Die Ciudad Don Bosco befindet sich im Barrio „Robledo Aures“ am westlichen Hang des Tales in dem Medellín liegt. Von hier hat man eine grandiose Sicht auf die ganze Stadt. Es ist eine gemeinnützige Organisation mit pädagogischer und sozialer Ausrichtung. Sie wird geleitet von der salesianischen Gemeinschaft der Provinz San Luis Beltrán de Medellín.

Auf dem Gelände befindet sich ein Internat für ca. 500 Jungen im Alter von 8 bis 18 Jahren. Dieses Internat ist in drei Abteilungen aufgeteilt. Unter der Woche besuchen sie von morgens bis zur späten Mittagszeit die Schule. Danach haben sie entweder Freizeit oder können sich an verschiedenen AG´s oder Workshops beteiligen, wie zum Beispiel in einer Musikgruppe. Samstag und Sonntag haben die Kinder und Jugendlichen frei. Auch die Salesianer selbst leben genau wie wir Volontäre auf dem Gelände der Ciudad Don Bosco. Die Freiwilligen kommen aus vielen Ländern. Die Ciudad Don Bosco vereint mehrere, über ganz Medellín verteilte Projekte. Einige stelle ich im Folgenden einmal kurz vor.

“Semillas de Vida“: („Samen des Lebens“)

Das ist die erste Abteilung des Internats. Es soll die Rechte von Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 12 Jahren, die entweder direkt von der Straße kommen oder sich in einer schwierigen und risikoreichen Situation befinden, gewährleisten. Die schützende Umgebung soll positiv zu ihrer persönlichen Entwicklung beitragen. Oberstes Ziel ist die soziale Inklusion.

“Forjadores de Esperanza“: („Schmiede der Hoffnung“)

Das ist die zweite Abteilung des Internats. Die Ciudad Don Bosco kümmert sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche, wovon einige aus einem gewaltvollen und ausbeutenden Umfeld kommen, im Alter von 12-15 Jahren, durch Prozesse der interdisziplinären Betreuung, der formalen Bildung und der beruflichen Begleitung. Außerdem fördert es die Autonomie der jungen Menschen und die Eingliederung in die Familie und die Gesellschaft.

“Proyección Para la Vida“: („Projektion für das Leben“)

Das ist die dritte Abteilung des Internats. Hier leben Jungs im Alter von 15 bis 17 Jahren und werden betreut. Sie kommen aus den gleichen Gründen und Verhältnissen in die Ciudad Don Bosco, wie die aus den Projekten „Semillas de Vida“ und „Forjadores de Esperanza“. Ziel ist es ihnen den Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen. In „Proyección Para la Vida“ dürfen die Jugendlichen, ohne Ausnahmegenehmigung, ausschließlich für zwei Jahre bleiben.

“Caminos de Amistad“: („Wege der Freundschaft“)

Dieses Programm befindet sich ebenfalls in der Ciudad Don Bosco. Kinder und Jugendliche, sowohl Mädchen als auch Jungs, im Alter zwischen 6 und 17 Jahren, kommen täglich von außerhalb in die Internatsschule oder in die Ausbildungswerkstätten. Sie bekommen die Möglichkeit die Schule abzuschließen oder eine berufliche Ausbildung zu erlangen.

“Derecho a Soñar“: ( „Recht zu träumen“)

In diesem Projekt arbeite ich. Es bietet Kindern und Jugendlichen aus Konfliktreichen Barrios im Alter von 7 bis 17 Jahren einen gewaltfreien Rückzugsort. Es gibt 4 Standorte des Projekts verteilt in den Barrios von Medellín; El Salado, Altos de la Torre, Villas de Santa Fe und Carpinelo. Es ist ein Projekt der Prävention, wobei Mitarbeiter versuchen, mit den Betroffenen die Schwierigkeiten aus dem Alltag zu verarbeiten und Lösungen zu finden. Mithilfe von Hausbesuchen wird auch die Familie ins Projekt integriert, sodass diese die Kinder und Jugendlichen nicht auf dem Weg zu einer besseren Zukunft hindern, sondern fördern.

“Casa de Protección Especializada (CAPRE); Construyendo Sueños“: („Traüme bauen“)

Dieses Projekt ist ebenfalls ein Internat und hilft jungen Menschen, sowohl Frauen als auch Männern, im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die sich von paramilitärischen Gruppen, Guerillas und kriminellen Banden getrennt haben. Die Mitarbeiter helfen bei der Verarbeitung ihrer Traumata und anderen psychologischen Problemen. Ihnen wird ein Bildungsprogramm zur Verfügung gestellt und sie werden bei der Reintegration in die Familie und die Gesellschaft unterstützt. Außerdem werden ihnen ihre Rechte beigebracht und wiederhergestellt. Ziel ist es die ehemaligen Kindersoldaten wieder in ein eigenständiges Leben zurückzuführen.

“Dejando Huella“: ( „Spuren hinterlassen“)

Dieses Projekt arbeitet mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren. Es liegt in Amagá, einem Ort außerhalb der Stadtgrenzen von Medellín, der vom Kohleabbau und dem Kaffeeanbau lebt. Das wesentliche Ziel ist es die Kinder und Jugendlichen vor der Kinderarbeit zu bewahren.