Es gab technische Probleme mit dem Blog, weshalb dieser Beitrag mit etwa 4 Wochen Verspätung online kommt…- ich bin mittlerweile schon in Würzburg, der nächste Beitrag dazu folgt dann bald! 🙂

„Ach was machst du denn jetzt eigentlich nach der Schule?“- Eine Frage, die ich lange Zeit ganz bequem mit „einen Auslandsfreiwilligendienst mit Don Bosco!“ beantworten konnte, bis aus dem Ausland ein Irgendwo und alles komplizierter wurde.

Als ich am zweiten November letzten Jahres die Mail mit Betreff „Zusage zum Auslandsfreiwilligendienst“ bekommen habe, bin ich wie wild herumgehüpft vor Freude, vor meinem inneren Auge liefen bunte Bilder aus Ländern wie Sambia, Indien, Argentinien oder Südafrika ab; das Abenteuer, die fremden Kulturen und der neue Alltag lagen wie ein langsam greifbares Versprechen vor mir…- und dann, ja dann kam halt eben alles ein klein wenig anders. Dass ich jetzt heute in Benediktbeuern, einem beschaulichen aber wunderschönen Ort im tiefsten Bayern, sitze, hätte ich damals wohl auf keinen Fall erwartet. Corona hat unserem ursprünglichen Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht, hat dafür gesorgt, dass aus dem „Ausland“ ein „Irgendwo“ und schließlich ein „irgendwo in Deutschland“ wurde. Mittlerweile ist alles ein bisschen konkreter, das jetzige „Irgendwo“ nennt sich Bene und das baldige „Irgendwo“ Würzburg, wo ich ab nächster Woche mein zweimonatiges Praktikum verbringen darf.

Ich muss aber ganz ehrlich sagen: Unser „Irgendwo“ ist ein ziemlich tolles „Irgendwo“. Das Leben, das wir hier leben ist wirklich unfassbar gut. Wir haben so viel Zeit als Gruppe und wachsen erstaunlich schnell zusammen, wir lernen in Seminaren über Themen wie gewaltfreie Kommunikation, Präventionsarbeit, Einsatzländer, Don Boscos Pädagogik o.Ä., spielen viel Gitarre, gehen spazieren, spielen Volleyball oder lesen. Morgens schmieren wir uns alle Käsebrote, zum Warm-up schreien wir mit aller Inbrunst im Innenhof, abends feiern wir manchmal und manchmal sitzen wir einfach da, vielleicht mit ein bisschen Singen oder Reden oder keinem von beidem. Für mich ist Bene Ruhe und Entschleunigung, Lernen und das Leben genießen :)!!

Und es liegt noch so viel vor uns! Das nächste „Irgendwo“ -ich habe es ja schon vorweggenommen- ist jetzt also Würzburg, eine auf den ersten Blick wirklich hübsche Kleinstadt in Bayern. Wieder ein neues Kapitel, das sicherlich sehr anders wird als die jetzige Zeit zusammen als Gruppe in Bene. Wir verstreuen uns, einige gehen nach München, andere nach Ensdorf, Aschau, Bamberg und wieder andere bleiben hier…- wenn wir uns im Dezember hier wiedersehen werden, wird wahrscheinlich alles anders sein; die Gruppe, die Themen und vielleicht ja auch wir. Was genau in Würzburg jetzt ansteht, ist schwer zu sagen: Laut Francesco, Niklas und Wolfgang, unseren „Betreuern“, vermutlich Arbeit mit Jugendlichen und Kindern im betreuten Wohnen, Kindergarten oder Internat…- wo genau ich dann aber eingesetzt sein werde: keine Ahnung.

Die Reaktion von vielen Menschen auf die Unsicherheiten, die „Irgendwos“ und „Irgendwas“, die meinen Freiwilligendienst von Anfang an gekennzeichnet haben, sind oft von Stirnrunzeln geprägt. Wir mögen Planung und Vorschau auf das, was kommt. Doch mir – und ich glaube da bin ich bei uns Volos in guter Gesellschaft – macht das wirklich nichts mehr aus. Ich weiß, dass das, was kommt, von den Verantwortlichen so ausgesucht wird, dass es zu mir passt. Die letzten Monate haben mir eine Sache gegeben: Vertrauen darauf, dass ich hier in guten Händen bin…- also kann ich Würzburg kaum erwarten! Auch wenn die Zeit grade, die bald Vergangenheit sein wird, mir sicherlich fehlen wird, ich kann die neuen Abenteuer kaum abwarten. Egal, wo das „Irgendwo“ mich noch hinführt, ob es nächstes Jahr noch durch ein Land im Ausland ersetzt wird oder eben auch nicht, es wird schon alles gut werden.

Wenn du Lust hast, dann begleite mich doch hier bei meinem etwas ungewöhnlichen Auslandsfreiwilligendienst im Irgendwo, ich würde mich freuen :)!

Bis irgendwann,

Pauline