Auch wenn die Festtage inzwischen schon etwas zurückliegen, möchte ich trotzdem gerne darüber berichten. Ich kam einfach bisher noch nicht dazu.

Eingeleitet wurde das Weihnachtsfest in der Woche vorher, durch einen kleinen Christkindlmarkt am Gelände der Kirche. Dafür haben Sarah und ich, am Wochenende vorher, ein Plätzchen-Massenproduktion gestartet, damit auch die verkauft werden können. Insgesamt war der Markt nicht besonders spektakulär, aber es war jeden Abend ganz gemütlich dort ein oder mehrere Glühwein zu trinken und Montenegrinische Speisen vom Grill zu essen.

Am 22. Dezember war dann auch die Weihnachtsvorstellung vom Zirkus. Da ich bisher vom Zirkus nur wenig mitbekommen hatte, war ich echt überrascht, wie viele Kinder im Zirkus mitmachen und es war eine sehr schöne Show.

Der 24. Dezember hat für uns dann relativ entspannt ausgesehen. Da wir nirgends zum Essen eingeladen waren, habe ich mir ein Weihnachtsmenü ausgedacht. Eigentlich sollte es Ente geben, die habe ich aber nirgends bekommen. Deshalb ist es dann Roastbeef mit Rosmarinkartoffeln, grünen Bohnen und einer Rotweinjus geworden. Mit dem Kochen war ich auch fast den ganzen Tag beschäftigt. Zwischendurch haben wir noch Weihnachtslieder gesungen und schonmal unsere Koffer gepackt. Um 24 Uhr war dann die Christmette, die durch ein kurzen Krippenspiel eingeleitet wurde. Ich habe auch wieder Gitarre gespielt, was etwas nervenzehrend war, da der Chor immer nur den Text und keine Noten bekommt und somit die Einsätze oft außerhalb vom Takt sind und man sich immer anpassen muss. Danach gab es natürlich noch einen Glühwein.

Am nächsten Tag mussten wir dann auch schon sehr früh wieder aus dem Bett, weil um 10:20 Uhr schon unser Flug nach Ljubljana zum Taizé-Europatreffen ging. Wie in einem anderen Beitrag schonmal angesprochen, sind im November zwei Freiwillige durch den Balkan gereist um Werbung für das Taizé-Treffen in Ljubljana zu machen. Dieses findet jedes Jahr über Silvester statt und ist jedes Mal an einem anderen Ort.

Das eigentliche Treffen ging erst am 28. los. Man kann aber auch schon früher anreisen um bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich habe mich für die Arbeitsgruppe Essensausgabe gemeldet. Untergebracht war man die ganze Woche in Gastfamilien, was für mich eine neue, aber echt schöne Erfahrung war.

Ich war zusammen mit einer Österreicherin in einer jungen Familie mit zwei kleinen Kindern, einem Hund und einer Katze untergebracht. Unsere Gasteltern, die Deutsch und Englisch gesprochen haben, waren wirklich supernett und haben uns sehr herzlich empfangen. Einzig und allein die Katze fand es nicht so toll, dass wir ihr Wohnzimmer belegt haben und hat uns die ersten beiden Nächte etwas wachgehalten. Danach hat sie sich aber an uns gewöhnt.

Die Woche über war dann dreimal am Tag Gebet und dazwischen Freizeit bzw. für mich Nachmittags immer “Arbeit” bei der Essensausgabe. Da ich mich aber mit den anderen Freiwilligen bei der Essensausgabe sehr gut verstanden habe, hat die Arbeit echt Spaß gemacht. Insgesamt hat es mal wieder gut getan andere Gleichaltrige zu treffen, was ich in Montenegro gerade eher selten habe, und auch einfach mal wieder mit Leuten Deutsch reden zu können. Beim Rückweg konnten wir dann mit der Gruppe, die aus dem Projekt in Podgorica angereist ist, im Auto zurückfahren.

Jetzt wo wir wieder hier sind, ist der Alltag aktuell ein etwas anderer. Da aktuell Schulferien sind, find grundsätzlich kein Unterricht statt. Außerdem wird die Ferienzeit genutzt um das Oratorium, also das Jugendzentrum, zu renovieren. Dort ist aktuell jeden Vormittag unsere Hilfe gefragt: Boden rausreißen, aufräumen, streichen… Diese handwerklichen Arbeiten machen mir richtig Spaß! Zusätzlich dazu ist jeden Tag nachmittags Training, wo ich inzwischen, durch einen neuen zusätzlichen Trainer und durch meine stetig wachsenden Sprachkenntnisse mehr eingebunden bin.