sind sehr gut! Ich bin zurzeit noch eine Woche in Quito, da wir uns hier um das Visum kümmern und meine Mitvolontärin Johanna noch einen Spanischkurs besucht. Uns beiden gefällt die Stadt und die Stimmung hier sehr gut!

Die Arbeit hat noch nicht begonnen und meine einzigen festen Programmpunkte sind desayuno (Frühstück), almuerzo (Mittagessen) und cena (Abendessen).

Zum Frühstück gibt es jeden Tag leckeren frisch gepressten Saft, viel verschiedenes Obst, wie zum Beispiel Pitahayas und Granadillas, und weiße Brötchen. Das Mittag- und Abendessen sagt mir leider nicht so zu, da es zum Reis (der bei keiner Mahlzeit fehlen darf) jedes Mal Fleisch oder Meeresfrüchte gibt, die ich schon in Deutschland eher gemieden habe. Ich probiere tapfer alles, muss aber leider dennoch oft etwas liegen lassen.

Die Menschen hier sind super nett. In dem Casa Inspetoría Salesania, in dem wir untergebracht sind, leben viele Padres aber auch andere MitarbeiterInnen von Don Bosco. Es ist das große Zentrum von Don Bosco in Ecuador. Keiner von den hier lebenden spricht Englisch, aber alle sind sehr offen und quatschen uns gerne an. Wenn sie merken, dass wir etwas nicht verstehen, probieren sie es anders zu formulieren oder wiederholen es noch einmal langsamer. Ich bin sehr positiv überrascht, von meinen Schulspanischkenntnissen, mit denen ich hier wider Erwarten wirklich viel anfangen kann. Ich verstehe das Meiste und traue mich sogar Rückfragen zu stellen. Auf der Straße frage ich Leute auf Spanisch nach dem Weg oder erkläre dem Portier auf Spanisch, wohin ich gehe. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber es freut mich sehr, dass ich so leicht über meinen Schatten springen konnte und mich traue zu reden, da ich ganz klar viele Grammatik- und auch Vokabularfehler mache.
Was mich ebenso überrascht, ist mein Sicherheitsgefühl. Bevor ich hier war, las ich in vielen Büchern, dass man nicht alleine herum laufen sollte, gerade als so unverwechselbar deutsch Aussehende wie ich, da man so schnell ausgeraubt werden würde. Die Padres hier sagten uns jedoch, dass wir jederzeit alleine rumlaufen dürfen, nur nicht wenn es dunkel ist. Und Johanna und mir erging es ähnlich: Bei unserem ersten Ausgang waren wir noch sehr bedacht darauf, alles um uns herum im Blick zu behalten und ja nicht aufzufallen. Inzwischen fühlen wir uns sehr viel wohler. Natürlich achten wir nach wie vor darauf, nicht unser Handy oder unser Geld offen zu zeigen und passen nach wie vor auf, wo wir lang laufen, allerdings haben wir nicht das Gefühl, jedem gegenüber misstrauisch sein zu müssen. In den Straßen, in denen wir uns bewegen, ist zudem so viel los, dass man vermutlich immer jemanden finden würde, der einem hilft, wenn etwas passiert.

Der Verkehr ist vermutlich die Sache, an die ich mich am Meisten gewöhnen muss. Erste Regel: Autos haben immer Vorfahrt! Es gibt lediglich Ampeln für Verkehrsfahrzeuge, jedoch keine für Fußgänger. Man stellt sich an den Straßenrand und beobachtet den Verkehr so lange, bis man eine Lücke entdeckt, durch die man durch kann. Manchmal kommt es auch vor, dass ein Auto dich vorgehen lässt, dann stehst du jedoch mitten auf der Straße und musst erst noch den Gegenverkehr durch lassen, bevor du auf der anderen Seite ankommst. Die Busse halten nicht an den Haltestellen, sondern fahren langsam daran vorbei und die Leute springen und klettern im Fahren in den Bus. Es wird viel gehupt, aber dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass der Verkehr sehr aggressiv ist. Es fährt einfach jeder, wo Platz ist 🙂

Insgesamt fühle ich mich sehr wohl! Mir macht es Spaß, Spanisch zu lernen, ich verstehe mich sehr gut mit Johanna und den anderen Menschen um mich herum und ich kann jeden Tag etwas Neues entdecken, was ich vorher noch nicht gesehen habe!