Um das kunterbunte Benin zu entdecken, haben wir uns nach den Weihnachtsfeiertagen auf Reisen begeben und unglaublich viele Facetten von dem uns doch irgendwie noch unbekannten Land entdeckt und lieben gelernt! Unser erster Tag hat mich zum Staunen gebracht und mich mich fragen lassen: „Wow, das gab es die ganze Zeit hier? Hier wohne ich?“ und das möchte ich mit euch allen teilen! Unterwegs sind wir allerdings nicht alleine, sondern mit unserem Reiseführer Euloge, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses Land für Menschen wie uns zugänglich zu machen!

Nach 6h Fahrt…

…mit dem „öffentlichen Fernverkehr“ (sprich: vollgestopften kleinen Autos), kommen wir in Savalou an, einer mittelgroßen Stadt in der Mitte des Landes. Doch hier bleiben wir nur zum Mittagessen und schwingen uns anschließend auf den Rücken eines Motorrads hinter Euloge. Er gibt Gas und wir düsen los ins Abenteuer. Wir genießen die hügelige Landschaft, die es in Cotonou so überhaupt nicht gibt und ärgern uns über den ganzen Sahara-Staub in der Luft. Dieser verhüllt uns wie Nebel die Sicht und wird vom sogenannten Harmattan-Wind im Dezember nach Benin getragen…so schade, jetzt gibt es endlich mal eine Aussicht und wir bekommen nichts davon mit :(( Auf einmal werden wir langsamer und mehrere Personen kommen vom Straßenrand auf uns zugerannt…wir bleiben stehen und der unverwechselbare Geruch von rotem Palmöl steigt mir in die Nase! Ich schaue nach rechts und weiß gar nicht recht, wie ich das Wahrgenommene einordnen kann: zwei verwesende Haufen aus Stofffetzen, Holz und anderen Dingen, die ich gar nicht so genau wissen will befinden sich hier auf diesem scheinbar heiligen Platz, der sich Dankoli-Fetisch nennt.

Ein Fetisch sei ein Ort, an dem man glaube, in ihm wohnen mächtige Geister. Diese sollen einem nach einer Opfergabe die kühnsten Wünsche erfüllen können.

Hmmm, die Ziege, die hier rechts festgebunden ist, wird dann wohl nicht mehr lange leben….

Weiter geht‘s…

…zu unserer Wanderung auf den Zwillingsberg. Bei Wanderung dachte ich ehrlich gesagt eher an einen Spaziergang, weil selbst Spaziergänge hier eigentlich meist mit dem Motorrad gemacht werden. So anstrengend kann das also gar nicht werden! Falsch gedacht!!! Schnell bereue ich meine Entscheidung, keine Sportschuhe angezogen zu haben, sondern mit Birkenstock losgegangen zu sein. Denn das wird doch kein Zuckerschlecken: „jaaa, also die Schnellsten schaffen das in drei Stunden, wahrscheinlich werden es eher vier!“ – Oooh okay, ja dann mal los: unser Weg führt uns an kleinen Lehmhütten vorbei, durch einen fast mysthischen „Wald“, der herrlich duftet und schließlich zu einem ordentlichen Aufstieg in der knallen Sonne (meine 0,75l Wasser werden wohl nicht reichen upsi). Die erste Verschnaufpause genießen wir im Schatten eines Riesenbaumes: dem Baum der Gesundheit, dem Baobab. Gerade trägt er keine Blätter, sondern nur Früchte, dessen Samen nach Traubenzucker schmecken!

Und die wundersamen roten Früchte?

An den wohlriechenden Bäumen hängen zum Teil auch Früchte, die man nicht übersehen kann: pralle, rote oder gelbe längliche Äpfel stechen aus dem Grün heraus. „Das…das ist ein Cashewapfel“ – Cashewapfel? Ich kenne nur die Cashewnuss 😉 Aber die hängt dort bei näherem Hinsehen auch dran: kannst du lieber Leser sie entdecken? Der Apfel schmeckt faserig süßlich, eine Mischung aus Mango, Banane & Litschi und wird mein Energielieferant für die restliche Wanderung.

Wir lernen…

…dass es in Benin Baumwolle gibt und bestaunen eine Baumwollblüte!

…dass man mit manchen Pflanzen besser nicht spielen sollte, weil deren Saft einen erblinden lässt.

…dass wahre Jäger kein Wasser brauchen, weil sie hier einfach aus Lianen trinken!

Und schließlich sind wir oben angekommen, unsere Füße inzwischen schwarz wie Kohle, unsere TShirts nass wie die Lianen, aber glücklich und ehrfürchtig, was es hier in Benin denn alles so gibt!