Hola amigos,

Wow, wie schnell die Zeit hier vergeht. Ich bin jetzt mitlerweile seit genau einem Monat hier. Die Kinder im Mano Amiga sind mir jetzt schon ans Herz gewachsen und ich durfte in dem ersten Monat schon sehr schöne Momente mit den Kleinen erleben. Ich weiß immer mehr, an welchen Stellen ich im Mano Amiga am Besten helfen kann. Abgesehen von täglichen Aktivitäten, wie den Kindern bei ihrer Tarea (Hausaufgabe), beim Waschen und beim Duschen zu helfen, ist es besonders meine Aufgabe für die Kinder da zu sein. Eine Zufluchtsperson darzustellen und ihnen eine Freundin zu sein. Viele der Kinder suchen hier unfassbar schnell körperliche Nähe und Aufmerksamkeit. Oft zaubert es den Kindern schon ein Lachen ins Gesicht, wenn ich sie einfach nur kurz umarme oder mit ihnen eine Runde Schnick Schnack Schnuck spiele. Es ist so schön wie leicht Kinder zu begeistern sind, und jeden Tag die Tür zu öffnen, um von den Kindern mit „Tía Anna, Anna, Anna“ (Tante) begrüßt zu werden, lässt mich jedes mal lächeln. 🙂 Lustig, wie schnell man Tante werden kann. Auch die Menschen hier sind alle sehr herzlich. Ich werde hier von den anderen Mitarbeitern im Mano Amiga, oder auch außerhalb zum Beispiel immer „Hermana“ (Schwester) genannt. Die Leichtigkeit mit der solche Begriffe hier verwendet werden, lässt einen sehr Willkommen und dazugehörig fühlen. Auch die Kinder werden gerne auch „mi amor“ (meine Liebe) oder „hijo“/“hija“ (Sohn/Tochter) genannt. Finde ich immer sehr schön zu Hören und man gewöhnt sich diesen Umgang sehr schnell selbst auch an. Genauso mit Begrüßungen. Menschen, die man nichtmal kennt, kommen direkt mit offenen Armen auf einen zu, und geben dir „un beso“ (Bussi) rechts links. Am Anfang, wenn man das nicht gewöhnt ist kann das sehr verwirrend sein. Und natürlch auch blöd wenn man ausversehn auf der falschen Seite anfängt. Letztens hat mir auch noch jemand gesagt, dass hier die richtig Antwort auf „cómo estás“ (wie gehts) nicht „bien“, sondern „BENDECIDO“ (gesegnet) ist. Wie cool ist das bitte?! 🙂

In dem letzten Monat war schon ganz schön was los im Mano Amiga. Hier ein kleiner Recap…

Vida de cada día en el Mano Amiga

Meine Ukulele ist das absolute Highlight für die Kinder. Sie lieben diese „pequena guitarra“. Wir singen gern während der Freizeit Lieder gemeinsam und spielen dabei auf der Ukulele. So richtig spielen ist übertrieben, die Ninos schlagen eher einfach nur auf die Saiten ein. Ein paar Größeren versuche ich ein paar Arkkorde beizubringen, die Kleinen spielen einfach irgendwas. Hört sich aber auch immer recht interessant an. Am liebsten spielen wir „Yo soy tu nina, la nina de tus ojos“ (ein spanisches Kirchenlied).

Friseurtermin

Ansonsten zeigen mir die größeren Mädels öfter Mal ihre Flechtkünste und zaubern mir tolle Frisuren.

Sackhüpfen

Oft bekommen wir auch Besuch von Pfarreien und Schulen, welche mit den Kindern Spiele veranstalten, Unmengen an „Dulce“ (Süßigkeiten) mitbringen oder Geschichten vorlesen. Eine Gemeinde hat letztens Bibelstunden für die Kinder organisiert. Ich bin immer wieder erstaunt und es freut mich, wieviel einige der Kinder darüber wissen und wie gerne und vor allem laut alle immer mitbeten und singen. 🙂

Mangojagd

Gern klettern die Kinder auch einfach stundenlang in den zahlreichen Mango und Chiremoya Bäumen herum und machen sich auf die Jagd. Die ganzen tropischen Früchte vom Baum zu nehmen und direkt zu essen ist wirklich ein Träumchen. Alles schmeckt hier so viel echter und süßer. ich glaube wenn ich wieder heimkomme schmecken mir dort die Mangos erstmal garnicht mehr.

Officios

Vor Anna verstecken, um nicht Müll sammeln zu müssen. 😉
Lieber schlafen, anstatt kehren…

Nachdem Mittagessen gehts immer ab zu den Officios. Jedes Kind hat eine Aufgabe, wie z.B. Küche kehren, Bad putzen oder den Garten rechen. Die Kinder sind da aber leider nicht so motiviert, wie sich das Lenny, die Chefin des Mano Amigas, vorstellt. Meine Aufgabe ist es irgendwie die Kinder zu motivieren irgendwas zu machen. Was gar nicht so einfach ist. Manche legen sich auf den Boden und stellen sich tot, andere verstecken sich anstatt den Müll aufzusammeln, selbst in Müllsäcken und lachen dann wenn ich sie finde. Eine reine Comedyshow. Und bis was vorangeht dauert das so seine Zeit….

Besuch auf einem Bauernhof

Kühe füttern

Mit dem kleinen Minibus und dem Truck gings raus aus der Stadt zu einem Bauernhof, in einer sehr schön gelegenen Landschaft. Ich bin direkt auf den Truck gehüpft als es losging, da einer meiner Lieblingsbeschäftigungen hier, auf jeden Fall hinten auf dem Truck mitzufahren ist. Wenn die Luft nach und nach besser und frischer wird, umso mehr wir uns der Stadt entfernen. Der frische Fahrtwind der einen um die Ohren pfeifft und in den Haaren weht. Jedes Mal ein richtiges Freiheitsgefühl.

Als wir ankamen, hat uns ein amerikanischer Bauer begrüßt, der hier in Bolivien eine Farm hat. Dann gings auch schon los. Stall kehren, Kühe füttern und Highlight vom Silo runterhüpfen. So produktiv war die Hilfe der Kinder wahrscheinlich nicht, aber alle hatten trotzdem Freude daran und ich habe unseren Ausflug und die Landluft sehr genossen.

Highlight: Silohüpfen
Dass die Kühe auch ein sauberes Zuhause haben.
In der Abendstimmung zurücklaufen.

Aniversario de Mano Amiga

Das Mano Amiga wurde gestern 29 Jahre alt. Da wurde natürlich heftig gefeiert. Es gab eine rießen Torte für alle Kinder und Educadores. Jede Altersgruppe der Kinder hat mehrere Tänze oder Gesangsstücke vorgeführt. Bei den Kleinen verlief das eher etwas chaotisch und während der eine eine Drehung gemacht hat, ist der andere in die Luft gehüpft. Aber die Kinder hatten Spaß daran und darum gings ja. „Cumpleanos feliz“ wurde von allen auch kräftig mitgesungen und dazu geklatscht. Da kam richtig Stimmung auf. Nachdem alle voll von Kuchen und Limo waren, fingen wir an Tänze im Kreis gemeinsam zu tanzen. Da bin ich natürlich auch gleich eingestiegen. Ein Erlebnis, und mitlerweile kann ich auch schon zu einigen Liedern mitsingen!

Saludos de Bolivia y la bendición de Dios,

Anna