Ganz viel, was in Deutschland gerade so Nachrichtenmäßiges passiert, bekomme ich hier in Cotonou gar nicht so mit. Bei der Bundestagswahl war das auf jeden Fall anderst! Von der Deutschen Botschaft wurden wir nämlich zu einer Wahlparty am 24.09. eingeladen. Mit drei Zems sind wir dann frohen Mutes losgefahren. Bei der Deutschen Botschaft angekommen, wurden wir aber ein bisschen stutzig: Das große Tor war verschlossen, und auch sonst war irgendwie nichts los. Der zuständige Security hat uns bemerkt und erklärt, dass wir da zur Residenz des Botschafters müssen. Nach einer kurzen Wegbeschreibung sind wir dann zu Fuß losmarschiert. Das Ding war nur, dass wir die richtige Abzweigung nicht gefunden haben und ewig an den großen Botschaften vorbeigelaufen sind, immer mit der Hoffnung, dass der Weg noch stimmt. Wir haben sogar verschiedene Securitys, die vor den Botschaften stehen, gefragt. Die wussten aber auch nicht, wie wir zur Residenz kommen. Letztendlich sind wir zurück zur Deutschen Botschaft mit Zems gefahren, denen der Security dann nochmal den Weg erklärt hat (nachdem er ganz schön geschaut hat, als wir nach fast einer Stunde wieder da waren). So sind wir also doch noch beim richtigen Gebäude angekommen und haben uns richtig darüber gefreut!

Es waren ca. 100 Leute in dem großen grünen Garten (Rasen findet man nicht oft in Cotonou).Darunter gab es viele Deutsche (es war ganz komisch, wieder so viele Weiße auf einmal zu sehen und von allen Seiten deutsch zu hören), aber auch einige Beniner. „Das Erste“ wurde live auf einer Leinwand übertragen, und anschließend gab es eine kleine Diskussionsrunde mit zwei beninischen Experten.

Es gab Grillfleisch mit Kartoffelsalat (irgendwie typisch), und das war auch schon ganz ungewohnt, weil das Fleisch hier normalerweise mit Knochen oder Gräten serviert wird und nicht so „fein“ zubereitet wird. Wir haben uns mit einigen Jugendlichen unterhalten, die auch einen Freiwilligendienst in Benin machen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viele sind! Wir haben uns über unsere Entsendeorganisationen und unsere Arbeitsbereiche ausgetauscht, das war echt auch interessant, das zu vergleichen (Wir haben’s soo gut mit Don Bosco Volonteers!).

Es war echt ein interessanter und schöner Abend, auch wenn ich mir das Wahlergebnis etwas anderst gewünscht hätte.

Viele liebe Grüße,

Eure Barbara