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Sono arrivata!

Meinen ursprünglichen Plan, diesen Blog professionell und ästhetisch zu gestalten, muss ich jetzt doch mal verwerfen – sonst bliebe er vor lauter Perfektionismus ganz leer. Deswegen kommt hier jetzt ein Spontaneinstieg.

Meine letzte Woche bestand neben einer hektischen Koffersuche in letzter Minute und mühsamen Orgakram vor allem aus verschiedenen Abschieden. So traurig das auch war, war ich doch gerührt von den vielen lieben Menschen, die mir etwas mitgegeben haben oder einfach gesagt haben, wie sie mich vermissen werden. Jetzt habe ich das Gefühl, mit guten und Mut machenden Worten und vielen Umarmungen im Gepäck (und auch Tränen) gestärkt in dieses Jahr aufbrechen zu können (auch wenn ich sicher immer wieder Heimweh haben und euch alle seeehr vermissen werde!! )

Besonders der Abschied in der Familie viel uns nicht leicht, ich weiß nicht, ob wir je zuvor schon mal so viele Tränen gleichzeitig vergossen haben … Aber ich war sehr dankbar, dass mich meine ganze Familie zum Flughafen gebracht hat und sogar mein Onkel noch als Überraschungsabschiedsgast dazu gekommen ist :))

Ein letztes Foto am Flughafen

Nachdem mich meine Mitvolontärin Alexandra und Schwester Veronika mitten in der Nacht am Flughafen empfangen haben, bin ich Montag morgen um 6 Uhr (4 Uhr deutsche Zeit) hier im kleinen aber feinen Don Bosco Zentrum der Schwestern angekommen und möchte nun von meinen ersten Eindrücke berichten.

„Sei la migliora volontaria perche parli italiano!“ – so wurde ich schon begrüßt (später erfuhr ich, dass es der Bischhof war). Tatsächlich ist es witzig, dass hier im Haus statt Englisch nur Italienisch gesprochen wird – da bin ich meinen letzten Jahren Italienischunterricht sehr dankbar. Ansonsten müsste ich wohl zunächst schweigen „wie eine Nonne“ – wie Schwester Veronika scherzte. Die beiden Schwestern, mit denen wir leben und essen, sind wirklich sehr nett und humorvoll – laut Alexandra sind das hier aber alle Menschen ;)).

Der Lärm hier ist für eine Hauptstadt unerwartet gering – zumindest in unserem Stadtteil. Nur lediglich das Weinen der Kinder aus dem Kindergarten hier im Haus, die auch ihre ersten Tage haben, und hupende Autos durchbrechen die mediterrane Mittagsstille.

Mein Blick aus dem Fenster

Dass das Essen in Georgien gut sei, hatte ich ja schon gehört, es mir aber nicht so gut vorstellen können. Jetzt weiß ich, wie Gurken und Tomaten wirklich schmecken können und dass das, was wir zuhause im Supermarkt bekommen, nichts als eine billige Kopie davon ist. Überhaupt gibt es hier viele sehr saftige Früchte. Nicht unbeteiligt daran scheint die kräftige Sonne zu sein, die ich vorhin bei meinem Spaziergang durch die Straßen schon erleben durfte.

Gerade sind überall die Trauben reif, auch bei uns im Hof sind wir schon die Leiter hochgestiegen 🙂

Jetzt genug für heute, ich sollte mich wieder dem georgischen Alphabet zuwenden. Ich sende liebe Grüße und viel Sonne aus Tbilisi nach Deutschland!!

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Thema von Anders Norén.