Anna in Bolivien

meine Zeit in Santa Cruz

Unser Campamento – eine unvergessliche Zeit

Da am 2. Juli in Bolivien die Winterferien anfingen, ging es für meine zwei Mitvolontärinnen und mich mit 33 unserer Jungs, wie schon im Dezember, in ein zweiwöchiges Campamento.
Auf der Ladefläche eines vollbepackten LKWs, mit strahlender Sonne, Musik und guter Laune ging es los.

In etwa drei Stunden erreichten wir unser Ziel in der Nähe der kleinen Stadt Yapacaní: eine Unterkunft zwischen Wiesen, Mandarinenplantagen und Palmen.
Mit einem Salesianer und drei hermanos mayores (“große Brüder”, ältere Jungen aus dem Hogar, die Verantwortung übernehmen) planten wir täglich Aktivitäten und bereiteten den Jungs eine schöne, abenteuerliche und lustige gemeinsame Zeit. Ein Tag am Fluss verbringen, Baden, im Sand spielen und sich von der Strömung treiben lassen. Auch wenn das Wasser braun und flach ist, für die Kinder war es ein Paradies. Nach einem Lagerfeuer mit leckerem Stockbrot, für das wir am Tag vorher Brennholz gesammelt haben, fielen wir alle hundemüde in unsere Betten. Beim Backen von Pizza und Schokoladenkeksen waren die Jungs mit großem Elan dabei. Beim formen und dekorieren wurden sie kreativ, sei es eine herzförmige Pizza oder ein Riesenkeks. Der Teig und die Schokolade die an den Händen kleben blieb wurde mit Genuss abgeschleckt oder im Gesicht verteilt. Das schöne am Backen ist dann doch das Endergebnis, das man später zusammen genießen kann. Auch über leckere Pfannkuchen zum Frühstück freuten sich unsere Kleinen sehr. 

Hat es mal geregnet, wurde gebastelt, gemalt, Armbändchen geknüpft oder gespielt. Am Abend begannen wir dann mit einem Filmemarathon bis ins Morgengrauen, den wir zusammengekuschelt in unseren Decken mit Popcorn schauten. Die Regel ist: wer einschläft muss ins Bett gehen… 😀

Ein Highlight für die Jungs war das Batiken. Jeder durfte sein eigenes weißes T-Shirt färben. Es machte ihnen super viel Spaß und sie haben ihre Shirts direkt angezogen.

Zum Abschluss der schönen Zeit, machten wir ein besonders großes Lagerfeuer mit Stockbrot, Würstchen und Marshmallows. Mit vielen dicken Decken saßen wir mit unseren Stöcken ums Feuer herum, genossen die Wärme, das Zusammensein und den unglaublichen Sternenhimmel. Die ein oder andere Sternschnuppe ließ mich wünschen, diesen Moment ewig festzuhalten.

Als ich letztes Jahr im September in Santa Cruz ankam, wehte ein ganz typischer Wind für diese Jahreszeit. Jetzt ist dieser Wind wieder da und erinnert mich daran, dass der Abschied naht, dass sich mein Jahr in Bolivien langsam dem Ende zuneigt…
Mir fällt es nicht leicht, an den Abschied zu denken und ich versuche die restlichen sechs Wochen, die mir mit meinen Jungs noch bleiben, so gut es geht zu nutzen und bewusst zu genießen.

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…halte Gott dich fest in seiner Hand

  1. Anja Zerbe

    Liebe Anna,

    wie immer berühren mich deine Schilderungen und ich kann einen Teil mit-fühlen und -erleben. Danke dafür. Es wird dir eine unvergessliche Zeit bleiben.
    Liebe Grüße aus den Sommerferien vom anderen Teil der Erde 👋
    Anja

  2. Sibylle Neufang

    Hi Anna,
    wie schon so oft, wenn ich deinen Blog gelesen habe, staune ich über die vielen lachenden und glücklichen Jungs, die doch bestimmt auch so viel Nicht-Schönes hinter sich haben. Wahrscheinlich erlebt ihr sie auch nicht nur so lachend und glücklich, aber es scheint euch sehr gut zu gelingen, die Lebenslust und -freude aus ihnen heraus zu kitzeln. Deine Begeisterung, die aus den Blogeinträgen herauszulesen sind, und die Freude in euren Gesichtern sprechen jedenfalls für sich…

    Ich kann mir vorstellen, dass der Abschied ungemein schwer fällt – wir freuen uns trotzdem soooooooo sehr auf euch!
    Herzlichst,
    Sibylle

  3. Hey Anna – schöne Bilder … und wow Du schreibst gut, macht viel Spass und ist spannend zu lesen
    XXX Andreas

  4. Irene und Hans-Jürgen

    Liebe Anna,

    entschuldige, dass wir oft schweigend Deine wunderbare Arbeit in Bolivien verfolgen. Jede Zeile und jedes Bild zeigt uns, wie strahlend die Welt werden kann, wenn die Menschen zueinander kommen und eine Menschheitsfamilie bilden. Sicher ist Deine Arbeit oft anstrengend, aber man sieht Dir diese Anstrengung nicht an, auch Du strahlst tiefe Zufriedenheit und Glück aus. Wie schön!

    Alles Liebe

    Irene und Hans-Jürgen

  5. Andrea Herschel

    Liebe Anna,
    danke für den schönen Blog Eintrag von eurer 2-wöchigen Ferienzeit.
    Es ist schön zu sehen, wie Menschen zusammen spielen, lachen, eine gute Zeit miteinander verbringen. Da braucht es kein großes Equipment um einfach glücklich zu sein. Das zeigt sich in Bildern, die du beigefügt hast.
    Ich glaube dir, dass die jetzt noch verbleibende Zeit eine sehr intensive Zeit ist – immer schon den Abschied vor Augen.
    Ich wünsche dir und deinen Jungs den Segen Gottes bei allem was ihr tut und eine erfüllte Zeit der Begegnung.

    Alles Liebe und fühle dich gedrückt!!

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