Das Projekt liegt im Südwesten Indiens nahe der Küste in der Stadt Vijayawada im Bundesstaat Andhra Pradesh.

Der Träger ist der zweitgrößte Orden der Kirche, die Salesianer Don Boscos, die auf den Patron der Jugendlichen und Kinder, Giovanni Don Bosco aus Turin, zurückgehen. Wie bereits der Name des Projekts (zu deutsch: „Neues Leben für Straßenkinder“) sagt, kümmern sich die Salesianer gemeinsam mit zahlreichen Mitarbeitern um die Resozialisierung von Straßenkindern.

Die Kinder und Jugendliche können die offenen Häuser besuchen. Dort erhalten sie neben Unterkunft, Verpflegung und hygienischer und medizinischer Versorgung vor allem Unterstützung und die Mölichkeit zur Bildung. Die Mitarbeiter zeigen sich ihnen als Freunde und versuchen, den Kindern so neuen Halt zu geben.

Die verschiedenen Häuser bieten Platz für die verschiedenen Bedürfnisse, Altersklassen und Talente der Jugendlichen. Sie könne die Schule besuchen, eine Ausbildung machen oder auch studieren.

In der Stadt Vijayawada selbst liegt das Hauptgebäude und noch mehrere andere Häuser. Ein paar Standorte befinden sich aber auch etwas außerhalb.

 

Projekte in der Stadt:

Street Presence & Field Work
Die Mitarbeiter der Street Presence suchen vor allem beim Bahnhof und in den Straßen Vijayawadas nach Straßenkindern. Sie versuchen den Grund ihres Aufenthalts auf der Straße zu erfahren. Wenn es möglich ist, werden die Kinder sogleich wieder in ihre Familien eingegliedert. Anderen Falls können die Jungen ein neues Zuhause im Shelter bekommen.
Field Worker arbeiten im Industriegebiet der Stadt „Autonagar“. Dort bemühen sich die Mitarbeiter Navajeevans, arbeitende Kinder und Straßenkinder zu ihren Familien zurückzubringen. Die Familien können dann, wenn es notwendig ist, soziale Hilfe erhalten.
Oberstes Ziel ist es, dass die Kinder eine Schulbildung erhalten.

BVK (Bala Vikasa Kendram)
Das BVK ist ein Ausbildungszentrum für Frauen und Mädchen nahe der Autonagar (siehe Field Work). In drei verschiedenen Kursen können die Frauen in meist sechs Monaten schneidern, „Beautician“(Massage, Mani-/ Pediküre, Friseur,…), oder Computer Skills lernen. Zusätzlich wird Englisch unterrichtet. Das ist die Aufgabe der Volontäre.

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Vor dem BVK

 

Shelter
Das Shelter liegt in der Nähe des Bahnhofs. Somit ist es die erste Anlaufstelle für Straßenkinder. Dort bleiben die Jungen meistens nur für kurze Zeit. Danach können sie in den Moggas wohnen oder im besten Fall in ihre Familien zurückkehren.
Das Haus bietet neben Unterkunft und Verpflegung grundlegenden Unterricht in Englisch, Mathe, Telugu und „Moral Education“ und jede Menge Spaßprogramm (Von uns Volontären gestaltet :-)).

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Das Shelter

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Jungs vom Shelter

 

 

Moggas (dt.= Knospe)
Es gibt fünf sogenannte „Moggas“ in Vijayawada. Das „Lili Mogga“ für die jüngeren Kinder in einer Kleinen Hütte, das „Banthi Mogga“, das „Sunflower Mogga“, das „White Rose Mogga“ und das „Malli Mogga“ für die Älteren in einem großen Gebäude.
Die Häuser befinden sich zentral in der Stadt und sind eine Art Wohnheim für Jungs. Mädchen werden von Navajeevan unterstützt, können aber nicht in dem Projekt leben. Nachmittags gibt es immer die sehr beliebte „Gamestime“. Da es eines der größten Häuser ist, werden viele Feste werden dort gefeiert.

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Der Sportplatz der Moggas
(noch leer)

 

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Theater der Mogga Kinder

 

RVTC (Residential Vocational Training Center)
Das Gebäude liegt nahe dem großen Moggas und beinhaltet drei Lehrwerkstätten: Schreinerei, Mechanik, und Elektrik. Darüber leben ca. 20 Jungen ab 16 Jahre, die dort eine Ausbildung erhalten. Die meisten von ihnen stammen aus anderen Projekten Navajeevans.
Ziel ist, dass die Jugendlichen später eigenständig ihren Beruf ausüben können.

Wir Volontäre wollen für die Jungs ein bisschen Programm machen. Leider hat das bis jetzt noch nicht geklappt.

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Das RVTC

 

Yuva Bhavan
Yuba Bhavan heißt das Haupthaus in der Stadt. Die Büros der Leiter und Direktoren sind in diesem Haus. Außerdem sind in dem Gebäude Collegeboys untergebracht, die sich ein Studium sonst nicht leisten könnten. Eine Krankenstation, die Jugendliche und Kinder aller von Navajeevan unterstützten Projekte aufnimmt ist auch Teil von Yuva Bhavan.
Direkt im Nachbarhaus sind zwei kleine Wohnungen für alle Volontäre.

 

Playschool

Dieser Kindergarten für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren bietet gerade ärmeren Familien die Möglichkeit ihre Kinder untertags in Obhut zu geben. Oft sind Kindergärten derart überteuert, dass es sich die meisten Familien nicht leisten können. In der Playschool haben die Kinder neben vielem Spielen und Toben auch ein bisschen Englisch, Gymnastik und sie lernen erste Buchstaben.
Auch hier helfen zwei Volontäre, die Kinder zu betreuen.

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Die Playschool

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Kinder der Playschool

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Spielen und Toben in der Playschool

 

 

Projekte außerhalb der Stadt:

Vimukthi

Das großzügige, völlig abgeschiedene Haus beherbergt zur Zeit ca. 15-20 Jungs im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Die Jugendlichen kommen von den Aufnahmeprojekten für Straßenkinder in der Stadt, wie z.B. dem Shelter, und hatten Probleme mit Alkohol, Zigaretten oder Drogen.
In diesem landschaftlich sehr schönen Heim bleiben sie für ca. 6 Monate. Die Jungs lernen, einen Strukturierten Alltag zu leben und erhalten zusätzlich Unterricht. Vor allem Englisch ist sehr wichtig.
Das Ziel ist, dass die Jugendlichen eine staatliche Schule besuchen können.
Zwei Volontärinnen werden ab nächster Woche dort sein.

Monkeys

Monkeys, die Kinder von Vimukthi

 

Chiguru

Chiguru ist ein großes Internat ca. 20min von der Stadt entfernt. Dort leben 80 Kinder (Mädchen und Jungen) im Alter zwischen 5 und 14 Jahren, die in sechs Altersklassen aufgeteilt sind. Neben dem Schulgebäude, der Küche, der großen Dining Hall und einem riesigen Spielplatz befinden sich auf dem Gelände drei Cottages für die Jungen, eines für die Fathers und ein abgetrennter Bereich für die Mädchen und Frauen. Das Areal grenzt an den Krishna River und Zuckerrohrplantagen.
Auch hier werden die Kinder in ca. einem Jahr auf staatliche Schulen vorbereitet und kommen von dem Shelter in der Stadt oder aus anderen Hilfsprojekten.
Dort arbeiten auch drei Mitvolontäre aus Österreich.

Das Chiguru

Das Chiguru

 

CSN (Child Safety Net)

Um ein möglich breites Feld abzudecken, kooperiert Navajeevan mit mehreren NGOs in kleineren Orten und Dörfern rund um Vijayawada.

So können in ca. 30 Mandals (so ähnlich wie in Deutschland die verschiedenen Landkreise) über 100 Dörfer in das Projekt eingebunden werden.

Dort werden verschiedene Programme für Kinder, wie zum Beispiel die Kinderparlamente (Kinder diskutieren über ihre Probleme und lösen sie mit Navajeevans Hilfe selbstständig), angboten. Die Kinder werden durch Nachhilfe und Nachmittagsbetreuung auch in der Schule unterstützt. Spezielle Kurse für Eltern zur Aufklärung über Kinder Rechte, Kinder Arbeit und Bildung finden direkt in den Dörfern statt.

Zusätzlich betreuen weitere Mitarbeiter die Slums am Stadtrand Vijayawadas.

Ziel des CSN ist es, den ganzen Krishna Distrikt Kinder freundlich zu gestalten.

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Ein Dorf des CSN

 

 

Ich hoffe, ihr Leser seid noch nicht endgültig verwirrt!
Damit man die Zusammenhänge und Aufgaben der einzelnen Teilprojekte besser nachvollziehen kann, versuche ich in einem Blogeintrag eine fiktive Geschichte eines Jungen zu schildern.

 

Genauere Informationen und Fakten entnimmt man am besten den offiziellen Homepages unter:

 

Home

http://www.dbnjhyd.org/

http://www.donboscovizag.org/