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Meine Erfahrungen als Don Bosco Volo in Vijayawada, Indien

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Anfangs ist alles neu

Jetzt bin ich schon zwei Monate in Indien und hab immer noch keinen Blog Beitrag geschrieben. Jetzt wird es aber höchste Zeit. Es kommt mir noch gar nicht so lange vor. In der Zeit habe ich mich hier inzwischen schon gut eingelebt und es hat sich eine Art Alltag entwickelt. Doch fangen von vorne an.

Ankommen und die erste Woche

Anna und ich sind am 11. September gut gelandet. Die Sorge, dass wir den Father nicht finden können, der uns in Vijayawada am Flughafen abholen sollte, war schnell erledigt, als wir festgestellt haben, wie winzig der Flughafen ist und wir die einzigen Weißen im Flugzeug waren. So waren wir ziemlich leicht zu finden. Wir sind todmüde in der Volunteers Flat angekommen. Dort haben uns die anderen, damals noch 10 aus Deutschland und Österreich, Volontäre empfangen und wir sind einfach nur ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag hatten wir Zeit uns etwas einzurichten und die anderen etwas besser kennenzulernen. Es ist doch ausgesprochen praktisch Leute zu haben, die schon länger hier sind und einem einiges erklären und zeigen können.

Die folgenden eineinhalb Wochen haben Johanna, Emma (zwei deutsche Volos, die am gleichen Tag wie wir angekommen sind), Anna und ich in verschiedene Projekte von Navajeevan Bala Bhavan gezeigt bekommen.
Wir waren bei einer Sozialarbeiterin dabei, die Aufklärungsmeetings und Kinderparlamente in den unterschiedlichen Slums von Vijayawada hält, bei Streetworkerinnen die Kinder aufspüren, die nicht zur Schule gehen, ihre Daten aufnehmen und die Eltern versuchen davon zu überzeugen, ihre Kinder in die Schule zu schicken und nicht betteln zu schicken oder die Mädchen schon mit vierzehn Jahren zu verheiraten. Wir haben uns den Shelter angeschaut, der sozusagen die Erstaufnahmestelle für die Kinder ist, das Chiguru (dort werden die Kinder innerhalb von sechs Monaten auf die Regelschule vorbereitet) haben uns zwei Volos die schon dort gearbeitet haben gezeigt und das Deepa Nivas (dort leben 70 Jungs, die auf Regelschulen gehen) haben wir auch angeschaut.

Mein Projekt

Danach haben wir uns auf die unterschiedlichen Projekte aufgeteilt. Ich und Viola (eine Mitvolontärin aus Wien) haben mich für Deepa Nivas entschieden. Dort übernehmen wir Abends die Studytime von den kleinen Jungs. Helfen also etwas mit den Hausaufgaben, schauen, dass niemand sich bei Raufereien ernsthaft verletzt, spielen mit ihnen und malen zusammen. Sonntags haben die Jungs keine Schule. Da sind wir den ganzen Tag da und spielen ganz viel. Sei es Volleyball, Fangen, eine Art Völkerball, Klatschspiele, Tiere nachmachen oder Murmeln.
Da ich am Vormittag nichts zu tun habe, habe ich mich den Chiguru Volontären angeschlossen und unterstütze sie bei ihrem Englisch und Mathe Unterricht Vormittags und der Music-Lesson am Nachmittag, die aus ganz viel Tanzen und singen besteht. (zu den Projekten in denen ich arbeite werde ich noch Genaueres schreiben).

Wie lebt es sich sonst so?

Das Zusammenwohnen mit den anderen Volos klappt echt super. Am Wochenende unternehmen wir öfter was zusammen, sei es zusammen Kaffee trinken gehen, Billiard spielen, Schmuck kaufen, Früchte am Fruit Market kaufen, ins Kino gehen, Saree shoppen gehen,….
Wir haben auch schon ein paar Bekanntschaften mit Inder*innen außerhalb der Projekte gemacht.

Generell musste man sich dran gewöhnen, dass ständig Inder*innen mit einem Fotos machen wollen, da wir wohl so ziemlich die einzigen Weißen in Vijayawada sind (jedenfalls hab ich in meiner ganzen Zeit erst zwei andere Weiße gesehen). Somit stellen wir eine gewisse Kuriosität da. Man sagt also kurz woher man kommt, wie man heißt, warum man da ist und macht kurz ein Foto. Mehr lässt die Sprachbarriere oft auch gar nicht zu.

Sprache

Die Sprache die in den Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana gesprochen wird ist Telugu. Einige können etwas Englisch. Man versucht sich also mit den paar den eigenen sehr beschränketen Telegukenntnissen, sehr einfachem Englisch, Händen und Füßen zu verständigen. Herauskommen Sätze wie: „No, me no drawing master. కూర్చోండి (setz dich). You draw. Phone giving?“ Meine Hoffnungen mein Englisch in diesem Jahr zu verbessern hab ich erstmal aufgegeben, da ich mit einem ganz katastrophalen Englisch wiederkommen werde. Meistens funktioniert es dann aber doch recht gut mit der Verständigung. Gerade im Deepa Nivas, da die Jungs dort schon länger auf eine Schule gehen und dort Englisch lernen.

Essen

Wir essen meistens in den Projekten oder im Headquarter von unserer Organisation, das 5 Gehminuten von unserer Flat entfernt ist. Da gibt es dann immer Reis mit unterschiedlichen Currys und Soßen. Morgens, mittags und abends. Manchmal essen wir auch Streetfood oder kochen uns auf unserer Herdplatte in der Flat etwas selbst, wenn wir mal keinen Reis essen wollen.
Allgemein ist das Essen aber sehr lecker. An die Schärfe hab ich mich inzwischen auch gewöhnt und das Essen mit der rechten Hand war schnell gelernt.

Klima

Das Klima ist gerade sehr angenehm. Als wir ankamen war noch raining season. Da wurde ich immer mal wieder pitschnass, weil es, wenn es regnet, immer kurz extrem schüttet. Jetzt ist aber Winter. Das heißt zwischen 20 und 30 Grad. Gegen Abends muss man sich aber auch mal einen Pulli anziehen, weil es durchaus frisch werden kann.

Alles in allem geht es mir hier echt gut. Ich habe mich hier gut eingelebt und es hat sich inzwischen eine angenehme Art von Alltag entwickelt. In den Projekten kennt man inzwischen die Kinder, man weiß, was gerechte Preise sind für TucTuc und Waren sind, kennt sich etwas aus und weiß, wo man was findet.

Schaut doch auch gerne bei den Blogs von Anna und Samuel vorbei.

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Thema von Anders Norén.