6.863 km weit weg von Zuhause

Salut à tous,

Hallo du,

laut Google Maps bin ich nun 6.863 km weit weg von Zuhause, also 93 Stunden mit dem Auto bzw. 9 Stunden mit dem Flugzeug, um vom schönen Unterfranken in das tropische Benin zu gelangen. 2 Wochen sind seit meiner Ankunft in Porto-Novo bereits vergangen und es ist so einiges passiert.

Ich fange mal von vorne an:

Am 03. September habe ich mich mit einem Riesenkoffer (der muss ja viel für ein Jahr hergeben), einem Backpacker Rucksack und einem Handgepäcksrucksack (natürlich das größtmögliche Format) von meiner Familie am Flughafen verabschiedet. Dann ging es für Jule und mich los auf den langen Weg vom Frankfurter Flughafen zum Flughafen in Cotonou. Dort wurden wir schließlich um 23.00 Uhr (in Deutschland schon 24.00) von Père Aurélien, dem Leiter der Einrichtung, mit dem Auto abgeholt und nach Porto-Novo gebracht. Erschöpft von den letzten 22 Stunden fielen Jule und ich dort ins Bett- leider noch ohne Koffer.

„Also, bist du gut angekommen, Lea?“

Körperlich ja, ich bin jetzt in Afrika angekommen. Doch um wirklich mit all meinen Sinnen hier anzukommen, brauche ich einfach noch ein bisschen Zeit. So viele Eindrücke prasseln immer wieder aufs Neue auf uns ein- das ist sehr schön, aber es dauert auch ein kleines Weilchen, alles zu verarbeiten.

Was ist so passiert während unseren ersten beiden Wochen in Porto-Novo?

Am ersten Tag nach unserer Anreise wurden uns das Gelände „Centre Magone“, auf dem wir ab jetzt wohnen werden und alle Angestellten vorgestellt. Mein erster Eindruck? Die Menschen hier, v.a. die Frères (Brüder) sind unheimlich herzlich und haben uns alle mit einem breiten Lächeln begrüßt. Auch wenn wir noch etwas Schwierigkeiten mit dem starken afrikanischen Dialekt haben, kommen wir für den Anfang gut zurecht.

Auch haben wir viel die Gegend erkundet, uns wurden die Baracke auf dem Markt, in der wir vormittags schon „arbeiten“ durften und „Catchi“ vorgestellt (mehr dazu findest du unter „Das Projekt“) und wir haben Zeit mit den Kindern verbracht. Mittlerweile ist, Gott sei Dank, auch unser Gepäck eingetrudelt und wir konnten unsere Zimmer schön heimisch, mit viel Liebe und Fotos einrichten. An den Sonntagen waren wir im Gottesdienst- ganz anders als in Deutschland, viel bunter, lebendiger und länger. Es singt immer ein Chor, dem wir schon beim Proben auf dem Gelände hier lauschen durften.

Nicht zu vergessen ist der erste Kontakt mit dem Straßenverkehr. Es scheint, als ob es keinerlei Regeln gäbe und sich die Fahrer durch ständiges Hupen verständigen. Natürlich sieht man Helme, Straßenschilder, Ampeln und Fahrbahnmarkierungen auch eher selten. Unsere erste Fahrt mit dem Mototaxi war äußerst amüsant. Jule und ich saßen zu dritt mit dem Fahrer auf dem Roller und konnten uns vor Lachen kaum halten, als wir durch Schlaglöcher und Pfützen gefahren sind.

Meine jeweils kurzzeitigen Mitbewohner (Spinnen, Ameisen, Schnaken und die ein oder andere Kakerlake) sind an dieser Stelle auch erwähnenswert. Daran muss ich mich auch erstmal gewöhnen, ohne gleich vor Schreck loszuschreien 😉

Kurzum: Ein Jahr Afrika liegt vor mir, das habe ich aber noch nicht vollkommen realisiert.  Trotzdem habe ich bisher schon viel erleben dürfen und ich bin gespannt auf die Erfahrungen, die auf uns zukommen werden.

A bientôt

Lea

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  1. Sylvia Gebhardt

    Liebe Lea,
    der Verkehr ist scheinbar egal ob in Afrika, oder bei Theresa in Indien mit viel Huperei und Kaos verbunden.
    Es ist einfach alles anders als bei uns, egal ob Essen, schlafen, wohnen, leben. Aber ist das nicht das spannende an Eurer Geschichte??
    Genau darauf wurdet Ihr die letzten Monate vorbereitet, – darauf habt ihr jetzt am Schluss alle gewartet, das zu sehn und zu tun, wovon alle geredet haben.

    Ich wünsche Dir eine gute Zeit – bis zum nächsten Mal

    Ich bin gespannt auf deinen nächsten Blog, den ich natürlich genauso wie Theresa´s auch verfolgen werde.
    `Lebe glücklich und froh, wie der Floh im Haberstroh´
    Wünscht Dir von Herzen
    Bleib mir gesund
    Deine
    Sylvia Gebhardt

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