Mahatma Ausreise, Mahatma keine!

Mein Jahr als Freiwillige in bisher nicht Indien

Adventskalender

Mahatma Advent, Mahatma Kalender – und Mahatma eben beides…

24. Dezember – Der Heilige Abend

„Wenn ich an Weihnachten denk, seh‘ ich die Kinder vor mir“, so singt Rolf Zuckowski über das Weihnachtsfest. Und wie würde ich über Weihnachten singen? Wenn ich an Weihnachten denk…

Wenn ich an Weihnachten denk, dann sehe ich meine Familie vor mir, wie wir nach der Krippenandacht Zuhause auf das Glöckchen warten, das zur Bescherung ruft. Wenn es so weit ist, dann läuft das Weihnachtsoratorium, wir stehen wir zu sechst um die Krippe und hören zu, wie Papa das Weihnachtsevangelium liest – mehr oder weniger konzentriert, denn der ein oder andere versucht schon viele Blicke auf die Geschenke unterm Baum zu erhaschen.

Nach dem Evangelium steht dann das obligatorische Familiendrücken an. Erst jeder jeden und dann alle sechs. Zur Freude der kleinen Geschwister hat das Warten dann ein Ende und neugierig werden die unter dem Baum liegenden Geschenke geöffnet. Während wir Kinder die Geschenke unter die Lupe nehmen, beginnt Papa das Weihnachtsessen zu kochen, das es exklusiv am Heiligen Abend gibt: Knackwürste in Butter gebraten mit Kartoffeln und Sauerkraut – ein absolutes Muss für den 24. Dezember.

Bis das Essen fertig ist, lassen wir uns das ein oder andere Plätzchen schmecken und tauschen unliebsame Naschereien von den Bunten Tellern unter uns aus. Dabei wechseln vor allem Marzipankartoffeln gern den Besitzer. Dann schauen wir noch gemeinsam in den Sack voller Mehr-oder-weniger-Klein-igkeiten. Es zieht immer der, für den das zuletzt aus dem Sack gezogene Geschenk bestimmt war, das nächste Geschenk, solange, bis der Sack leer ist. Oft ziehen auch wir Geschwister dann noch einige Geschenke hervor oder kündigen an, unsere Geschenke – zur besseren Aufteilung der Weihnachtsfreude – erst am kommenden Tag zu überreichen.

Dann gibt es das ersehnte Abendessen, das gebührend genossen werden muss – schließlich wird es ein Jahr dauern, bis es dieses Gericht wieder gibt. Doch irgendwann ist der Bauch leider voll, egal wie lecker und besonders das Weihnachtessen ist. Oft gehen wir abends noch in die Christnacht und schauen nach der Rückkehr aus der Kirche Weihnachtsfilme im Fernsehen an. So klingt der Heilige Abend meistens gemütlich aneinander gekuschelt auf dem Sofa aus. Und genau so muss er für mich sein. Eigentlich…

Zu schade, dass wir dieses Jahr einige Programmänderungen vornehmen mussten, doch der Infektionsschutz geht natürlich vor. Wie dem auch sei… Ich freue mich aufs Abendessen!

So ihr lieben. Ich hoffe, mein Adventskalender war euch eine schöne Begleitung durch den Advent. Ich wünsche euch allen von Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

23. Dezember

Since I’d be in India right now, I’m wondering what kind of Christmas tradition I would have experienced there.

In India Christmas is celebrated on December 25th. It is not a public holiday because Christianity is not so widespread there. Christians in India decorate a Christmas tree and put a nativity set as we do in Germany. They go to mass and prepare sweets but in contrast to Germany, where also atheists celebrate Christmas, it’s exclusively celebrated by Christians and at English schools in India. At these schools teachers and pupils of different religions celebrate Christmas together by attending prayer and singing Christmas carols. They exchange gifts and of course the English schools have Christmas vacations as we do.

Da ich jetzt eigentlich in Indien wäre, frage ich mich, welche Weihnachtstraditionen ich dort erlebt hätte.

In Indien feiert man Weihnachten am 25. Dezember. Es ist kein gesetzlicher Feiertag, da das Christentum in Indien nicht so weit verbreitet ist. Die Christen in Indien dekorieren einen Christbaum und stellen eine Krippe auf, so wie wir es in Deutschland machen. Sie gehen in die Messe und bereiten Naschereien vor. Im Gegensatz zu Deutschland, wo auch Atheisten Weihnachten feiern, wird es in Indien ausschließlich von Christen und an englischen Schulen gefeiert. An diesen Schulen feiern Lehrer und Schüler verschiedenster Religionen zusammen Weihnachten, indem sie gemeinsam Andacht halten und Weihnachtslieder singen. Es werden Geschenke ausgetauscht und natürlich haben die englischen Schulen Weihnachtferien wie wir.

22. Dezember

Heute möchte ich etwas über die Freude am Schenken loswerden. Kennt ihr das? Ihr seid ganz gedankenverloren unterwegs und plötzlich stoßt ihr auf DAS perfekte Weihnachtsgeschenk, doch es sind noch drei Monate bis Weihnachten? So schön es ist, bei Zeiten ein Geschenk zu finden, so schwer ist es doch manchmal, nicht direkt damit herauszuplatzen. Die Freude, die vor dem Schenken zu spüren ist und das Erleben der Freude des Beschenkten beim Auspacken können durchaus größer sein als die Freude, selbst beschenkt zu werden. So hat es mir letztes Jahr zu Weihnachten die größte Freude bereitet, das Geschenk für meine Schwester zu basteln und sie zu beschenken. Über kein Geschenk habe ich mich so sehr gefreut wie über ihre strahlenden Augen. Ich hoffe, dieses Jahr wieder solche Freude bereiten und teilen zu können.

21. Dezember

Am Montag vor Weihnachten habe ich eine Last-Minute-Geschenkidee für euch. Alles was ihr braucht, ist ein Blatt Papier (bitte kein liederlich herausgerissenes Blatt aus eurem Schulblock), ein Stift und genug Zeit, um ohne Zeitdruck und mit einem angemessenen Maß an Sorgfalt zu arbeiten. Schreibt der Person, die ihr beschenken möchtet doch mal einen Brief, in welchem ihr der Person erzählt, was ihr alles an ihr schätzt. Ihr könnt alles liebe, was euch einfällt, aufschreiben. Zum Beispiel an welches schöne Erlebnis ihr euch erinnert, wenn ihr an die Person denkt, oder für welche Fähigkeiten ihr die Person bewundert und wertschätzt. Je persönlicher der Brief geschrieben ist, desto schöner wird es sein, ihn zu lesen. Das ist ein sehr persönliches Geschenk und erspart euch obendrein die Sorge, ob Last-Minute-Bestellungen noch pünktlich zum Fest ankommen. Und mal ganz ehrlich: Wer würde sich nicht über einen Brief voller wertschätzender Worte zu Weihnachten freuen?!

20. Dezember – Der vierte Advent

Mit der vierten Adventskerze möchte ich an all die Menschen denken, die in diesem Jahr nicht die Möglichkeit haben, für die Weihnachtsfeiertage nach Hause zu ihrer Familie oder zu ihren Freunden zu reisen. Auf dass sie dennoch ein fröhliches Weihnachtsfest erleben können, welches ihnen hoffentlich in positiver Erinnerung bleibt. Und für uns alle wünsche ich mir, dass wir von Streitigkeiten rund um die Festtage so weit wie möglich verschont bleiben, damit wir Weihnachten als ein Fest der Zufriedenheit und des gemütlichen Miteinanders erleben können. Einen schönen vierten Advent euch allen!

19. Dezember

Heute ein weiterer unkonventioneller Feiertag: Der 19. Dezember wurde 2017 zum Tag der Weihnachtskugeln erklärt. Obwohl ein Christbaum ohne Kugeln heutzutage kaum vorstellbar ist, handelt es sich bei selbigen um eine vergleichsweise junge Tradition, die ihren Ursprung in einer Glasbläserei im thüringischen Lauscha hat. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Weihnachtskugeln dort erstmals hergestellt, wie die schriftliche Überlieferung einer Bestellung von mehreren Dutzend Kugeln aus dem Jahr 1848 vermuten lässt. Ab 1867 stieg die Nachfrage nach dem gläsernen Baumschmuck an und dieser entwickelte sich immer mehr zur Massenware. Der Import der Kugeln in die Vereinigten Staaten durch den US-amerikanischen Geschäftsmann Frank Winfield Woolworth läutete den internationalen Siegeszug der Christbaumkugeln ein. Durch den enormen Gewinn, den die Kugeln einbrachten, schaffte es der deutsche Produktionsstandort, die Wirtschaftskrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts unbeschadet zu überstehen. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb die thüringer Glasbläserei der einzige Hersteller des Christbaumschmucks.

18. Dezember

Heute ist der Trag-eine-Saugglocke-als-Kopfbedeckung-Tag! Also wer sich den ausgedacht hat, der verfügt wohl über eine grenzenlose Fantasie und zu viel Freizeit. Und jede Person, die ihr heute mit einer Saugglocke auf dem Kopf seht, muss wohl vor Selbstbewusstsein strotzen. Vielleicht traut ihr euch aber auch selbst, diese einzigartige Hutmode auszuprobieren?

Wenn euch dieser Feiertag aber zu abgefahren ist, dann kann ich euch beruhigen, denn heute ist auch der Back-Plätzchen-Tag. Möglicherweise trifft das eher euren Geschmack. Und vielleicht hat der ein oder andere nach Home-Schooling oder Home-Office noch Lust, ein paar Plätzchen zu backen? Ansonsten tut es Plätzchen essen auch!

17. Dezember

Ich möchte euch heute dazu einladen, euch Gedanken darüber zu machen, was euch heute glücklich gemacht hat. War es ein gutes Wort? Die nette Geste eines Mitmenschen? Oder trotz des Lockdowns einfach mal ein paar Minuten allein zu sein? Vielleicht geht ihr heute mit einem geschärften Blick durch den Tag, um die wohltuenden Kleinigkeiten im Trubel des Alltags nicht zu übersehen. Ihr könnt auch eine kleine Liste schreiben, um euch diese am Ende des Tages noch einmal durchzulesen und euch an die schönsten Augenblicke des Tages zu erinnern. Bestimmt kommt mehr zusammen, als ihr erwartet!

16. Dezember

Ich möchte den Song „Wall In My Head“ aus dem Musical „Everybody’s Talking About Jamie“ mit euch teilen. Dieser Song ist besonders für mich, weil ich mich selbst darin wieder erkenne. Ich habe euch einige Verse mitgebracht:

It was something he said
Something he said
His words built a wall
A wall inside my head

Just one little thing
Didn’t mean that much to him
But it keeps building and building and building
This wall in my head
This wall in my head

[…]

So I keep climbing and climbing and climbing
This wall in my head, head, head
I’ll keep on climbing and climbing and climbing
This wall in my head, head, head
This wall in my head
This wall in my head

[…]

Den ganzen Song könnt ihr euch anhören unter https://youtu.be/7lup66yHm4g

15. Dezember

Heute ist Internationaler Tee Tag! Wusstet ihr nicht? Ich auch nicht. Doch das ist kein Grund, nicht dieses Jahr damit zu beginnen, ihn zu feiern. Nehmt euch im Laufe des Tages mal eine Viertelstunde Zeit und kocht euch eine Tasse Tee. Vielleicht findet ihr dazu noch das ein oder andere Plätzchen oder ein Stück Obst. Kuschelt euch in eine Decke ein, legt die Füße hoch, macht euch etwas Musik an – sei es Weihnachtsmusik oder wonach immer euch ist – und gönnt euch ganz bewusst eine kurze Pause vom Alltag. Das tut gut!

14. Dezember

Heute ist (endlich oder schon?) der Tag, an dem ich für die Weihnachtsferien nach Hause fahre. Ich habe mich zwar auch in Benediktbeuern zuhause gefühlt, aber in einigen Punkten kam Benediktbeuern nicht an Zuhause heran. Denn im Gegensatz zu Benediktbeuern ist Zuhause:

…da, wo die Luft nach nichts riecht

…da, wo das Besteck in der richtigen Reihenfolge einsortiert ist

…da, wo Einigkeit über den Artikel vor „Nutella“ herrscht

…da, wo jeder seinen festen Sitzplatz hat

…da, wo ich von meiner Schwester gepiesackt werde, bis mir die Lachtränen kommen

…da, wo man schon an den Schritten hört, wer gerade kommt

…da, wo man ohne Badelatschen duschen geht

…da, wo Oma heimlich Sachen versteckt

13. Dezember – Der dritte Advent

Die dritte Adventskerze möchte ich allen Eltern widmen, die sich für ihre Familie, und insbesondere für ihre Kinder, kein Weihnachtsfest in Hülle und Fülle leisten können. Bei denen am Heiligen Abend kein Festmahl aufgetischt werden kann und kein reich geschmückter Christbaum die Wohnung ziert. Ich wünsche all diesen Eltern, dass es ihnen gelingt, ihren Kindern trotz finanzieller Engpässe ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Den Kindern wünsche ich, dass ihnen nicht durch den Vergleich mit Anderen die Freude an dem Weihnachtsfest genommen wird, dass ihnen ihre Eltern ermöglichen. Ich lade euch dazu ein, heute an diese Eltern und ihre Familien zu denken, wenn ihr die dritte Kerze auf euren Adventskränzen entzündet.

12. Dezember

Heute möchte ich gerne ein Stück Kultur mit euch teilen. Vielleicht hat der ein oder andere von euch am Wochenende etwas Zeit und Lust, sich ein Musical anzusehen? Ich möchte euch das Musical „Everybody’s Talking About Jamie“ empfehlen, welches mich mit seinen tollen Songs in seinen Bann gezogen und mit seiner Botschaft berührt hat. „Stop waiting for permission to be you!“ – Höre auf, auf eine Erlaubnis, du selbst zu sein, zu warten. Das West End Musical beruht auf der wahren Geschichte von Jamie Campbell, einem 16 jährigen Schüler, dessen Traum es ist, eine Drag Queen zu sein. 2018 gewann das Musical den WhatsOnStage Award in der Kategorie „Best New Musical“. Ihr könnt es in voller Länge (2:23:14) und in Originalsprache (Englisch) auf YouTube ansehen: https://youtu.be/VLIl935aEvg

11. Dezember

Wem die letzten Tage nicht Kulturschock genug waren, der kommt heute vielleicht auf seine Kosten. Ich bin zwar nicht im Ausland, aber die Zeit in Bayern hält auch vieles Überraschende für mich bereit:

  1. Knödel – Wie bereits ausgeführt alles andere als meinen Erwartungen entsprechend.
  2. Dampfnudeln – Und was ist daran überhaupt Nudel?!
  3. Flädlesuppe – Wer isst denn bitte nicht alle Eierkuchen schon vor der Suppe auf?!
  4. Obazda – Definitiv eine kulinarische Bereicherung.
  5. Kräppelchen – Es gibt Leute, die keine Kräppelchen kennen!!!
  6. Knackwurst – Auch die ist offenbar nicht jedem ein Begriff.
  7. Prasselkuchen – Ich hätte nicht damit gerechnet, mal jemandem erklären zu müssen, was ein Prasselkuchen ist.
  8. Herrnhuter Sterne und Schwibbögen – Die sind zwar vielen bekannt, aber nicht namentlich, sondern erst, nachdem sie ein Bild davon gesehen haben.
10. Dezember

Passend zum gestrigen Thema möchte ich heute einen Song mit euch teilen, der mir außerordentlich gut gefällt: „Bloom“ von Astro. Ich bewundere, was für eine Ruhe der Song ausstrahlt. Damit passt er für mich sehr gut zur winterlichen Adventsstimmung. Natürlich ist Bloom auf Koreanisch. Man könnte vielleicht meinen, das wäre der Grund, warum ich den Song so liebe, aber weit gefehlt. Viel eher ist die Tatsache, dass der Song auf Koreanisch ist das einzige Problem, vor das mich der Song stellt. Denn es hält mich davon ab, leidenschaftlich mitzusingen. Aber das wird noch! Einen anderen Koreanischen Song habe ich schon nahezu komplett auswendig gelernt – auch wenn ich bei den meisten Versen keine Ahnung habe, was ich da eigentlich singe – und das schaffe ich bei Bloom auch noch! Das ist nur eine Frage der Zeit. Zum Song: https://youtu.be/NWvrQtGdzAU

09. Dezember

In der Mittelstufe habe ich mich dagegen entschieden, Spanisch zu lernen, weil ich es nicht ausstehen konnte, Vokabeln lernen zu müssen. Jetzt versuche ich, im Selbststudium Koreanisch zu lernen. Wie passt das zusammen?

Mit Koreanisch habe ich den wunderbaren Unterschied kennengelernt, der zwischen „lernen müssen“ und „lernen wollen“ besteht. In der Schule habe ich Sprachen gelernt, weil ich sie lernen musste. Da das Lernen von zwei Fremdsprachen außer Frage stand, erübrigte sich die Frage, ob ich das, was ich lernen muss, auch lernen will. Koreanisch hingegen hat mich erst durch seine Schrift, dann durch seinen Klang in seinen Bann gezogen. Innerhalb weniger Stunden lernte ich die Schrift zu lesen und zu schreiben. 40 Buchstaben. Das wäre wohl unter schulischen Bedingungen nicht so schnell gegangen. Der Schlüssel ist, das zu lieben, was man lernt. Dann saugt man im Handumdrehen 40 Buchstaben in sich auf und hat auch noch Spaß dabei. Alles was jetzt noch fehlt sind die Vokabeln und die lassen sich viel besser lernen ohne den Termin des nächsten Vokabeltests im Hinterkopf.

08. Dezember

Happy Pretend to be a Time Traveler Day everybody! Heute schon durch die Zeit gereist? Dieser Feiertag wurde 2007 erschaffen und ist… sagen wir mal besonders. Die Person von euch, die es schafft, heute jemanden davon zu überzeugen, ein Zeitreisender oder eine Zeitreisende zu sein, der bekommt einen Keks!

07. Dezember

Dank einiger Bollywood-Filme konnte ich von Benediktbeuern aus etwas in die indische Kultur eintauchen. Den Film „PK“ kann ich euch sehr empfehlen. Der Film handelt vom Außerirdischen PK, der auf der Erde landet und auf der Suche nach Gott, mit dem er noch ein Hühnchen zu rupfen hat, auf eine Journalistin trifft. Mit ihrer Hilfe lernt er die Erde kennen und versucht, die Fernbedienung für sein Raumschiff wieder zu bekommen. Der Film ist urkomisch, bedient das ein oder andere Klischee indischer Filme und ist obendrein noch religionskritisch. Der perfekte Film für Lachtränen! Falls der Film nicht in der Bibliothek zu finden sein sollte, dann gibt es ihn hier in Originalsprache mit Untertiteln: https://youtu.be/sSb-OtEtlVo

06. Dezember – Der zweite Advent

Am heutigen Sonntag sind zugleich der zweite Advent und der Nikolaustag. Die zweite Kerze auf dem Adventskranz möchte ich daher für alle Kinder entzünden, die keine Schuhe haben, die sie für heute heraus stellen konnten. Ich lade euch heute ein, an all die Kinder zu denken, denen es an Dingen fehlt, die für uns relativ selbstverständlich sind: Schuhe, frisch gewaschene Kleidung im Schrank, Essen auf Vorrat für die nächsten Mahlzeiten, ein Bad zu ihrer Verfügung, ein Rückzugsort, ein Adventskalender, vier Adventskerzen… Vielleicht möchtet ihr diese Kinder heute mit in euer Gebet nehmen oder an sie denken, wenn ihr die zweite Kerze auf eurem Adventskranz anzündet.

05. Dezember

Ich versuche mir vorzustellen, wie mein Alltag nun aussähe, wenn ich wie geplant Anfang September nach Indien hätte ausreisen können. Wie viel Hindi würde ich vielleicht schon verstehen und sprechen können? Welche Menschen hätte ich inzwischen kennen gelernt und wie viele neue Freundschaften geknüpft? Würde ich indisches Essen mit seiner Schärfe genießen oder würde es mir den Rachen verbrennen?

Und was habe ich stattdessen bisher erlebt? Ich bin in eine WG mit 25 mir anfangs komplett unbekannten Jugendlichen gezogen. In den täglichen Seminaren habe ich mich mit nachhaltiger Entwicklung und Menschenrechten auseinandergesetzt. Ich habe selbst ein Seminar gehalten. Im Praktikum habe ich auch neue Leute kennengelernt: Jugendliche und junge Erwachsene, die im Caritas-Don Bosco Werk in Würzburg ihre Ausbildung machen, die Betreuer im Internat und die Würzburger Salesianer. All diese Begegnungen waren eine große Bereicherung für mich. Ich habe mir neue Kompetenzen angeeignet, wie Selbstführung und die Fähigkeit, in nicht vorhergesehenen stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren und auf mein eigenes Urteil zu vertrauen. Und ja… letztendlich habe ich natürlich auch gelernt, meine Wäsche selbst zu waschen. So habe ich bisher doch viel gelernt, obwohl ich nicht nach Indien ausreisen konnte.

Für die Ermöglichung all dieser Erlebnisse und Erfahrungen gilt mein herzlicher Dank dem Team von Don Bosco Volunteers. Sicherlich stehen mir in den kommenden Monaten noch viele bereichernde Erfahrungen bevor, die ich mit Spannung erwarte. Natürlich möchte ich euch auch dann weiter auf dem Laufenden halten. Für morgen wird es schwer, einen Nikolausstiefel auf meinen Blog zu stellen. Und wer weiß, ob der Nikolaus überhaupt einen Internetanschluss hat… Wenn allerdings ihr – als kleine Nikoläuse – mich für meinen Einsatz als Freiwillige mit einer Spende unterstützen möchtet, dann bin ich euch dafür von Herzen dankbar!

04. Dezember

In Indien leben etwa zweieinhalb Tausend Salesianer Don Boscos. Diese betreiben eine Vielzahl an Projekten, überwiegend Straßenkinderprojekte mit dem Ziel, den Kindern das Kindsein zu ermöglichen, indem man ihnen ein Zuhause bietet. So müssen sich die Kinder nicht von früh bis spät darum sorgen, ihr Überleben zu sichern. In den salesianischen Projekten bekommen die Kinder und Jugendlichen einen Zugang zu Schulbildung und die Möglichkeit, eine Berufsausbildung abzuschließen. Damit werden die jungen Menschen auf ein Leben in Selbstständigkeit vorbereitet. Allein in Vijayawada – wo ich meinen Freiwilligendienst leisten würde – gibt es zahlreiche Projekte wie Shelter, Projekte für Drogenabhängige und Schulen. Die Salesianer gehen in die Slums, um die Kinder abzuholen und in die Schule zu bringen. Oftmals muss ebenfalls Überzeugungsarbeit bei den Eltern geleistet werden, da diese häufig selbst nicht in den Genuss eines Schulbesuchs gekommen sind und dem entsprechend die Notwendigkeit der Schulbildung für ihre Kinder nicht sehen.

03. Dezember

Für den Auslandsfreiwilligendienst, den ich absolviere, arbeitet Don Bosco Volunteers mit dem „weltwärts“-Programm zusammen. weltwärts ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Seit 2008 haben junge Erwachsene im Alter von 18 bis 28 Jahren in diesem Programm die Möglichkeit, Entwicklungszusammenarbeit zu leisten. Das weltwärts-Programm hat seit seiner Gründung rund 41.000 jungen Erwachsenen wichtige Impulse für zivilgesellschaftliches Engagement gegeben. In Entwicklungsprojekten in Afrika, Lateinamerika, Südosteuropa und Asien – wo ich jetzt in Indien wäre – bietet weltwärts den Freiwilligen die Gelegenheit zum interkulturellen Austausch und fördert so Achtung, Toleranz und die Völkerverständigung. Das BMZ fördert den Freiwilligendienst im weltwärts-Programm finanziell zu bis zu 75% und trägt dadurch maßgeblich zur Ermöglichung meines Engagements als Volontärin bei.

02. Dezember

Die Salesianer Don Boscos sind mit rund 15.300 Mitgliedern aus 132 Nationen die zweitgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche. In der Nachfolge des Wirkens Don Boscos ist die Don Bosco Familie als weltweite Bewegung entstanden. Unter diesem Namen setzten sich Ordensleute und Laien, Haupt- und Ehrenamtliche, Christen und Nichtchristen für die Zukunftsperspektiven junger Menschen ein. Dieses globale Netzwerk bietet auch Don Bosco Volunteers viele Einsatzbereiche. Don Bosco Volunteers bietet jungen Menschen im einjährigen Freiwilligendienst die Gelegenheit, sich für junge Menschen – vorwiegend benachteiligte Kinder und Jugendliche – zu engagieren. Nicht Beobachter der Welt zu sein, sondern anzupacken und mitzugestalten. Das ist mit Don Bosco Volunteers sowohl im Inland, als auch in über 90 Ländern Asiens, Afrikas, Südamerikas und Osteuropas möglich. Und mein Freiwilligen-Jahrgang leistet eben einen Auslandsfreiwilligendienst im Inland – den Umständen verschuldet…

01. Dezember

Euch ist ja bekannt, dass der Träger meines Freiwilligendienstes „Don Bosco Volunteers“ ist. Aber wisst ihr auch, wer Don Giovanni Bosco überhaupt war? Giovanni Bosco wurde 1815 in Becchi bei Turin (Italien) geboren. Im Alter von neun Jahren hatte Don Bosco seinen Berufungstraum. Er träumte von einer Begegnung mit Jesus Christus, welcher ihm seinen künftigen Weg als Erzieher und Priester wies. 1841 wurde Don Bosco in Turin zum Priester geweiht. Dort baute er in den Folgejahren das salesianische Jugendwerk auf. 1859 gründete er die „Gesellschaft des heiligen Franz von Sales“, den er für seine Güte und Menschenfreundlichkeit verehrte -die heutigen „Salesianer Don Boscos“.

Unter dem Motto „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ widmete er sein Leben den jungen Menschen, die unter den Begleiterscheinungen der Industrialisierung litten. Als „Anwalt der Jugend“ begleitete er junge Menschen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen und auf dem Weg zum Erwachsensein. Er teilte die Freizeit mit ihnen und gab ihnen eine Heimat. Sein revolutionärer Erziehungsstil setzte darauf, dass in jedem jungen Menschen ein guter Kern stecke, den es freizulegen gelte. So wollte er die Jugendlichen mit Vernunft, Liebe und Religion zu verantwortungsvollen Bürgern und guten Christen erziehen. Am 31.01.1888 starb Don Bosco in Turin. Papst Pius XI. sprach ihn 1929 selig und zu Ostern 1934 heilig.

30. November

Jetzt dauert es nur noch einen Monat bis zum Jahreswechsel und damit dem Ende dieses verrückten Jahres, das gefühlt im März stehen blieb. Für einige Menschen ist der nahende Jahreswechsel ein Anlass, um sich Neujahrsvorsätze zu überlegen. Lange fand ich, das sei ein seltsamer Brauch, doch inzwischen finde ich die Idee recht sinnvoll. In den vergangenen Jahren hatte ich mehr oder weniger das Jahresziel, auf meinen Schulabschluss hinzuarbeiten, doch jetzt nach dem Abitur ist dieses Ziel erfüllt. Was nehme ich mir also für das Jahr 2021 vor?

Ich glaube, ein mehr oder weniger konkretes Ziel kann Orientierung für das anstehende Jahr geben. Wo möchte ich mich in einem Jahr sehen? Wie konkret kann ein Ziel sein, wenn man momentan praktisch nur auf Sichtweite planen kann? Wird ein Ziel, welches ich mir jetzt setze, bis Ende kommenden Jahres, durch welche Infektionsschutzmaßnahmen auch immer, überhaupt erreichbar sein? Den Dezember möchte ich nutzen, um mir darüber Gedanken zu machen. Wie sieht es bei euch aus? Macht ihr euch Neujahrsvorsätze?

29. November – Der erste Advent

An den Adventssonntagen sitzen bestimmt viele von euch beim Schein der Adventskerze(n) zusammen und genießen ein gemütliches Kaffeetrinken mit der Familie. Zum ersten Mal seit elf Monaten werden wieder die Advents- und Weihnachtslieder angehört und während der Tisch mit Gebäck und warmen Getränken gedeckt wird, gibt es vielleicht beim ein oder anderen eine Diskussion, welche Kerze als nächstes angezündet werden soll. Die Kerze gegenüber der zuletzt angezündeten oder sollen die Kerzen lieber der Reihe nach in Uhrzeigersinn entzündet werden? Doch sehen wir die Adventskerzen mal nicht als Streitobjekt, sondern messen wir ihnen eine größere Bedeutung zu. Ich lade euch ein, an jedem Adventssonntag das Licht und die Wärme, die die Kerzen in eure Wohnungen bringen, gedanklich an andere weiter zu geben.

Ob beim Anzünden der ersten Adventskerze oder im Gebet, lasst uns heute am ersten Advent an all jene denken, die in ihren Köpfen aus verschiedensten Gründen keinen Raum für vorweihnachtliche Besinnlichkeit haben. Auf dass auch die Menschen, denen auf Arbeit oder in der Schule vor nahenden Fristen beinahe der Kopf platzt oder denen die Sorgen durch die Pandemie keine Ruhe lassen, den Advent als eine Zeit der Entspannung und der Freude erleben können. Ich wünsche euch allen einen schönen ersten Advent und in den kommenden Wochen viel Freude mit meinem Adventskalender!

  1. Christiane

    Liebe Elisabeth,
    nach der besonderen Relevanz des Liedes „Wall in my head“ aus dem Musical „Everybody’s Talking About Jamie“ möchte ich Dich gern fragen und bin schon jetzt auf Dein Erzählen gespannt. Auf jeden Fall teile ich Deine Freude an Musik und Texten und bin Dir dankbar für „unseren Abend“, an dem Du mir das Musical nahe gebracht hast!
    Eine Aufführung davon zusammen mit Dir in einem Theater des Londoner West End zu erleben, das fänd ich traumhaft schön!

  2. Felix

    Guter Adventskalender! Gefällt mir!
    Dein Felix

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