Letzten Freitag wurde ich von einer Mischung aus Baustellenlärm und spielenden Kindern geweckt. Ein Fußballplatz vor der Tür hat seine Vor- und Nachteile. Die Mücken hatten in der Nacht ihre Spuren an mir hinterlassen. Ganz so schlau war es nicht am Ende der Regenzeit ohne Moskitonetz und offenen Fenstern zu schlafen. Ich habe hier ein Zimmer mit zwei Betten, ein Schrank, ein Schreibtisch, mehrere Stühle und einen kleinen Kühlschrank. Die Wände sind frisch in Babyblau gestrichen und drei Fenster habe ich auch. An der Decke befinden sich zwei große Ventilatoren die für etwas Abkühlung sorgen und immer, wenn ich im Zimmer bin, auf höchster Stufe arbeiten. Ein kleines Bad mit Dusche ist nebenan. Man hat alles was man braucht, aber auch nicht mehr. Ich habe auch noch vor, mein Zimmer in Zukunft zu verschönern. Eine größere Ablagefläche im Bad oder ein Regal wären schon praktisch und schick, aber alles zu seiner Zeit. Ein paar Dinge habe ich bis jetzt provisorisch gelöst.
Mein Zimmer ist in einem Haus, ebenfalls blau gestrichen, auf einem großen Campus mit weiteren Häusern, einem Shrine (so was wie eine Kirche) und Fußball- und Basketballplätzen. Am Eingang zum Campus und zum Haus sitzt je ein Wachmann, den wir täglich grüßen und freundlich zurück gegrüßt werden. Vom Campus sind es gut 10 Minuten Fußweg zum Shelter.
Der Shelter Don Bosco ist ein Projekt der Salesianer Don Bosco. Hier leben 50 Jungen zwischen 8 und 18 Jahren, die sozial benachteiligt sind. Vormittags gehen die meisten zur Schule, Nachmittags werden Hausaufgaben gemacht und abends wird jeden Tag Fußball gespielt. Die Jungs sind alle super nett und freuen sich, wenn sie uns sehen und mit uns abklatschen können. Es ist immer jemand da mit dem ich mich unterhalten, oder etwas spielen kann und der mich Dinge über Deutschland fragt. Mindestens genauso groß wie mein Interesse ist, die Kultur hier vor Ort kennenzulernen, ist das Interesse der Jungen an Deutschland. Kennst du Thomas Müller?, Wie geht die Nationalhymne? Wie ist das Wetter? Wie spät ist es? …
Betreut werden die Jungs von 5 Fathers und ein paar Stunden von Lehrern die zum Shelter kommen oder Praktikanten. Die Fathers sind auch unsere Ansprechpartner und sorgen sich sehr um uns. Täglich wird uns mehrfach versichert, dass wir alles bekommen was wir brauchen und auch immer Fragen stellen können. Ansonsten mache ich mir viele Notizen um nicht alles sofort wieder zu vergessen. Wenn ich Zeit habe, verarbeite ich das dann zu einem Blogeintrag. In Zukunft kommt ein neuer Blog dann immer am Wochenende.
Melanie Grätz
Prima, wie hast du das Problem mit dem Netz gelöst?
Sind schon gespannt auf weitere Berichte und Fotos.
LG
Melanie Grätz
Hi Emmanuel,
gut gelöst mit dem Toilettenpapier und deinen Ladekabeln. Ich hoffe, dass du auch eine gute Lösung für dein Moskitonetz gefunden hast.
Ich freue mich sehr über die freundlich Aufnahme der Fathers und der Jugendlichen.
Mach alles zu deinem speziellen „happening“.
Viele liebe Umarmungen
Emmanuel Grätz
Das Moskitonetz hängt. Ich glaube es sind bis jetzt keine Mückenstiche dazugekommen.
Lorenz
Der Weg zum Shelter ist ja mega grün. Klingt alles eigentlich ziemlich erträglich. Vielleicht zeigst du auch mal was so gegessen wird über den Tag. 😬✌️
Emmanuel Grätz
Ja, das mache ich auf jeden Fall noch. Hier gibt es auf jeden Fall viel zu Essen. Sogar Nutella am Morgen haha
Max
Ich hoffe du hast 5-lagiges Toilettenpapier haha. Und erzähl den mal wie toll Hertha ist.