Mr und Mrs Crämer in Dresden „waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar. Niemand wäre auf die Idee gekommen, sie könnten sich in eine merkwürdige geheimnisvolle Geschichte verstricken.“ Wie sehr sie sich für ihren Sohn täuschten!

Wer jetzt nicht verwirrt ist, kennt vermutlich mein Lieblingsbuch. Ganz einwandfrei ist diese Behauptung zwar nicht, doch von meinen vielen Lieblingsbüchern eignet sich Harry Potter als Einstieg für diesen Beitrag am besten.

Obwohl ich weiß, dass dieser Einstieg an vielen Stellen Ungereimtheiten aufweist, fühle ich mich an dieser Stelle meines Lebens mehr als nur ein wenig wie der kleine Harry, der nun ins wirkliche Leben aufbricht! Genau wie Harry steht mir eine Zeit voller neuer Erfahrungen und ein großes Abenteuer bevor. Hoffentlich gibt es bei mir weniger Gefahren und unerwartete Wendungen.

Einige Wendungen habe ich schließlich bereits hinter mir. So zog ich bereits kurz nach meiner Geburt von Berlin in die nahe gelegene Gemeinde Kleinmachnow. Doch damit nicht genug, ausgerechnet nach der ersten Klasse kam der wohl größte Umzug nach Dresden. Und selbst dort angekommen endete die Umzugsfreude meiner Eltern nicht. Zwei Umzüge innerhalb von Dresden später haben meine Eltern hoffentlich ein Ende erreicht, obwohl mich dies, nach dem Abschluss meines Abiturs, vermutlich nicht mehr betrifft.

Vor allem der Umzug nach Dresden sorgte für viel Frust beim kleinen Simon, als er das perfekte Umfeld für ein Kind in Kleinmachnow zurückließ. Da in Kleinmachnow viele Familien mit Kindern im ähnlichen Alter wohnten und das Verhältnis zu allen Nachbarn sehr gut war, vermisste ich diese Umgebung für eine lange Zeit und mein Frust erschwerte die Eingewöhnung in Dresden. Die Situation und ich waren schwer erträglich, auch für meine Familie. Schlussendlich zog dies sogar einen Schulwechsel nach sich.

Vielleicht lernte ich schon damals eine Lektion, die heute zentral in meinem Leben ist: Bei nicht beeinflussbaren Umständen ist es besser sich zu arrangieren und nicht seine Kraft zu verschwenden, um dagegen anzukämpfen. Dadurch habe ich begriffen meine Prioritäten besser zu setzen und dafür mit aller Kraft zu kämpfen.

Meine größte Stärke sehe ich in meiner Faulheit verbunden mit meiner Kreativität. Dies mag seltsam erscheinen, doch ich versuche nicht die Arbeit zu vermeiden, sondern sie effizienter zu bewältigen, um schneller zu für mich interessanten Aktivitäten zurückkehren zu können. Denn dort liegt eine weitere Eigenschaft von mir: In Dinge, die mich faszinieren, kann ich mich richtig hineinvertiefen und stundenlang konzentriert an etwas tüfteln.

Meine Interessen lassen sich unter der Grundfrage zusammenfassen, wie das Leben und die Welt funktionieren. Genauer zählen dazu Themen wie Naturwissenschaften, Politik und Geschichte. Bei Ersterem interessieren mich vor allem Physik und Astronomie.

Neben meinen wissenschaftlichen Interessen, faszinieren mich auch Geschichten und Romane, in denen ausgeklügelte Welten entworfen werden, wie z.B. bei Harry Potter oder Star Wars. Ich könnte behaupten dies sei meine Art eine Welt zu simulieren, um damit Wissenschaft und Fiktion zu verbinden, doch vielleicht genieße ich auch einfach eine gute Geschichte oder nutze den Input für meine Fantasie. Generell bin ich ein Perfektionist, der gelernt hat trotz Mängeln zufrieden zu sein.

Früher habe ich viele Sportarten ausprobiert, z.B. habe ich Badminton, Fußball und Volleyball ein paar Jahre im Verein gespielt. Aber ich habe auch Tischtennis, Basketball, Windsurfen und Kajak eine Zeit lang betrieben. Während aller Experimente spielte ich parallel viele Jahre Tennis und versuchte stets meinen Vater zu bezwingen, was mir jedoch erst jetzt gelingt, seitdem ich seinen Größenvorteil neutralisiert habe. Inzwischen bin ich selbst eine lange Bohnenstange von 1,95 m Länge.

Insgesamt habe ich ein eher ruhiges Naturell, doch gerade an diesem Punkt möchte ich mich während meines Auslandjahres weiterentwickeln.