Raus aus der Stadt !

Hola amigos,

Gestern war in Bolivien der „Aniversario de Santa Cruz„, daraufhin hatten die Kinder alle schulfrei und wir haben einen Ausflug aufs Land gemacht. Jeder Freiwillige hat 6 Kinder zugeteilt bekommen, auf die man ein Auge haben soll, dass auch niemand verloren geht im Chaos. Mehr als 40 Leute in einem 20 Sitzer ganz normal hier… Padre Jóse María dreht die Boxen in dem Minibus auf Maximum. Die Kinder singen laut die Lieder mit, während uns der Wind um die Ohren pfeifft.

Unser erstes Ziel war Ottawa Uno (es gibt noch Ottawa Dos und Tres), ein kleines Dorf ca. 1h30 weit weg mit dem Minibus. Dort wurden wir ganz herzlich von einer Schule empfangen, die Spezialitäten des Landes für uns vorbereitet hatte. Wir veranstalteten ein Fußballtunier, jeweils Schule gegen Schule. Alle die nicht mitspielen wollten, haben eine Koreo getanzt, was ganz schön anstrengend war. 🙂 Der Padre als Vortänzer, ging richtig ab zu den spanischen Klassikern. Die Schule schenkte uns dann noch eine großzügige Kleiderspende für die Kinder im Mano Amiga.

Daraufhin gings dann noch weiter aufs Land hinaus. Die Fahrt aufs Land habe ich sehr genossen. Die Landschaft war natürlich sehr schön, mit zahlreichen Palmen und endlos weiten Wiesen und Felder. Aber noch interessanter war es zu sehen wie die Menschen auf dem Land hier leben, nachdem ich bisher nur das Stadtleben in Südamerika kennengelernt habe. Die Menschen leben auf dem Land in sehr einfachen Verhältnissen, aber sind umso herzlicher und gastfreundlicher. Eine kleines Häuschen, bzw. eher Hütte mit einem sehr großen garten mit vielen Hängematten. Die Meistens besitzen viele Tiere, wie Kühe, Hühner, Hunde auch Pferde. Jedoch ist mir aufgefallen, dass die Kühe im Gegensatz zum Allgäu auf jeden Fall um einiges abgemagerter sind.

Irgendwo im Nirgendwo haben wir dann angehalten. Hier durften wir unter der Gastfreundlichkeit einer Familie zu Mittag essen. Ein einfaches aber idyllisches Anwesen, mit einem Hühnerstall und vielen Obstbäumen. Unter anderem auch Kokusnüsse, Papayas, Mangos und Früchte, die ich davor noch nie gesehen habe. Natürlich durften wir alle probieren. Mucho gusto ! Alle Kinder haben erstmal viel Wasser getrunken, da es hier ca. 40 Grad meistens hat. Auf einem Feuer am Boden köchelte eine Frau einen rießigen Topf mit dem Essen für uns. Reis mit Fleisch in einer gelben, süßlichen Soße. Dazu gab es gekochte Banane und Eier. Die Gastgeberin hatte für uns Voluntäre auch noch eine typische Fleischbrühe mit Nudeln und Eiern zubereitet, sowie Sushi. Ich fande es sehr gut, im Gegensatz zu den Kindern, die alle auch probieren wollten, und ich daraufhin nur „no me gusta“ gehört habe….

Dann gings auch schon weiter zum Hauptziel unserer Reise, auf das sich alle Kinder am Meisten freuten. Rio, nein nicht die Stadt sondern ein Fluss, bzw besser gesagt Schlamm, gemischt mit ein wenig Wasser. 🙂 Bis wir es geschafft haben, dass alle ihre Badesachen an hatten, rennten alle schon los, ab ins Wasser. Der Padre drehte wieder die Boxen auf und los ging die Schlammschlacht. Ich wurde von allen Seiten mit Schlamm attakiert und hörte nur von allen Seiten, „Ana, Ana mira!“. Mit einem kleinen Jungen, namens Thomás und meiner Mitvoluntärin aus Bolivien Jiovanna machten wir ein Peeling für das Gesicht mit dem Schlamm aus dem Moorwasser. Soll ja wirklich sehr gesund sein… Die Kinder dazu bewegen wieder rauszukommen war ganz schön schwer, da sie am liebsten gar nicht mehr rauskommen wollten aus dem Fluss.

Als alle wieder abgetrocknet und angezogen waren ging es wieder zurück ins Mano Amiga, da es ganz schön spät schon war. Wir mussten allerdings den kleinen Feldweg zum Fluss laufen, da der Padre Angst hatte, das der Bus auseinanderfällt. Vermutlich berechtigte Angst… Als wir dann beim Minibus angekommen sind wurden noch Mandarienen und andere Früchte verspeist. Daraufhin sind alle Kinder komplett ausgepowert eingeschlafen, während ich den Sonnenuntergang bestaunt habe und der Padre leise zu Taylor Swift mitgesungen hat.

Hasta pronto y la bendación de Dios,

Anna

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Mein Leben als Tante ;)

  1. F.

    Querida Ana 🙂
    Es ist so toll was du beschreibst!!! Ich habe deine Erfahrungen gelesen und dabei mich an mein eigenes Land erinnern! Mis microbuses, die nur ein Zeichen von meinem Arm brauchen, um zu wissen, dass ich in den Bus einsteigen möchte… die Unterschiede zwischen dem Stadt- und Landleben… das leckere frische Obst!!!! Ich muss mich morgen bei deinem Papá persönlich bedanken, dass er deine wunderschönen und interessanten Erfahrungen mit mir teilt! Nuevamente muchísimas gracias por despertar estos bonitos recuerdos en mí🥰🥰🥰🥰
    Un beso y que la virgen te siga protegiendo con tu manto!
    Fiorella

    • Anna Konrad

      Querida Fiorella,

      freut mich hier von dir zu Hören! Schön, dass es dir gefällt. Sieht man doch einige Ähnlichkeiten zu Peru.
      Grüße nach Deutschland 🙂

      Anna

  2. F.

    *con su manto….

  3. Bianca Hörmann

    Hey Anna
    Das ist ja spannender als jeder Krimi wie du schreibst!
    Ein Genuß es zu lesen und schön von dir zu hören! Gefühlt taucht man richtig in deine Welt ein
    LG Bianca

    • Anna Konrad

      Halli Hallo Liebe Bianca,
      schön, dass ihr hier ein guten Einblick bekommt.
      grüße an alle und dicke Umarmung !
      Anna

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