Projekt Granja Moglia hat das Glück, einmal im Monat freien Eintritt zu einem Freibad zu bekommen. Das ist, bei den momentanen sommerlichen 30 Grad natürlich sehr praktisch und für die Kinder ein super Angebot ist. Die Freude der Jungs, als wir dem Bad immer näher kamen, war ansteckend und so konnte auch ich es kaum erwarten endlich ins Wasser zu kommen. Sobald wir angekommen waren, gab es kein Halten mehr. Alle stürmten los und sprangen laut schreiend ins Becken. Als Stärkung gab es zum Mittagessen selbst gegrilltes Hähnchen mit Reis und Salat. Auch mit vollem Magen konnte man die Jungs nicht davon abhalten zurück ins Wasser zu springen. Ich verbrachte dort einen sehr schönen Tag damit, mit den Jungs Fangen oder Ball zu spielen, vom Turm zu springen oder mit den jüngeren schwimmen zu üben. Selbst der Sonnenbrand, der nach 6 Stunden Schwimmen leider unvermeidlich war, konnte diesen tollen Badetag nicht dämpfen.

Außerdem durften wir die Jungs zu einem Tanzauftritt in ihrer Schule begleiten, bei dem alle zeigen konnten, was sie dieses Jahr im Sportunterricht so gelernt haben. Pünktlich wie immer, wenn es darum geht etwas für die Schule vorzubereiten, wurden zwei Tage vorher noch fleißig die Schrittfolgen und Bewegungen geübt. Die Aufregung stieg in diesen Tagen merklich an. Auch das gute Zureden vor dem Auftritt zeigte kaum merklich Wirkung. Für den Abend haben wir extra eine riesige Tüte Popcorn mitgenommen und uns einen Platz in der ersten Reihe gesichert. Während der Auftritte der Jungs konnten wir nicht anders und benahmen uns fast schon wie der Eltern der anderen Kinder. Und man konnte einfach nicht anders als die Jungs loben, wenn sie nach dem Auftritt mit einen Stolzen-„Ich hab’s geschafft“-Lächeln auf mich zukamen.

Beim Schulauftritt

Dann gab es diesen Monat noch eine Art Sommerfest aller Projekte Don Boscos in Santa Cruz, bei denen auch die Familien der Jungs kommen durften. Alle Projekte trafen sich im Hogar Don Bosco und nach der Messe wurde mit den Familien gegessen und es wurden Spiele gespielt. Mittags hatten die Jungs freie Zeit, die sie mit ihren Familien alleine verbringen durften. Am Nachmittag wurde eine Art Sport-Olympiade veranstaltet, in der verschiedene Projekt gegeneinander antraten. Die Jungs der Granja spielten gegen die Mädels aus dem Mano Amiga Fußball, Basketball, Volleyball und Völkerball und gewannen bis auf letzteres alles haushoch. An diesem Tag war es sehr interessant und schön auch einmal die Familien der Jungs zu sehen. Und natürlich sieht man bei den sportlichen Wettkämpfen einen sehr schönen Zusammenhalt unter den Jungs und Mädels der verschiedenen Projektgruppen.

Die Ferien der Jungs haben begonnen und für einige der Jungs bedeutet das Urlaub in ihren Familien. Allerdings ist das leider nicht für alle möglich, weshalb vom Don Bosco Projekt Campamentos organisiert werden. Campamentos sind wie Schullandheime. Es gibt drei verschiedene, in denen die Jungs und Mädels aller Projekte aufgeteilt werden. Dieses Jahr werden sie vom 27.11-13.11. stattfinden. Ich werde die Jungs acht Tage lang begleiten und zusammen mit den Erziehern das Programm für die Woche schmeißen. Das wird bestimmt eine anstrengende, aber auch sehr schöne Woche. Sobald es zu Ende ist, werde ich euch an den besten Ereignissen der Woche teilhaben lassen.

Viele Grüße aus dem heißen Bolivien

Franka