Franzi in Benin

Ein Jahr im Projekt der Don Bosco Schwestern

Laufen, Dribbeln, Schwitzen und Unterrichten

Ein bisschen Sport muss sein….

Das Basketballtraining…

Schon seit einiger Zeit verspürte ich das Verlangen in meiner Freizeit ein wenig mehr Sport zu treiben. Im Januar 2017 wurde dieser Gedanke auch endlich in die Tat umgesetzt, indem wir vier Volontärinnen uns gemeinsam auf die Suche nach einer Sportmannschaft machten. Und so wurden wir auch schnell fündig:

„Ring, Ring!“, klingelt am Samstagmorgen mein Wecker. Es ist 6.30 Uhr, eigentlich könnte ich ja noch eine ganze Weile im Bett liegen bleiben und vor mich hindösen, wäre da nicht unser Meeting am Stade de l’Amitie (Einem Fußballstadion in Cotonou). Dort beginnt nämlich um Punkt 7.00 Uhr das Basketball Training, bei dem Anna, Vroni, Nathi und ich seit einigen Wochen teilnehmen. Und wir sind keineswegs die Einzigen Verrückten, die auf die Idee kommen am Samstagmorgen Sport zu treiben. In dieser frühen Stunde trifft sich nämlich gefühlt ganz Cotonou auf dem großen Platz vor dem Stadion, um Fußball, Handball oder Basketball zu spielen, Karate zu machen, oder den Körper bei Gymnastikübungen zu lockern.
Zu meinem Bedauern habe ich dort bisher noch keine Volleyballgruppe gesehen…

Doch auf der anderen Seite lerne ich nun eine neue Sportart, die mir vor ein paar Wochen noch ziemlich zuwider war: Das Basketball. Das Training macht mir nun von Mal zu Mal mehr Spaß und ich treffe sogar dann und wann einen Korb. Auch wenn es zuweilen zu kleinen Frustrationen kommt, weil ich an der guten Abwehr meines Gegenübers scheitere, helfen mir meine Mitspieler mit aufmunternden Worten immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.
 Der Trainer vom Stade war sofort ganz Ohr, als wir ihm erklärten, dass wir gerne die Grundzüge des Basketballs lernen wollten. Sogleich schlug er uns vor auch abends unter der Woche zu trainieren.
 So treffen wir uns nun zweimal in der Woche auf dem großen Sportplatz der Laura Vicuna Schule, direkt neben unserer WG. Über dieses Angebot waren wir natürlich sehr glücklich und sind nun mit vollem Elan beim Training dabei. Für mich ist der Sport wirklich ein guter Ausgleich von der Arbeit, wo ich den Kopf freibekomme und sich meine Gedanken setzen können.
An den trainingsfreien Tagen bete ich nun immer öfters beim abendlichen Rosenkranzgebet bei den Schwestern mit, was eine weitere Möglichkeit ist zur Ruhe zu kommen und nachdenken zu können.

Basketballmatch am Stade de l'Amitie

Basketballmatch am Stade de l’Amitie

Am letzten Wochenende organisierte unser Coach ein kleines Match auf dem Basketballplatz vor dem Stadion. Wir Volontäre spielten gegen vier beninische Mädels und wurden jeweils von einer Gruppe Jungs gecoacht und angefeuert. Bei diesem Spiel war es überhaupt nicht wichtig wer am Ende gewann, sondern viel mehr stand das Miteinander beim Sport im Vordergrund. Mit dem Schlachtruf: “Auf geht`s Mädels, pack mas an!“ konnten wir das Spiel nach 4 mal 10 Minuten hin und her rennen für uns entscheiden. Nach den Mädels waren dann die Jungs an der Reihe und wir feuerten dieselben Jungs an, die uns vorher gecoacht hatten 🙂 Am Ende waren alle verschwitzt, aber glücklich!!
Zur Feier des Tages hat uns der Trainer mit ein paar weiteren Basketballspielern zum Essen eingeladen, wo wir gemeinsam kochten. Bei Spätzle, Kaiserschmarren und ein paar kühlen Getränken ließen wir den sportlichen Tag auf der Dachterrasse ausklingen. Bei so viel sportlicher Betätigung schmeckt das Essen doch auch gleich viel besser 🙂

 

Freundschaft schließen beim Don Bosco-Lauf

Vor dem Lauf...

Vor dem Lauf…

Am 28.01. klingelte der Wecker noch eine Stunde früher, denn für den etwa 4 Kilometer langen Don Bosco Lauf trafen sich alle Beteiligten schon um 6.30 Uhr vor dem Jugendzentrum für Sport in Cotonou. Und wer war zum ausgemachten Treffpunkt da? Lediglich die Volontäre und die Präaspirantinnen (Das sind die angehenden Novizinnen der Schwestern). Mit diesen Mädels, die nur ein paar Jahre älter sind als ich, habe ich mich inzwischen richtig gut angefreundet und durch den Don Bosco Lauf sind wir uns noch ein Stückchen nähergekommen. Nachdem wir zwei Stunden gewartet hatten, waren auch endlich alle Teilnehmer am Treffpunkt angelangt, die Startnummern vergeben und ein Teil der öffentlichen Straße für uns Läufer freigehalten. Es konnte also losgehen!! Aber wo waren denn eigentlich die anderen Läuferinnen? Ich sah nämlich nur 50 andere Jungs… Letztendlich blieb die weibliche Beteiligung zum größten Teil an den Präaspirantinnen und Volontären hängen.
 Ich joggte neben den Autos und Motorrädern vorbei, hielt zwischendrin an, um ein paar Schlücke zu trinken und kam von oben bis unten verschwitzt, aber Stolz ins Ziel  🙂 Den Sieg teilten wir uns ganz freundschaftlich unter Präaspirantinnen und Volo’s auf, denn Vroni gewann den 1. Platz, Regina (Präaspirantin aus Togo) den 2.Platz und ich freute mich über den 3. Platz.  Aber das war am Ende sowieso nebensächlich! Am selben Abend noch feierten wir bei Chips, Schokolade und Bissap, alle tollen Läuferinnen die es ans Ziel geschafft haben  🙂 Bei einer netten Runde Activity wurde viel gelacht und unsere Gemeinschaft gestärkt!

Und danach!!

Und danach!!

Kurz nach unserer Rückkehr von Sambia machten wir zusammen mit den Schwestern und den Präaspirantinnen einen Ausflug zum Strand, wo wir zusammen Volleyball spielten und am Wasserrand plantschten  🙂 Durch diese gemeinsamen Erlebnisse sind wir inzwischen wirklich gute Freundinnen geworden!

Alle nass, welch eine Abkühlung :))

Alle nass, welch eine Abkühlung :))

 

Kleine Veränderung im Arbeitsalltag:
An zwei Vormittagen arbeite ich nun seit Ende Januar in der Vorschule in Hindé,
 einem der vier Espace Eveils. Die Arbeit dort macht mir großen Spaß, da ich bei der Unterrichtsgestaltung sehr viel mithelfen darf. Um halb neun, nachdem so langsam alle Kinder eingetrudelt sind, fängt für die „große Sektion“ (4-5-jährige Kinder) der Unterricht an. Nach eineinhalb Stunden werden die Großen von ihren Eltern abgeholt und die „kleine Sektion“ (3-4-järigen) beginnt. Zum Beginn der Unterrichtsstunde begrüßt man sich mit kleinen Songs und einem dreifachen Hoch auf Don Bosco, den „Freund der Kinder“. Und los geht`s. Die Kinder lernen dort die ersten Vokabeln auf Französisch, da sie Zuhause mit der afrikanischen Sprache Fon großgezogen wurden. Die größeren Kinder haben in den letzten Wochen beispielweise die verschiedenen Farben und die französischen Vokabeln der einzelnen Körperteile gelernt  und Kreise und Quadrate in den gewünschten Farben ausgemalt. Die Lehrerin (Tata Andrea) erklärt immer sehr genau, was die Aufgabenstellung ist und so begreifen die Kinder schnell.
Ein wichtiger Bestandteil jeder Unterrichtsstunde ist zudem das Hände waschen, durch das dieses wichtige Ritual für die Kinder zur Gewohnheit wird.
In der kleinen Session wird noch viel mehr mit Lego oder Bauklötzen gespielt und es werden verschiedenste Lieder gesungen. Der tägliche Unterricht dient dort eher als Eingewöhnungsphase an das Schulleben.
Außerdem machen wir jeden Dienstag Sport mit den Kindern. Dafür bekommen alle ein buntes Schweißband umgebunden und laufen singend der Lehrerin hinterher. Wir spielen dann verschiedene Spiele, machen kleine Staffelläufe oder Parkours.

 

Die kleine Session beim Spielen mit Lego

Die kleine Session beim Spielen mit Lego

 

Und was ist meine Aufgabe?
Ich zeichne zum Beispiel verschiedene Arbeitsblätter oder Tafelanschriften vor, wenn mich die Tata darum bittet. Außerdem kümmere ich mich meistens um die Beaufsichtigung beim Hände waschen. Zudem konnte ich schon ein paar Action-Tanz-Lieder mit den Kindern einüben, was ihnen sehr großen Spaß gemacht hat. Wenn sich die Zeit ergibt, schlage ich außerdem einfache Bastelaktionen vor, die wir dann zusammen durchführen. Letze Woche durften die Kinder zum Beispiel kleine Täschchen aus Butterbrot-Tüten basteln und mit ihren Händeabdrücken bemalen. Mir gefällt es sehr gut zur Abwechslung auch mal mit kleineren Kindern arbeiten zu können und auch ein wenig vom Schulleben in Benin mitzubekommen. Durch diese kleine Veränderung habe ich mir nun einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag geschaffen, in dem ich mich richtig wohl fühle.
In den anderen Projekten (der Baracke, dem OCPM, und dem Foyer) gelingt es mir auch immer besser mit den Kindern zusammenzuarbeiten und Aktionen durchzuführen. Auch die Kinder lernen mir täglich neue Spiele, die ich nun mit großer Freude an andere Kinder weitergeben kann.

Für alle die nun nicht mehr so ganz durchblicken kommt hier mein ultimativer Wochenplan 🙂

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
 Vorschule: Hindé   Vorschule:
Hindé
 Baracke SOS(Kartenspiele)  OCPM(Basteln)  Baracke SOS(Kartenspiele)
 Baracke SOS(Basteln, Spiele)   Baracke SOS(Alphabetisierung, Spiele, Tanzen) Hilfe bei den Hausaufgaben im Foyer  OCPM (Sport, Spiele)  Aktivität im Foyer

 Und zum Schluss noch ein sportliches Abschlussbild 🙂

LG eure Franzi!!

Sport machen im OCPM

Nach dem Nachmittags-Sport im OCPM

 

 

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1 Kommentar

  1. Super spannender Beitrag! Bei dem Basteln der Butterbrot-Tüten kann ich dir empfehlen das Bastelmaterial Papier zu verwenden. Dies lässt sich super zu den Tüten falten und auch leicht mit Tesa-Streifen zusammenkleben.

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