In den ersten drei Tagen habe ich sooo viel erlebt. Viel zu viel um es in einem Blogeintrag zu erzählen. Erstmal kurz und knapp: Ich bin gut angekommen.
Meine Mitvolontärin Paula und ich sind mit einer Stunde Verspätung losgeflogen und auch eine Stunde später um 2 Uhr morgens Ortszeit angekommen. Nachdem wir durch die Visa-Kontrolle gekommen waren und unser Gepäck hatten, sind wir zum Ausgang des Flughafens gelaufen. Als wir draußen waren blickten wir in Meer von Augen. Viele Menschen mit Schildern in den Händen wo Namen aus aller Welt drauf standen. Ein wenig beeindruckt haben wir unsere Namen gesucht. Aber nach wenigen Sekunden winkte ein Mann und fragte ob wir Paula und Emmanuel sind. Das hatte schonmal geklappt, sehr gut.
In einem weißen Jeep sind wir dann Nachts ohne Sicherheitsgurt durch Mumbai gefahren. Fasziniert haben wir aus den offenen Fenstern geguckt. Es war nur wenig Verkehr und die tropisch warme Luft wehte uns ins Gesicht. Es war mittlerweile 4 Uhr nachts, aber müde waren wir nach 9 Stunden im Flugzeug trotzdem nicht. Dazu war alles zu aufregend. Als wir angekommen sind wurde uns etwas Kaltes zu trinken angeboten und uns wurden unsere Zimmer gezeigt. Am nächsten Tag durften wir ausschlafen und sollten einfach zum Frühstück kommen.
Donnerstag früh sind wir gegen 11 Uhr zum Shelter gelaufen, wo wir arbeiten (was der Shelter genau ist erkläre ich in einer anderen Blogeintrag), und haben dort gefrühstückt. Uns wurde erzählt, was alles in den letzten Tagen im Shelter passiert ist und es gab Mittagessen. In der ersten Woche haben wir noch keine richtige Aufgaben zugeteilt bekommen. Wir sollen einfach ankommen und die die ganzen neuen Eindrücke verarbeiten. Danach hatten wir Zeit unsere Koffer auszupacken und uns noch weiter zu erholen. Zurück im Shelter wurden wir von den Kindern direkt erkannt und ausgefragt. Wie heißt du? Kannst du mir Fußballtraining geben? Du bis ziemlich groß. Wie groß bis du genau? Welche Schuhgröße hast du? Dein Lieblingsfußballer: Messi oder Ronaldo? Kennst du Justin Bieber? Berührungsängste hatten die Kinder definitiv nicht.
Am Abend wurden wir dann allen Jungen im Shelter vorgestellt. Um 18:15 Uhr gibt es jeden Tag eine Assembly wo sich alle versammeln und für einen Moment zu Ruhe kommen. Ein Father hat den Jungen erklärt, wer wir sind, wo wir her kommen, was wir machen und dass sie sehr dankbar und glücklich sind, dass wir hier sind. Dann wurde uns jeweils ein weißen Hut aufgesetzt und alle haben gelacht. Was daran so lustig war haben wir (noch) nicht verstanden, aber wir lachten einfach mit. Am Abend haben wir mit den kleinen Jungs Fußball gespielt, Abendbrot gegessen und ich bin todmüde ist Bett gefallen. Es waren keine 24 Stunden vergangen und wir haben schon so viel gesehen und Neues kennengelernt, dass es mir wie eine ganze Woche vorkam.
Ansonsten wollte ich noch kurz sagen, dass ich alle Eindrücke natürlich nur aus meiner eigenen (westlichen) Perspektive wahrnehme und diese bitte nicht verallgemeinert werden sollten. Gerade Indien ist ein so großes Land voller Gegensätze, da kann es schon 100m die Straße aufwärts ganz anders aussehen. Ich hoffe ihr wisst, was ich meine. 🙂
Fridolin Haagen
„Berührungsängste hatten die Kinder definitiv nicht.“ = Emmanuel mies überfordert yallah, aber frag die mal nach cr Accounts.
Emmanuel Grätz
Haha, geht so. Handys haben die Jungs nicht, deshalb ist cr schwierig. Marvel Filme sind dafür sehr beliebt.
Lydia Wien
Schön, dass du so herzlich aufgenommen wurdest. Tolle erste Tage 😍