Dominic in Kara

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Ein Schwein auf einem Moto

Liebe Leser,

schon ist wieder eine Woche um, und wieder stellt sich mir die Frage, was habe ich denn diese Woche alles erlebt? Ein Highlight, war die Besteigung eines kleinen Berges, ein wenig außerhalb von Kara, am letzten Sonntag. Viel möchte ich dazu nicht sagen, Bilder sagen in diesem Fall mehr als es tausend Worte von mir könnten. Vielleicht versuche ich es mal mit zwei Worten: Atemberaubend schön.

Dieser Tag war dann auch der letzte Tag von Christian und Benedict in Kara. Die beiden sind Montag morgen abgereist. So habe ich vorerst keine lebendigen Wörterbücher mehr und muss wieder auf meine Literatur zurückgreifen. Aber wie man hier so schön sagt: „Ca va aller“ (Das wird schon).

Und so ist es auch in der Praxis. Es läuft! Am Dienstag haben wir Länderfahnen gemalt. Dabei waren Deutschland, Frankreich und Togo vertreten. Diese haben wir danach auf ein großes Plakat geklebt – in einem Klassenraum über der Tafel dekoriert jetzt ein großes Plakat, mit ganz vielen verschiedenen Flaggen, obwohl es nur drei Länder waren, das Lernumfeld der Kinder.

An diesem Tag habe ich auch das erste Mal im Foyer geschlafen. Dort wurde ein Zimmer für mich hergerichtet. Der Nachmittag lief ungefähr so ab: Siesta bis 15:00 Uhr, spielen bis 17:30 Uhr, waschen bis 18:00 Uhr, Arztzimmer 18:00 Uhr- 18:30 Uhr, parallel dazu von 18:00 Uhr – 19:00 Uhr lernen die Kinder, in Klassen nach Alter aufgeteilt. Ich übernehme nach dem Verarzten 6 kleine Hosenscheißer im Alter von 5-7 und lerne zur Zeit das Alphabet mit Ihnen, danach habe ich mir vorgenommen, die Zahlen von 1-20 mit ihnen zu lernen. Dabei lerne ich bestimmt genau so viel wie die Kinder es tun. Es macht unheimlich viel Spaß mit den Kindern.
Dann wurde um 19:00 Uhr gegessen, um 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr ein Film geguckt, und ab in die Koje.
Am nächsten morgen habe ich die Kinder dann um 5:30 geweckt. Dann wurde das Foyer auf Vordermann gebracht, was wirklich notwendig ist, so wie es Tobias auch beschrieben hat. Um 7:00 Uhr, nach dem Frühstück, ging es mit den Kindern zum Arzt, Malaria-Check. Die, die es hatten bekamen Tabletten, die anderen nicht. Der Vormittag zog sich echt lang. Ich war froh als ich mir meine geliebte Siesta gönnen durfte.

Ansonsten war die Woche eher unspektakulär. Wir, die Kommunität, waren Donnerstag Abend bei den Salesianer Schwestern, welche auch ein Projekt in Kara haben – jedoch für Frauen, zum Abendessen eingeladen. Lecker, das kann ich euch sagen! Wobei ich euch auch sagen muss, dass das Essen hier meiner Meinung nach ziemlich europäisch ist. Zwar gibt es immer mal wieder togoische (oder wie ich lieber sage: togolesische) Spezialitäten, oft jedoch auch Spaghetti, Reis, Hühnchen, Kartoffeln. Bisher hat es mir aber immer geschmeckt.

Am Samstag war ich mit acht Kindern auf dem Maisfeld, was den Eigenbedarf an Nahrung ein bisschen decken soll. Dort haben wir Mais geerntet. Es war unheimlich heiß und in der Sonne wirklich kaum zu ertragen. Und das, obwohl es erst 9 Uhr morgens war. Wir sind dann gegen 13 Uhr wieder zurück zum Foyer gefahren.

Nach dem Mittagessen war ich ziemlich müde von der Sonne und habe mir erstmal einen schönen Siestaschlaf gegönnt, bis ich von einem lauten Donnerknall aus dem Schlaf gerissen wurde. Morgens knallte die Sonne noch, Mittags dann ein starkes Unwetter. Dieses hielt dann auch bis Abends an, so dass aus dem geplanten Kino-Abend im Hof, ein DVD-gucken im Gemeinschaftsraum wurde. Das mit dem Kino hoffe ich nächsten Samstag umsetzen zu können. Hoffentlich spielt das Wetter diesmal mit. Wobei ich auf der anderen Seite auch echt dankbar bin, dass wir zur Zeit fast täglich diese Unwetter haben, denn dadurch kühlt die Luft wesentlich ab und macht es erträglicher.

Was ansonsten noch zu sagen ist:

Johannes:
Ich habe meinen Hausfrosch jetzt seit längerem nicht mehr gesehen, er fand es wohl auf Dauer zu ungemütlich bei mir, ich hatte auch nicht viel Zeit mich um ihn zu kümmern. Ihm ein schönes, langes Froschleben.

Bundesliga gucken?:
Ja, auf die deutsche Bundesliga muss ich nicht verzichten. In der Kirche hier gibt es einen W-Lan-Zugang. Und da ich mit den Patern der Gemeinde zusammenlebe, sitze ich direkt an der Quelle. Zumal sie auch noch große Fußballfans sind. So kann ich beispielsweise heute das Spiel meines Lieblingsvereines Mainz 05 gegen den VFL Wolfsburg verfolgen.

Ein Schwein auf einem Moto:
Bestimmt fragst du dich, wieso ich diese Überschrift für den Artikel gewählt habe. Ich verrate es dir: Als ich am Samstag mit den Kindern vom Maisfeld zurückgekommen bin, habe ich auf dem Rückweg ein Moto mit zwei Männern gesehen. Wobei derjenige, der hinter dem Fahrer saß, ein lebendiges, gefesseltes Schwein getragen hat. Klingt bizarr, ist es auch. Ich wollte es erst nicht glauben, aber man sagte mir, dass sei hier ganz normal. Wow!

Anna und Cara:
Die einen gingen letzten Montag, die nächsten sind aber schon auf dem Weg nach Kara. Anna und Cara, zwei Don-Bosco-Volontäre aus der Südprovinz Deutschlands, haben auf Grund der verlängerten Ferien in Togo beschlossen, das Land ein bisschen zu bereisen. Morgen machen sie sich aus Lomé auf den Weg. Ich bin gespannt was sie mir erzählen und freue mich ihnen „meine“ Stadt ein bisschen zu zeigen, auch wenn ich selber noch nicht allzu viel hier kenne.

Spenden:
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Bis dahin,
Dominic

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