Barbara in Benin

Mein Freiwilligendienst bei den Don Bosco-Schwestern

Oh Plastikbaum, oh Plastikbaum!

Seit zwei Wochen stehen Plastiktannenbäume im Foyer und im Maison de l’Esperance, mit Kugeln, bunt blinkenden Lichterketten und Glitzergirlanden geschmückt.

In Benin gibt es viele Christen und so merkt man auch hier in Cotonou, dass Weihnachten, „la fête“, näherrückt.

Seit Anfang Dezember kann man bei den Straßenständen Geschenke, Weihnachtsbäume aus Plastik und Glitzergirlanden kaufen, und ich finde es schön, dass nicht wie in Deutschland schon im September oder Oktober damit angefangen wurde.

Weihnachten feier ich dieses Jahr also auch, und das wird eine ganz neue, spannende Erfahrung! Viele gewohnte Eindrücke fehlen, wie zum Beispiel die Kälte und Dunkelheit. Das ganze Jahr über hab ich hier warme 26-32 Grad; um 7 Uhr, wenn ich aufstehe, ist es hell und abends geht die Sonne um 18:30 wieder unter. Jetzt im Dezember ist aber der Harmattan angekommen, ein Wind aus dem Norden, der Saharastaub und nach den Beninern auch „Kälte“ mit sich bringt. Dieses Jahr ist der Harmattan nicht so stark ausgeprägt, trotzdem hat man einige Tage lang den Saharastaub richtig gut gesehen.

An diesen Tagen war es frischer als gewohnt. Sonntags in der Kirche waren die Ventilatoren dann ausgeschalten und ein Foyermädel hat sich zwischen mich und meine Mitvolontärin gesetzt, weil ihr sonst zu kalt gewesen wäre. Das hat mich zum schmunzeln gebracht, weil es meiner Meinung nach immer noch total warm war!

Wenn ich daran denke, wie viele Plätzchen ihr zur Zeit wahrscheinlich verputzt, werde ich schon ein bisschen neidisch! Spezielle Kekse, die nur zur Weihnachtszeit gebacken werden, gibt es hier nämlich nicht, genauso wenig wie Adventskalender oder -kränze (wir wollten darauf aber nicht verzichten und haben für unsere WG einen etwas anderen Adventskranz gebastelt, und Adventskalender haben wir auch!).

Auch der Heilige Nikolaus ist Anfang Dezember nicht zu den Kindern nach Cotonou gekommen. Für mich war es normal, dass das alles Teil der Weihnachtszeit ist, aber natürlich wird Weihnachten nicht in jedem christlichen Land gleich gefeiert, das ist ja nicht mal in Europa der Fall. Was feststeht: Weihnachten ist hier ein Fest für die Kinder! Am 24.12. gibt es am Abend mehrere Messen und Papa Noel, der Weihnachtsmann, bringt Geschenke für die Kleinen. Mit der Familie wird dann gefeiert, gegessen und getanzt. Die Stimmung wird richtig gut sein, das ist sicher!

Mit meinen Mitvolontären Gina und Marie-Luise bin auch ich mitten in den Weihnachtsvorbereitungen : In den Schwesternprojekten wird natürlich auch gefeiert, wir kümmern uns zum Beispiel um die Dekoration und organisieren Geschenke für unsere Kinder und Jugendlichen. Diese Woche stehen Feste in der Baraque SOS, im Foyer und im Maison de l’Esperance an, unsere erste große Weihnachtsfeier hatten wir bereits am Wochenende mit den Schwestern und allen Mitarbeitern, die in ihren Projekten arbeiten (es gab eine Messe und ein gemeinsames Essen). Ich bin gespannt, wie die Feste in den Projekten ablaufen werden. Die Kinder haben auf jeden Fall Krippenspiele vorbereitet, wir werden gemeinsam essen und ganz viel tanzen! Es werden bunte, laute und fröhliche Feste werden und ich freue mich sehr darauf 🙂

Von den Feiern und natürlich von Weihnachten selbst werde ich auf jeden Fall berichten. Macht’s es gut bis dahin, ich wünsche euch schöne Feiertage und ein gesegnetes Fest!

Eure Barbara

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  1. Klaus Strempel

    Hallo Barbara,
    das liest sich alles total spannend und abenteuerlich. Vor allem ist es aber sehr informativ und zeigt, mit welchem Engagement du dich einbringst. Ich wünsche dir schöne Weihnachten in dieser ganz anderen Umgebung und ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr.
    Herzliche Grüße

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