Barbara in Benin

Mein Freiwilligendienst bei den Don Bosco-Schwestern

‚Auf Kakerlakenjagd‘ und andere kleine Alltagsgeschichten

Liebe Leser,

inzwischen kann ich echt behaupten, mich an meinen Alltag hier gewöhnt zu haben. Und trotzdem ist kein Tag wie der andere, es gibt immer kleine Situationen und Begegnungen, die jeden Tag einzigartig und mein Jahr so bunt machen. Ein paar Geschichten darüber möchte ich euch heute erzählen!

Auf Kakerlakenjagd

„Hast du schon irgendwelche Tiere gesehen?“, wurde ich von einer Freundin gefragt. Ja, habe ich, in unserem Bad zum Beispiel. Dort waren wir besonders am Anfang des Jahres öfters mal auf Kakerlakenjagd. Wir haben noch mehrere Haustiere: Ganz viele Miniameisen, vor denen wir alles Essbare in unserem Kühlschrank verstecken, und eine kleine Babyeidechse, die jeden Abend an unserem Fenster sitzt.

Igname pilée

Yams wird hier sehr oft gegessen und schmeckt ähnlich wie Kartoffeln. Es gibt viele Möglichkeiten, die Wurzeln zuzubereiten, unter anderem kann man die Yams zusammen mit heißem Wasser zu einem Brei stampfen, der dann zusammen mit scharfer Erdnusssauce und Schaffleisch gegessen wird. Ein beninisches Lieblingsgericht von mir! In einem Restaurant durften wir sogar mal bei der Zubereitung helfen, das hat auch richtig Spaß gemacht. Danach hat man sich die Hände gewaschen und mit der rechten Hand gegessen, so wie man das hier ganz oft macht. Besonders bei den kleinen Straßenständen, wo man essen kann, wird nie Besteck benutzt. Aber sobald man weiß, wie man einen Brei oder Reis isst, ohne dass die Hälfte wieder in den Teller fällt, macht das auch echt Spaß :).

Kreative Namen

Immer wieder trifft man hier Leute, die richtig witzige oder ungewöhnliche Namen haben. Beispiele sind ‚Deo Gracias‘, ‚Canada‘ oder ‚Tresor‘. Was ich aber immer noch am witzigsten finde, ist der Name eines ehemaligen Türstehers der Schwestern. Er heißt ‚Bienvenue‘, also ‚Herzlich Willkommen‘. Wie gut der Name einfach zu seinem Job passte!

Das kleine Schneidermädl

Da es hier so schöne Stoffe auf dem Markt zu kaufen gibt, können wir natürlich nicht widerstehen, uns Kleider, Hosen und Röcke daraus schneidern zu lassen. Wir haben eine Schneiderin in unserem Quartier gefunden, bei der es uns gut gefällt und bei der wir schon öfters waren.

Sie hat drei Angestellte, die zum Teil noch kleine Kinder haben, die dann auch in der Schneiderei sind. Ein kleines Mädchen hat sich so richtig erschrocken, als sie uns Yovos zum ersten Mal gesehen hat, vielleicht hat sie Weiße bisher nur sehr selten und von weiter weg gesehen. Sie ist weinend zu ihrer Mama gerannt, die sich mit den anderen Schneiderinnen köstlich darüber amüsiert hat. Man wollte dem Mädchen erklären, dass wir nicht gefährlich sind und dass man unsere Haut ganz normal anfassen kann, aber es hatte einfach so eine Panik, dass das garnicht ging. Auch die nächsten Male hat sich die Kleine sofort hinter ihrer Mama versteckt, sobald sie uns gesehen hat. Umso schöner war es, als sie sich dann letzte Woche getraut hat, mich aus einigem Sicherheitsabstand zu fragen, ob das Kleid auch gut passt. Später ist sie sogar hergekommen und hat ganz vorsichtig meine Hand berührt, das hat mich echt gefreut!

Soweit mal ein paar Eindrücke von hier :).Ich schicke euch sonnige und heiße Grüße aus Cotonou,

Eure Barbara

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  1. Hallo Benin, hi Barbara.
    Für mich gibt es nichts schöneres, als hin und wieder Mal viele Blogs von meinen Volo-Freunden zu lesen. Danke da du mich an euren Erfahrungen teilhaben lässt. Genieß die Zeit und Feier das leben.
    Es grüßt Martin

  2. Norbert Essich

    Hallo liebe Barbara,
    mich freut es, dass es Dir gut geht und Du Freude an deiner Aufgabe hast.
    Auch vielen herzlichen Dank für den netten Brief mit dem schönen Foto von Dir und deinen Freundinnen. Liebe Grüße auch von meiner Frau Dagmar. Bald ist erster Advent und eine leichte Schneedecke überdeckt Schwabbruck. Lass es Dir auch weiterhin gut ergehen und genieße die Zeit in Benin mit den vielen interessanten Eindrücken und Erfahrungen.
    Vorweihnachtliche Grüße aus Schwabbruck wünscht Dir Norbert mit Dagmar

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