Direkt hinterher schreibe ich hier über unser Zwischenseminar in Bolivien. Meine Organisation (Don Bosco Volunteers) organisiert ungefähr zur Hälfte des Freiwilligendienstes jedes Jahr ein Zwischenseminar, bei dem sich alle Freiwillige aus einem Kontinent an einem Ort treffen, um die gesammelten Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig Fragen zu beantworten. Unser Zwischenseminar hat in Cochabamba in Bolivien stattgefunden, was für mich bedeutet, dass ich mal wieder ein neues Land kennengelernt habe. Am Tag unserer Ankunft konnten wir noch nicht ins Quartier der Salesianer einziehen, weshalb wir die erste Nacht bei Oskars Tante, die auch in Cochabamba lebt, übernachtet haben. Das Seminar selbst, wurde von zwei ehemaligen Freiwilligen geleitet und war sehr hilfreich, da der Austausch mit den Anderen zumindest bei mir dazu geführt hat, bestimmte Sachen besser einordnen zu können und vergleichbare Probleme besser lösen zu können. Insgesamt war es sehr spannend, was die anderen Freiwilligen berichtet haben, weil die jeweiligen Länder insgesamt doch schon sehr verschieden sind und besonders die Projekte teilweise völlig unterschiedlich aufgebaut sind. An einem Tag haben wir alle gemeinsam außerdem noch einen Tagesausflug zu einem kleinen Wasserfall gemacht, was insgesamt auch eine sehr schöne Abwechslung zum Seminar war. 

Cochabamba

Als das Seminar nach fünf Tagen zu Ende war, sind Oskar und ich noch mit den beiden in Kolumbien arbeitenden Freiwilligen Jan und Carina für weitere fünf Tage durch das Land gereist, wobei wir die Region um die Stadt Uyuni ins Auge gefasst haben. Um nach Uyuni zu kommen, mussten wir allerdings eine Nacht in der Hauptstadt Sucre, sowie eine Nacht in der auf über 4000m gelegenen Silbergräberstätte Potosí übernachten, wo wir abends aufgrund der langen Reise und der enormen Höhe sehr erschöpft waren. Nach Uyuni sind wir dann früh morgens immerhin auf 3600m heruntergefahren und haben dort unmittelbar nach unserer Ankunft eine 3-Tages Tour gestartet. Die Tour hat uns zunächst auf ein altes Eisenbahnkreuz geführt, an dem heute sehr viele alte Bahnen und Waggons abgeladen wurden, was ein komisches Bild inmitten der Natur war. 

Später ging es dann zum großen Salzsee von Uyuni, der denke ich für fast alle Touristen zumindest eines der größten Highlights ist. Da wir uns aktuell in der Regenzeit befinden, war eine Wasserschicht auf dem Salzsee, wodurch es aus der Ferne so aussah, dass Menschen und Autos über dem Salzsee am Schweben waren. Außerdem hat sich alles wunderschön im Wasser gespiegelt und hatte für mich fast schon etwas von einer paradiesischen Vorstellung. Übernachtet haben wir abends dann noch in einem Salzhotel, das von vorne bis hinten nur aus Salz bestand. 

Salzhotel

Am nächsten Tag sind wir zu einigen Lagunen gefahren, bei denen wir Flamingos aus nächster Nähe beobachten konnten, bevor wir abends noch auf etwas über 5000m gefahren sind. Dort oben war die Luft schon sehr dünn und mir war zwischenzeitlich relativ übel, aber abgesehen davon war die raue Atmosphäre direkt vor einem Geysir atemberaubend. 

Geysir auf über 5000m

Angekommen in unserer Unterkunft für die Nacht, haben wir gesehen, dass diese im Außenbereich über einen großen Pool mit Wasser aus heißen Quellen verfügt, was sich wie eine große „Outdoor Badewanne“ angefühlt hat. Am letzten Tag sind wir größtenteils mit dem Auto nach Uyuni zurückgefahren, wobei wir immer wieder an Lama und Alpakaherden vorbeigekommen sind. Abends angekommen ging es dann nachts auch schon wieder nach Cochabamba, von wo wir vor vier Tagen zurück nach Argentinien geflogen sind.