Happy Diwali

Letztes Wochenende war in Indien das Lichterfest Diwali. Die Jungs haben jetzt Ferien und waren schon Tage davor aufgedreht. Der ganze Shelter war schön mit Lampions und Girlanden geschmückt. Für den Abend haben sich die Jungs jeder ihr schickstes Hemd angezogen und alle Erwachsenen hatten traditionelle indische Kleidung an. Ich habe auch eine hellblaue Kurtar zum Anziehen bekommen. Nachdem die Diwali-Geschichte als Video auf einer großen Leinwand gezeigt wurde, gab es zwei Tanzshows auf der Bühne, die ein paar Jungs einstudiert hatten und danach wurden die Kerzen angezündet. Auf dem ganzen Grundstück waren gefühlt hunderte Teelichter verteilt, die eine ruhige Atmosphäre erzeugt haben. Es war das erste mal, seitdem ich hier bin, dass es wirklich ruhig war. Jeder der ein Handy hat, machte fleißig Fotos und alle haben den Abend genossen.

Am Ende gab es noch lecker Essen: Hühnchen mit Reis und süßer Mango-Sauce. Ich habe das erste mal mit den Händen, bzw. mit der rechten Hand gegessen. Die Technik, bei der man etwas Reis in die Finger nimmt und sich dann alle fünf Finger in den Mund schiebt, ist noch sehr schwierig für mich. Weil es leider viel zu scharf war, hab ich den Mangosaft einfach in den Reis gekippt, weil ich das Essen ja auch nicht wegschmeißen wollte. Daraufhin haben mich alle am Tisch ausgelacht, aber solche „Fehler“ darf man sich natürlich erlauben.

Insgesamt geht Diwali fünf Tage. Im Shelter wurde nur einmal gefeiert, aber als wir abends auf unserer Dachterrasse saßen, hat man immer von 21 bis 1 Uhr viel Feuerwerk, erst gesehen und zeitversetzt auch gehört. Irgendetwas muss mit der Luft hier anders sein, weil zwischen dem sichtbaren Feuerwerk und dem Knall vergehen immer zwischen 3 und 6 Sekunden je nach Entfernung. Viel lauter ist es natürlich auch als Silvester in Deutschland. Der Knall hallt noch oft von den viel Hochhauswänden wieder, bis für einen Moment wieder Ruhe einkehrt. Genauso viel Ruhe wie nächste Woche in meinem Blog. Da nehme ich mir mal eine Pause. 😉