Bevor ich mit meinem eigentlichen Blogthema beginne, möchte ich kurz etwas über die Tropenkrankheit Malaria erzählen. Malaria wird durch Moskitostiche übertragen. Es gibt verschiedene Arten von Malaria, in Ghana herrscht vor allem die gefährlichste Art, nämlich Malaria Tropica. Diese kann ohne Behandlung tödlich sein. Wer aber Symptome, wie Fieber, Schwachheit und Appetitlosigkeit ernst nimmt, kann früh genug Medikamente bekommen und muss sich eigentlich keine Sorgen machen. Ein bisschen nervig an Malaria ist, dass es im Blut ist, sobald man es hat. Heißt es bricht einige Zeit später oder bei Immunschwäche aus. Aber auch dann helfen die passenden Medikamente. Außerdem ist die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, das heißt, mit malaria-infizierten Menschen kann man ganz normal umgehen.

Wie ich auf dieses Thema komme? Ich hatte vor kurzem Malaria. Beim ersten Ausbruch ist Malaria immer am heftigsten, weil unser europäisches Immunsystem nicht daran gewöhnt ist. Deshalb hat mich die Ärztin auch gleich im Krankenhaus behalten und ich kam in den „Genuss“ von drei Nächten im Krankenhaus.Und da wären wir bei meinem eigentlichen Blogthema – das Krankenhaus. Ich will jetzt einfach mal so die Besonderheiten herauspicken.

Essen und Trinken

wird hier von den Angehörigen gebracht, was wir Obrunis natürlich nicht wussten. Zum Glück ist vor dem Krankenhaus ein Street-Food-Stand. Somit war mein erstes Abendessen sicher und auch sonst musste ich mir wenig Sorgen um die Verpflegung machen, weil meine Mitvolontäre sich super um mich gekümmert haben. An dieser Stelle auch ein fettes Danke, ohne sie hätte ich mich nur von Infusionen ernährt. Sogar unsere Köchin hat mich besucht und  dann ist mir bewusst geworden, wie wertvoll es ist, Familie zu haben. Hier in Afrika hat Familie einen ganz anderen Stellenwert, hier kennt man keine alleinlebenden Senioren, die auf die Pflegekräfte im Krankenhaus angewiesen sind und das gefällt mir sehr gut.

Unsere Köchin Veida besucht mich.

Krankenzimmer

Hier im Krankenhaus gab es zwei Zimmer, eins für Kinder und eins für Erwachsene mit jeweils 15 Betten – und bringt es dich um? – Nein, ganz im Gegenteil, es wird einem nicht langweilig und man merkt vielleicht, dass es einem doch ganz gut geht, so im Vergleich zur Bettnachbarin, die nichts zu sich nehmen kann, ohne alles zu erbrechen.

Toiletten

Es gibt drei Klokabinen auf dem Gang, wovon eine verstopft war. Aber es hat gereicht und alle waren glücklich, eine Toilette benutzen zu können. Wenn wir schon beim Thema sind: Für Klopapier ist der Patient auch selber zuständig. – Wussten wir davor auch nicht… Also die erste Nacht mussten Taschentücher herhalten. Aber es hat auch echt einen Vorteil, wenn man sein Klopapier selber mitnimmt – es ist (wenn man darauf achtet) nie aus.

Pflege – das Wichtigste im Krankenhaus

Hier gibt es ca. fünf Krankenschwestern für 15 Patienten. Für jeden Schmerz, den sie dir zum Beispiel beim Infusion wechseln zufügen, kommt ein „Sorry“. Außerdem checken sie ständig Blutdruck, Fieber und Puls und kommen sofort, wenn jemand ruft. Es gibt keine Klingeln. Die braucht es auch gar nicht, denn die Krankenpfleger haben ihr Büro im Krankenzimmer. Praktisch für die Patienten, weil sie sofort zur Stelle sind und man sich Strom für Klingeln spart. Alle Krankenschwestern, die ich getroffen habe, waren sehr lieb und erinnern sich immer noch an mich. (Gut, es war auch schon die nächste Woche als ich nochmal ins Krankenhaus kam, zum Glück nur als Besucher, weil es einen unserer Österreicher erwischt hat.)

Ich hab mich in den vier Tagen im Krankenhaus sehr, sehr wohl gefühlt (abgesehen davon, dass ich krank war).Ich war zwar am Anfang etwas überrascht, wie das Krankenhaus einfach bisschen anders ist, aber es funktioniert und das ist die Hauptsache!

Bis zum nächsten Mal,

eure Magdalena