Zwischenseminar und „Viva La Peru“

Hola amigossss !!

Nachdem nun die Hälfte unseres Jahres schon länger zurückliegt gings für uns Ende Februar ab zum Zwischenseminar nach Cochabamba. In diesem Seminar treffen sich alle Freiwillige unserer Organisation, die gerade in Südamerika aktiv sind. Das bedeutet aus Kolumbien, Argentinien und Bolivien kamen alle für eine Woche zusammen, um sich auszutauschen. Da wir uns schon von den Vorbereitungsseminaren kannten, freute ich mich alle wiederzusehen. Das Seminar war eine so schöne Zeit, wir haben diesen gemeinsamen Austausch eindeutig alle genossen und auch gebraucht. Wir waren eine so coole, offene Gruppe und hatten endlich die Möglichkeit, uns über unsere zahlreichen Eindrücke und Erlebnisse des ersten Teils unseres Jahres auszutauschen. Diese Zeit nochmal zu reflektieren war auf jeden Fall sehr wichtig für uns alle und hat mich sehr gestärkt und mir neue Motivation für die Arbeit gegeben. In dieser Woche stand für uns eine ganze Reihe an sehr aufschlussreichem Programm an. Wir tauschten uns über Kulturen unserer Länder aus, malten eine Erlebniskurve in der wir Hoch- und Tiefpunkte rückblickend reflektierten und hatten die Möglichkeit in der Gruppe alles zu bereden was uns beschäftigte. Das schönste für mich war eindeutig, mit welcher Offenheit die Gespräche in der Gruppe stattgefunden haben. Man fühlte sich in allen besprochenen Thematiken so verstanden. Das ganze Seminar zeigte uns wirklich, dass man nicht alleine mit den Schwierigkeiten in den Projekten ist und es allen doch irgendwie ähnlich ergeht. Das tat richtig gut ! Außerdem konnte ich realisieren was für eine unfassbar crazy Zeit ich hier schon hinter mir habe. Wieviel Höhen und Tiefen schon bewältigt wurden. Wieviel ich erleben und sehen durfte. Wieviel ich schon dazugelernt habe, sowohl im Umgang als auch im Verständnis anderer Menschen und vor allem Kindern.

Max, Felix, Elias, Karl, ich, Luise (meine Boliviengang)
Unser Seminarraum.

Ein absolutes Highlight war unser gemeinsamer Ausflug zur Mitte der Woche. Angefangen mit einem gemeinsamen Grillen im Wald, ging es für uns ewig lange an einem Fluß entlang bis zu einem Wasserfall. Am Wasserfall angekommen gingen wir alle in das echt eiskalte Wasser hinein. Das war echt wie Eisbaden, aber danach fühlte man sich umso lebendiger und adrenalingeladener. Eine echt schöne Zeit, mit echt tollen Menschen.

Unsere Gruppe an Voluntären aus Argentinien (Clara, Michael, Bruno, Sebastian), aus Kolumbien (Justus) und unsere Boliviengruppe, die natürlich auch nicht fehlen darf. 😉
Op überstanden !

Leider ist am letzten Abend was bisschen ungünstiges passiert. Eine richtige Anna Aktion. Natürlich habe ich ein Tag bevor ich nach Peru fahren wollte, meine Nase gebrochen, bei einem dummen Spiel. Na, super. Aber naja, daraufhin mussten erstmal einige bolivianische Krankenhäuser abgefahren werden, um herauszufinden, dass sie tatsächlich durch war. (Das hat man eigentlich eh schon gesehen und gespürt…) Also hieß es für mich jetzt erstmal kein Peru, sondern Operation am nächsten Tag. Ich beschreibe jetzt am besten nicht wie diese abgelaufen ist, sonst bekomme ich traumatische Flashbacks. 😉

Nase war wieder gerade und schon gings für mich ab nach Peruuuuu !! In Peru, Cusco wartete nämlich mein Bruder Johannes und die Mirijam auf mich. Erstmal habe ich mich natürlich total gefreut nach einem halben Jahr die beiden wiederzusehen, als auch schon eine sehr erlebnisreiche Zeit auf uns wartete. Ich glaube wenige könnten sagen, dass sie mit 18 mit einer gebrochenen Nase in Peru die Regenbogenberge bestiegen haben. 😉 Auch besuchten wir die „Valle Sagrado“ mit ihren kleinen Inkadörfern, wo wir bewundern konnten wie die Inkas wirklich alles von Hand, naturell herstellen (Shampoo, Kleider einfärben, Gewürze,…). Ich fühlte mich ein bischen wie in einer Hexenküche, aber cool zu sehen wars auf jeden Fall. Außerdem bestaunten wir rießige Salzablagerungen in Mitten der Berge, was auch sehr faszinierend war. Danach ging es auch noch zum berühmten Macchu Piccu, ein wirklich surrealer Ort. Die Natur war wirklich atemberaubend. All die wunderschönen Farben und tiefgrünen Berglandschaften. Zurück vom Macchu Piccu liefen wir erst stundenlang auf alten Bahnschienen an einem Fluß entlang, bis wir jemand fanden, der uns auf einer Lore an unser Ziel brachte, was auch ein echt cooles Erlebnis war. Wir bretterten die Schienen entlang und waren alle erstaunt anzukommen, ohne das dieses Teil in alle Richtungen zerfallen ist. 😉

Die Wandertruppe. 🙂

Dann ging es auch schon nach 24h traumatisierender Busfahrt (vor allem für Miri, da sie krank war…) für 15€ nach La Paz zurück in mein bekanntes Territorium Boliviens. Nach einer kurzen Erholungspause beendeten wir unsere Reise mit einer dreitägigen Wanderung. Angefangen in den von Schnee bedeckten Anden, bis in die Tiefen des bolivianischen Dschungels. Das war körperlich eine ganz schöne Herausforderung für uns alle. Pro Tag knappe 20km wandern mit sau schwerem Gepäck (Zelt, Schlafsack, Essen,…) haben wir doch ein wenig unterschätzt. Dazu kam, dass es so viel geregnet hat und alles nass und rutschig war. Dementsprechend konnten wir auch nicht wirklich Feuer machen, um uns essen zu kochen. Da verwandelte sich ganz schnell diese „entspannte“ Tour wohl eher in einen Überlebenstrip. Eine Erfahrung war es auf jeden Fall, aber als wir nach drei Tagen laufen kaum noch unseren Körper spürten, haben wir vor Freude fast geweint, als wir bei unserem Zieldorf „Chairo“ eine Eisdiele erblickten. Okay, das hat sich jetzt alles vielleicht ein bisschen dramatisch angehört, aber war es teilweise auch. Auf den Bildern sieht es auch um einiges idyllischer aus als wir uns fühlten. Aber dennoch genoss ich die gemeinsame Zeit mit meinem Bruder und Mirijam total und war sehr beeindruckt von dieser vielfältigen Natur.

So viel zu unserem Trip ! Zurück in Santa Cruz habe ich noch meinen zwei Besuchern mein Projekt und meine Arbeit gezeigt. Die beiden waren die Atraktion für die Kinder und wurden ganz viele Fragen gestellt, welche die beiden mit ihrem natürlich perfekten Spanisch (ähh, si… ?!) beantwortet haben. Dann gings für die zwei auch schon wieder zurück nach Deutschland, wo sie sich vermutlich erstmal von dem stressigen aber auch erlebnisreichen „Urlaub“ ein Welness Hotel gönnen mussten. Nein ;), aber Urlaub vom Urlaub wäre schon nötig gewesen. 😉

Saludos de Bolivia y la Bendición de Dios,

Anna

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Unser Bolivienabendteuer

  1. Ulla

    Hallo Anna, wie geht’s denn der Nase inzwischen? Elena und Heike haben mir das vom zwischenseminar erzählt- oh Mann! Und damit so ein gewaltmarsch…😂
    Viele Grüße aus Bonn
    Ulla

    • Anna Konrad

      Hallo Ulla,
      lieb, dass du fragst ! Meiner Nase geht es mitlerweile wieder gut, alles verheilt. 🙂 Und ja die Wanderung hatte es ganz schön in sich.😂
      Liebe Grüße nach Deutschland !!

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