Niko in Argentinien

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Brasilien, Geburtstag und Familie

Eine ganze Zeit später ist schon wieder unfassbar viel passiert, über das ich Euch hier berichte. Angefangen hat alles damit, dass ich nur wenige Tage nach dem Zwischenseminar in Bolivien, nach Brasilien geflogen bin. In Rio de Janeiro habe ich dann meinen besten Freund Benno getroffen, der mich in Südamerika besucht hat. Wir waren dort für eine Woche an der Copacabana und haben erst einmal die Stadt erkundet. Zu den Highlights gehörte unter anderem der Zuckerhut, den wir direkt einen Tag nach unserer Ankunft besichtigt haben. Sowohl die Auffahrt mit der Gondel als auch der Blick von oben auf die Stadt, oder die Christo-Statue war beeindruckend. 

Die Christo Statue selbst haben wir uns am Tag darauf angeschaut und ich muss sagen, dass die Aussicht von dort oben mit zu den schönsten Aussichten zählt, die ich bisher gesehen habe, was auch an der Atmosphäre dort oben gelegen hat. Man kann große Teile der Stadt überblicken, sieht auf den Zuckerhut hinab, kann auf bunte Favelas schauen und die kleinen Inseln Rios betrachten. Nicht zu vergessen ist dabei natürlich die Statur an sich, die extrem gewaltig erscheint. Teil des Abenteuers ist dabei aber auch schon die Fahrt auf den Berg mit einer kleinen Bahn, da die Strecke sehr steil bergauf und mitten durch den Wald führt. Oben am Christo haben wir sogar noch einige Affen sehen können, die dort in freier Wildbahn leben. 

Nachdem wir von der Statue aus von oben das Maracana-Stadion gesehen haben, war für uns klar, dort als nächstes hinzufahren. Als wir dort angekommen sind, um zu fragen, ob man das Stadion besichtigen könnte, wurde das leider verneint, da am Abend das Stadtderby Vasco da Gama gegen Botafogo stattfinden sollte. Bedeutete für uns also, dass wir zum nächsten Ticketstand gegangen sind, um uns Tickets für das Spiel zu kaufen. Die Stimmung dort war einzigartig. Es war für uns überhaupt schon sehr besonders, ein Spiel in dem Stadion zu sehen, in dem Deutschland die Brasilianer mit 7:1 besiegt hat und anschließend Weltmeister geworden ist. Für welches Team wir sind, war für uns lange unklar, weil wir noch nicht wussten, in welchem Fanblock wir sein werden. Es stellte sich dann im Stadion aber schnell heraus, dass wir im Botafogo-Fanblock waren, wodurch sich die Fanfrage dann doch schnell geklärt hat. Leider verlor Botafogo mit 2:0, was stark an den beiden roten Karten, die sie schon in der 1. Halbzeit bekommen haben, gelegen haben könnte. 

Am nächsten Morgen haben wir dann noch eine geführte Tour durch den Dschungel von Rio gemacht, von der ich vorher nicht gedacht hätte, dass sie so vielfältig wird aber selbst in den Wäldern Rios stößt man auf Affen, Nasenbären, Spinnen usw.

Insgesamt war die Stimmung in der Stadt großartig, allerdings auch sehr touristisch, da wir in der Karnevalszeit da waren. Teilweise war die gesamte Copacabana voll mit feiernden Menschen und abends gab es viele Karnevalspartys, wobei wir es geschafft haben, auf eine der Partys der Einheimischen zu kommen und einen sehr lustigen Abend hatten. Abschließend gesagt, ist Rio für mich mit weitem Abstand die schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe.

Nach der Woche in Rio sind wir noch für jeweils 3 Tage nach Sao Paolo und Buenos Aires gefahren. Sao Paolo ist zwar viel weniger schön als Rio aber dafür mit über 20 Millionen Einwohnern gigantisch. Die Stadt erschien mir persönlich allerdings deutlich ärmer und gefährlicher als Rio, weshalb die ganze Atmosphäre dort etwas rauer war, was aber sicherlich auch daran lag, dass wir gerade aus der positiven Karnevalsstimmung aus Rio kamen. 

Sao Paolo

Von Sao Paolo sind Benno und ich dann nach Buenos Aires geflogen und einige Tage später bei mir im Projekt in Villa Regina eingetroffen. Im Projekt war zu der Zeit nicht so viel los, da die Sommerferien der Kinder zu Ende war und der Fokus erstmal wieder stark auf der Schule lag. Einige Tage später hatte ich zudem Geburtstag, den ich im kleinen Kreis mit unseren Freunden vor Ort gefeiert habe, nachdem morgens schon viel von den Kindern für mich gesungen wurde. Zusammen mit Benno und meinem Mitvolontär Oskar haben wir uns außerdem für ein Wochenende ein Auto gemietet und sind in die Andenregion um die Stadt Bariloche gefahren. Leider waren wir dort alle etwas krank, die Aussichten auf die verschiedenen Seen in der Region waren allerdings trotzdem sehr schön. 

Nach einem Monat in Südamerika ist Benno dann wieder zurück nach Europa geflogen. Ich musste aber nur zwei Wochen auf den nächsten Besuch warten, weil meine Familie (leider ohne meine ältere Schwester, die studieren musste) in den Osterferien nach Argentinien geflogen ist. Da meine Familie davon ausging, dass sie mich erst in Villa Regina sehen werden, nutzte ich die Gelegenheit, um meine Eltern und meine jüngere Schwester in Buenos Aires auf offener Straße zu überraschen. Die Überraschung ist gut geglückt und wir hatten einige schöne Tage in Buenos Aires, bevor wir mit dem Bus 16 Stunden nach Villa Regina gefahren sind. Dort hatten wir einen halben Tag Zeit zum Ankommen, an dem meine Familie die Jungs aus dem Hogar kennengelernt hat und wir alle zusammen Fußball gespielt haben. Einen Tag später ist der ganze Hogar und auch die Mädchen aus dem Mädchenheim für einige Tage in die Provinz Neuquen gefahren, wobei meine Familie und ich die große Gruppe begleiten durften. Wir sind in die kleine Stadt „Cutral Co“ (der Stadtname stammt aus einer Sprache der Mapuche und bedeutet „Feuergewässer“) gefahren und haben dort den Tag im Park und auf dem Gelände einer von älteren Frauen geleiteten Gruppe verbracht, die besonders Oskar, meine Familie und mich sehr herzlich empfangen haben. Am Abend haben wir in einer Art Schullandheim in der Stadt Neuquen übernachtet, die wir uns am nächsten Tag auch noch kurz angeschaut haben, bevor wir dann nach Villa Regina zurückgekehrt sind. 

In Cutral Co

Für meine Familie war der Ausflug eine tolle Erfahrung, authentische Einblicke zu meinem Projekt und Leben hier in Argentinien zu bekommen und die Kinder und Erwachsenen im Projekt kennenzulernen. Einen Tag später gab es das nächste Highlight, als uns unsere Freunde Tomi und Lucas mit ihren Freundinnen Leo und Joha zum Asado eingeladen haben. Auch hier konnte meine Familie also das original argentinische Grillen miterleben und wir hatten gemeinsam einen sehr schönen Abend. Am letzten Tag (Ostersonntag) in Villa Regina waren wir alle noch bei den Padres zum Mittagessen eingeladen, wobei krankheitsbedingt leider nur mein Vater und ich nach dem Ostergottesdienst zum Essen kommen konnten. Zum Mittagessen gab es zur Vorspeise Lasagne, zur zweiten Vorspeise Chorizo und Blutwurst und als Hauptgericht dann zwei Steaks pro Person (Ich zähle das nur auf, um zu verdeutlichen, wie kurz vor dem Platzen man nach dem Essen war). Begleitet wurde das Essen von viel Rotwein, Fernet und anschließend einem Kaffee, der allerdings noch mit Grappa gemischt wurde (Man war also auch getränketechnisch mehr als gut bedient).

Später waren mein Vater und ich noch beim Stadtderby im Stadion, wo mal wieder eine tolle Atmosphäre durch die zahlreichen Fans herrschte.

Am nächsten Morgen bin ich mit meiner Familie dann nach Bariloche gefahren, wo ich auch schon mit Benno und Oskar war. Dort sind wir mit einem Sessellift auf einen der vielen Berge gefahren und hatten eine unfassbare Aussicht über die Seenregion. Auch sonst war die Woche in der Andenregion sehr schön, wobei wir noch in den Städten San Martin und Junin de los Andes waren. Besonders die „7-Seen Route“ zwischen San Martin und Bariloche war nochmal ein echtes Highlight. Am Freitag bin ich dann allein wieder nach Villa Regina gefahren, während meine Familie einen Tag später zurück nach Deutschland geflogen ist. 

Insgesamt waren das zwei sehr schöne Wochen für mich, die allerdings wie so vieles in letzter Zeit viel zu schnell vergangen sind. 

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