Hola amigossss !!

Wow, endlich schaffe ich es mal wieder euch etwas zu schreiben. Es sind seit meinem letzten Beitrag fast 3 Monate vergangen. Upsiii. Naja, es war einfach so viel los 😉 Ich gebe euch jetzt einfach mal einen kleinen Rückblick, damit ihr auch einigermaßen auf dem Laufenden bleibt.

Anfang Februar war das „Encuentro de Hogares“ („Treffen der Heime“). Fast alle Heime Santa Cruz wurden in unser Projekt eingeladen, und es gab eine „grande Fiesta“. Das war so eine besondere und schöne Atmospähre. So viele Kinder und Jugendliche auf einem Haufen. Alle Hogare hatten eine Tanzeinlage vorbereitet, was teilweise echt beeindruckend war, teilweise aber auch ein absolutes Chaos, wie beim Mano Amiga zum Beispiel. Aber Spaß hatten unsere Kinder trotzdem, was ja wohl das wichtigste ist. Ich liebe es, wenn alle Kinder zusammenkommen. Pures Chaos, aber auch so viel Freude und eine Energie erfüllt den Raum. Dieses Encuentro war nicht nur für mich besonders, sondern auch die Kinder freuen sich das ganze Jahr auf diesen Tag. Denn beispielsweise einige der größeren Mädels aus meinem Heim mussten vor einigen Monaten in andere Heime gehen, welche Heime jedoch auch zum Encuentro kommen. So haben die Kinder die Möglichkeit sich gegenseitig wiederzusehen. Es war so schön zu beobachten, wie sich alte Freunde wieder in die Arme geschlossen haben und die Möglichkeit hatten miteinander zu reden. Für viele der Kindern und Jugendlichen ist das so wichtig und ich habe richtig gespürt, wie bedeutend dieses Treffen für alle war. Auch ich habe mich total gefreut einige der Kinder, die vor Monaten weggehen mussten, wiederzusehen und mit ihnen ein wenig über ihr neues Leben in einem neuen Heim zu reden. An dem Tag war ich als Voluntärin außerdem für den Bazar zuständig. Dieser Bazar war wirklich LOCO !! An alle Kinder wurde Falschgeld ausgeteilt, womit sie die Möglichkeit hatten Spielzeuge, Klamotten, Schuhe,… zu kaufen. das meiste davon war meiner Meinung nach mehr Schrott als Spielzeug, dennoch war das für die Kinder das absolute Highlight. Von allen Seiten hörte ich nur „Senora, Senora, me da eso y eso, allí, allá,…“ Die einzige Frage war nur immer: Was meint ihr mit „Eso“ ?!

Stellt euch ca.100 Dezibel vor.

Die Kinder haben teilweise durch den Zaun an meinem Tshirt und Haaren gezogen, um schneller meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Meine absolute Überforderung könnt ihr vielleicht ein wenig in dem Bild sehen… Increíble !!

Echt schöne Tänze und Kostüme.
Die Kinder schon schreibereit am Zaun.

Danach gings für uns auch schon nach einem knappen halben Jahr Arbeit in unseren ersten richtigen Urlaub los. Juhuuuu !! Unsere gemeinsame Reise ging in Sucre, der Hauptstadt Boliviens los. Die zwischen Bergen liegende Stadt mit ihren schönen weißen Häusern und kleinen süßen Cafés hat mir total gut gefallen. Die erste Stadt in der ich in Südamerika war, die nicht nur aus unfertigen, fast zerfallenen Backsteinhäusern bestand, sondern tatsächlich schön war. 🙂 Die Abende dort verbrachten wir mit anderen Freiwilligen, die wir aus Sucre kennen in Bars mit spanischer Livemusik und den ein oder andern billigen Cocktail. Danach gings dann auch schon ab nach Uyuni. Wow, ich habe noch nie in 3 Tagen so viel schöne Natur gesehen. Zuerst die gigantische Salzwüste mit ihrer weißen ewigen Weite aus Salz. Im Hintergrund am Horizont waren die Umrisse der Berge zu sehen. Ich genoss die salzige Luft und schaute in die glitzernde Weite aus Salzkristallen, die sich am Boden bildeten. Ein wirklich surrealer Ort, der sich für mich wie auf einem anderen Planeten anfühlte. Auf dem Dach unseres Jeeps streckte ich die Arme aus und genoss die salzige Luft, die an mir vorbeirauschte. So eine Weite weckt in mir immer ein Freiheitsgefühl. An manchen Stellen bedeckte eine Wasserschicht den Boden, was die Wolken und den Sonnenuntergang spiegeln ließen. Auch nachts bewunderten wir einen atemberaubenden Sternenhimmel, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Einzelne Sterne spiegelten sich unter meinen Füßen am Boden. Sterne über, unter, rechts, links von mir, alles war bedeckt von einem Meer aus tausenden glitzernden Lichtpunkten. Wirklich ein einzigartiges Erlebnis und Naturspektakel. Die nächsten Tage fuhren wir fast zur Grenze Chiles, wo wir weiße, rote und schwarze Lagunen bestaunten. Alpakas, die uns immer wieder über den Weg rannten, während wir zwischen ausgetrockneten Vulkanen, Geisern und heißen Quellen die trockene Landschaft entlangdüsten. Unseren Trip beendeten wir in Potosí, einer Kleinstadt, in der wir noch in die Tiefen einer Silbermine eindrungen. Als Minenarbeiter gingen wir mit unseren authentischen Outfits auf jeden Fall durch. Folgend noch ein paar Eindrücke unseres Bolivienabenteuers.

Als wir die Rückfahrt nach Santa Cruz antraten merkte ich, wie sehr ich mich wieder auf die Kinder freute. Trotz all den schönen Erlebnissen, die ich erfahren durfte auf unseren Trip, vermisste ich auch die Kinder und freute mich zurückzukommen nach Hause. Als ich am nächsten Tag in die Arbeit ging und die Kinder mich sahen, rannten wirklich alle auf einmal „Annaaaaaa“ schreiend auf mich zu. Dann gabs eine rießige Gruppenumarmung. 🙂 Das war so unglaublich süß und ein echt schöner berührender Moment für mich. Ich konnte so richtig in den Augen sehen, dass sie sich wieder auf mich gefreut haben. Das war ein echt wertvolles Erlebnis, ich will gar nicht dran denken mich in einigen Monaten komplett von allen verabschieden zu müssen… Jetzt aber erstmal noch die restliche Zeit genießen !! Das wars jetzt erstmal, es gibt zwar noch soviel mehr zu erzählen, aber das kommt dann demnächst noch. 😉

Entonces, Saludos de Bolivia y la Bendición de Dios,

Anna